Die Burg Landeck im Maßstab 1:200

26.8.2015, 18:00 Uhr
Die Burg Landeck im Maßstab 1:200

© Foto: Harry Rödel

Osthof ging seine Arbeit mit modernster Technik an, um eine realitätsgetreue Abbildung zu schaffen. Unter anderem bediente er sich eines digitalen Geländeprofils, das den Thalmässinger Hausberg ohne jeden Bewuchs darstellt. Denn Bilder, die Burg Landeck Mitte bis Ende des zwölften Jahrhunderts, also in der Zeit der Staufer zeigen, seien rar gesät.

Osthofs Rekonstruktionsversuch liegt das Aussehen der Burg zwischen 1150 und 1200 zugrunde. In diesem Zeitraum habe der klassische Städtebau begonnen, genauso wie der Bau adeliger Burgen, betonte er bei einem Pressegespräch. Dass es sich bei Burg Landeck um ein Gebäude des Adels handelt, daran hat Osthof keine Zweifel, weil sich nirgends „ein Hinweis auf einen Turnierplatz findet“, wie es auf dem Areal von Ritter-Burgen üblich gewesen sei.

Als Baumaterial sei Holz verwendet worden, was sich in der dicht bewaldeten Gegend um Landeck angeboten habe. Zudem habe es noch keine Notwendigkeit gegeben, auf andere Baustoffe umzusteigen, weil das Schwarzpulver noch nicht erfunden gewesen sei.

Die Burg Landeck, obgleich aus Holz, sei durchaus wehrhaft gewesen gegen Angriff von außen. Sechs bis sieben Meter hohe Holzpalisaden sollten die Vorburg vor Angreifern schützen; die Burg selbst, sprich der Bergfried (Wachturm) nebst Wohnturm seien von einer sieben bis acht Meter hohen Holzmauer umgeben gewesen, erklärte Osthof.

Zudem habe es die Hanglage der Burg Angreifern nicht leicht gemacht, ihre Attacken erfolgreich abzuschließen. Sollten diese bis in die Vorburg vorgedrungen sein, hätte sich vor ihnen der rund sieben Meter tiefe Zwinger aufgetan. Wer in diesen Zwinger geriet, sei quasi verloren gewesen.

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