Die Biberbande hat in der Schule eine neue Burg

17.10.2016, 15:48 Uhr
Die Biberbande hat in der Schule eine neue Burg

© Foto: Jürgen Leykamm

Es sei eine große Herausforderung gewesen, die Baumaßnahmen während des laufenden Schulbetriebs durchzuführen. So erläuterte es Bürgermeister Georg Küttinger, nachdem die Hortkinder selbst mit einem Begrüßungslied die Feierstunde eröffnet hatten.

Natürlich habe man die Hauptarbeiten in die Ferien verlegt. Im Februar ging es los, am Ende der Sommerferien war das Werk vollendet. „Ein ambitionierter Zeitplan“, so der Rathauschef. Das habe eine genaue Abstimmung der beteiligten Firmen erfordert. „Da musste ein Zahnrad ins andere greifen“, formulierte es Architekt Jürgen Neundörfer vom Büro „keß+neundörfer“ (Schwabach).

Das Gesamtprojekt schlug mit 840 000 Euro zu Buche, 386 000 Euro fließen als Fördermittel. Einige Restarbeiten gibt es aber doch noch zu erledigen: Im Außenbereich werden noch Spielgeräte aufgestellt, auch eine Boulderwand soll bald das Gesamtbild bereichern.

Küttinger nutzte die Gelegenheit, noch einmal den Werdegang des Hortes an sich zu beleuchten. 2008 sei er als „zartes Pflänzchen“ gestartet. Die Räumlichkeiten in der ehemaligen Grundschule erwiesen sich als langfristig nicht zukunftsfähig. Zuletzt hatte man dort noch eine „Schonfrist“ eingeräumt bekommen.

Am neuen Ort verfügt die „Biberbande“ nun über einen von der Schule klar abgetrennten eigenen Bereich. Deren Funktionsräume können natürlich mitgenutzt werden. Zur Schul-Werkstatt gibt es auch einen direkten Zugang. Zudem verfügt der Hort über einen separaten Pausenhof und einen eigenen Eingang ins Gebäude. Fürs Spielen, fürs Hausaufgaben machen und fürs Entspannen gibt es jeweils einen Raum. Ein geräumiges Garderobenzimmer sorgt für Ordnung. Insgesamt sind es rund 250 Quadratmeter, auf die sich die derzeit 40 Hortkinder verteilen können. Vom ABC-Schützen bis zum Sechstklässler reicht dabei die Bandbreite.

Bevor die Biberbande die Räumlichkeiten zum Schuljahresanfang für sich in Beschlag nahm, war darin unter anderem das Lehrerzimmer untergebracht. Das ist nun in den oberen Teil der Schule umgezogen und fortan nun auch für die Schüler geöffnet. Deswegen nennt es sich jetzt auch „Treffpunkt“.

An Wänden und Schautafeln wird derzeit über die Baumaßnahmen informiert. So erfährt der Interessierte, warum etwa eine Schiebewand weichen musste oder im Eingangsbereich die Holzdecke entfernt wurde. In beiden Fällen ist der Brandschutz die Ursache. Er bildete neben der Integration des Hortes einen weiteren Baustein des Projekts.

Brandmelder und Fluchtwege wurden installiert, Brandschutztüren sowie Anlagen zu Rauch- und Wärmeabzug angebracht (wir berichteten).

Für Barrierefreiheit zu sorgen war ebenso Teil der Aufgabenstellung. Eine Toilette galt es entsprechend umzubauen, Schwellen oder Beläge anzuheben. Auch über einen Aufzug verfügt das Gebäude nun.

„Geschützter Ort“

Der Hort selbst werde seinem Namen nun bestens gerecht, betonte bei der Segnung der evangelische Pfarrer Rudolf Hackner, meine der Begriff doch sowohl „geschützter Ort“, wie auch „Garten“. Und was hier entstanden sei, könne man durchaus als „kleines Paradies“ bezeichnen. Gott selbst habe dabei das Gelingen geschenkt, so der Amtskollege des Geistlichen, Frank Zimmer.

Ihren Dank für die neue „Biberburg“ äußerte Hortchefin Susanne Klein, bevor Landratsstellvertreterin Edeltraud Stadler die Kinder zum Auspacken eines Geschenkes aufforderte. Zum Vorschein kamen Perkussions-Instrumente, die natürlich gleich eifrig ausgetestet wurden. Über das gelungene Projekt zeigte sich auch die Thalmässinger Kinder- und Jugendbeauftragte Eva Dorner erfreut und wünschte „gute Nachbarschaft mit der Mittelschule“, worauf die Hortkinder Xaver und Konstantin mit einem Gedicht die Feierstunde beschlossen und das obligatorische Band durchtrennt werden konnte.

Bei Kaffee und Kuchen sahen sich die Besucher dann in den Räumen noch genauer um, während die Buben und Mädchen das Angebot des Kinderschminkens eifrig nutzten.

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