Die bayerische Turnerjugend ermittelt ihre Meister

11.7.2018, 19:00 Uhr
Die bayerische Turnerjugend ermittelt ihre Meister

© Archivfoto: Regler

Insgesamt werden rund 1200 Sportler aus 49 Vereinen zwischen Coburg und Kempten in Roth um Punkte kämpfen. Damit ist diese Veranstaltung die bislang größte bayerische Tuju-Meisterschaft. Neben der zentralen Lage im Freistaat dürfte für diesen Teilnehmerrekord auch der Ausfall des Wettbewerbs im Vorjahr – damals fand sich kein Ausrichter – verantwortlich sein.

Drei lokale Teams

An das letzte Bayerischen Turnerjugendtreffen, das 2016 in Neumarkt in der Oberpfalz stattfand, haben die Gmünder sehr gute Erinnerungen: Damals stand ihre TGW-Jugendmannschaft nämlich ganz oben auf dem Treppchen. Aus der Region sind in diesem Jahr neben dem TV Hilpoltstein und dem TV Thalmässing auch die Gmünder mit drei Mannschaften dabei.

Dass die Titelkämpfe überhaupt nach Roth kommen, ist nicht zuletzt Birgit und Thomas Gaßmann zu verdanken. Im Herbst 2017 suchte der Bayerische Turnverbands (BTV) für das kommende Jahr wieder einmal händeringend nach einem Verein, der diese Aufgabe übernehmen wollte. Auch beim TSV Georgensgmünd trudelte eine entsprechende Anfrage ein. Schnell waren sich Birgit und Thomas Gaßmann, die als Trainerin beziehungsweise Kampfrichter seit Langem im Turnen aktiv sind sowie der TSV-Vorsitzende Volker Straubinger einig: Der TSV wirft seinen Hut in den Ring.

Allerdings war bald klar, dass wegen der hohen infrastrukturellen Anforderungen – unter anderem müssen zwei Dreifachturnhallen vorhanden sein – nur Roth als Austragungsort in Frage kommt. Nachdem das Landratsamt ebenso wie die Stadt Roth grünes Licht gegeben hatten und auch das Übernachten der Sportler in Realschule und Gymnasium von den Rektoren abgesegnet worden war, reichte der TSV Georgensgmünd seine Bewerbung ein. Anfang Dezember besuchte eine Delegation des BTV zunächst das Allgäuer Mitbewerber-Duo Durach/Sulzberg und anschließend Roth. Am Ende des Besuchs stand fest: Roth bekommt die Veranstaltung.

Den Ausschlag haben laut Thomas Gaßmann nicht zuletzt die hervorragenden baulichen Gegebenheiten in der Kreisstadt gegeben: Neben der Qualität der Wettkampfstätten hätten den BTV unter anderem die kurzen Wege zwischen dem Schulzentrum in der Brentwoodstraße (Übernachtung, Tanzen, Singen und Turnen), dem Freibad und der Kreissportanlage (leichtathletische Disziplinen) überzeugt. "Die Voraussetzungen hier sind einfach fantastisch", meint auch Gaßmann, und fügt hinzu: "Diese Entscheidung war quasi unser Weihnachtsgeschenk."

Seit Jahresanfang geplant

Seit Januar wird nun geplant und organisiert. Sponsoren mussten gewonnen, Ausrüstung von der Bierbank über Verpflegung bis hin zu Wegweisern organisiert, Aufgaben delegiert – und nicht zuletzt Helfer gefunden werden. Denn als Ausrichter ist der TSV für die Organisation vor Ort zuständig. Und da gibt es einiges zu tun. Die Hauptverantwortlichen Volker Straubinger sowie Birgit und Thomas Gaßmann werden bei der größten Sportveranstaltung, die der TSV bisher gestemmt hat, von zehn "Häuptlingen", wie Gaßmann sie nennt, unterstützt. Von diesen kümmert sich jeder um einen speziellen Bereich wie zum Beispiel die Verpflegung, den Shuttleservice zwischen Bahnhof, Schulzentrum und Freibad oder die Vergabe der Klassenzimmer an die Vereine für die Übernachtung.

Alle Sparten helfen

Die Helfer, die sich von der Anreise der Aktiven am Freitagnachmittag bis zur Abreise am Sonntagvormittag um das Wohl der Aktiven, aber auch der Zuschauer kümmern werden, kommen dabei aus allen Sparten des TSV Gmünd, was die Verantwortlichen besonders freut. "Wir sind richtig begeistert", meint Thomas Gaßmann, "dass über die Abteilungsgrenzen hinaus geholfen wird."

Die Zuschauer erwartet ein sportliches Wochenende. Am Freitagabend finden die Disziplinen Boden und Mini-Trampolin des Turnerjugend-Vierkampfs statt. Während die knapp 80 Einzelstarter ihren Wettkampf mit dem Schwimmen und Laufen am nächsten Tag beenden, absolvieren die Teams ihre Wettbewerbe komplett am Samstag. Ab 8 Uhr messen sich 94 Mannschaften in verschiedenen Wettkampfklassen. Im Turnergruppenwettkampf sind drei, in der Turnergruppenmeisterschaft – wo es auch um die Meistertitel geht – sind vier Disziplinen zu absolvieren. Aber nicht nur zuschauen, auch selbst turnen ist möglich. Am Samstagnachmittag gibt es zahlreiche Mitmachangebote – Airtrack-Bahn, Speed-Stacking und Parkour sind nur einige Beispiele. Ab 19.30 Uhr findet dann in der Realschulturnhalle die Siegerehrung mit Showabend statt, bevor im Anschluss die Tuju-Party im Schulzentrum steigt.

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