Die Eysöldener Kreuzkirche hat wieder eine Zukunft

23.1.2017, 16:49 Uhr
Die Eysöldener Kreuzkirche hat wieder eine Zukunft

Nach der Messe zeigt sich Pfarrer Franz-Josef Gerner überrascht über die vielen Gottesdienstbesuchern an diesem Abend. Noch vor fünf Jahren waren bei den sporadischen Gottesdiensten selten mehr als 15 Besucher da. Das Glaubensleben in der Gemeinde war eingeschlafen oder hatte sich nach Zell, Thalmässing oder in die evangelische Gemeinde vor Ort verlagert. Und so luden Gerner und Domkapitular Alfred Rottler aus Eichstätt im November 2014 in den gegenüberliegenden Gemeindetreff St.-Thomas der evangelischen Kirchengemeinde ein, um mit den Eysöldener Gemeindemitgliedern die Situation zu diskutieren. Es sollte eine „zukunftsfähige Lösung gefunden werden, die sich am pastoralen Bedarf orientiert“. Rottler schilderte damals die demografische Situation im Bistum, wo jährlich den 5000 Beerdigungen nur 3000 Taufen gegenüberstehen.

Eigentlich ging es an diesem Abend um die Schließung der Filialkirche, denn Kirchen gebe es genug in seiner Gemeinde, so Gerner. Noch dazu stand eine Sanierung des undichten Flachdaches ins Haus, für die das Vermögen in der Filialkirchenstiftung nicht gereicht hätte. Es kam anders als erwartet. Statt sich mit der Schließung zufrieden zu geben, regte sich Widerspruch unter den Gläubigen. Ohne Entscheidung ging man an diesem Abend auseinander und so mancher machte sich seine Gedanken, wie es weitergehen solle. Es ging weiter.

Die Eysöldener Kreuzkirche hat wieder eine Zukunft

© Fotos: Dieter Bubenberger

Ein erster Schritt war die Sanierung des Flachdachs. Kirchenpfleger Gerhard Schwing organisierte im Frühjahr 2016 die Außenabdichtung des Gebäudes aus dem Jahr 1965. Die dunklen Deckenpaneele aus Holz wurden im Herbst durch weiße schallabsorbierende Deckenelemente aus Gips ersetzt. Die Elektrik wurde erneuert und eine Akzentbeleuchtung mit integrierten Lichtstrahlern installiert. Die elektrische Orgel wurde überholt und Thomas Schiller besserte die Holzfußböden aus.

Alle Kosten zusammengenommen lagen deutlich über dem Vermögen der Filialkirche in Höhe von 25 000 Euro, aber auch weit unter der Schätzung des Eichstätter Baudirektors Richard Breitenhuber, der 2014 die notwendigen Sanierungsschritte mit 200 000 Euro taxiert hatte. Möglich war die Fertigstellung also nur durch das Miteinander und den Willen aller Beteiligten vom Bistum bis zu den Gemeindemitgliedern vor Ort.

Baulich scheint das Fortbestehen der Heilig-Kreuz-Kirche für die nächsten Jahre erst einmal gesichert. Wie aber sieht es mit dem Gemeindeleben aus? Einige wenige wie Edeltraut Schiller, Maria Struller, Franz und Walburga Zebisch sowie Gerhard Schwing versuchen hier etwas zu bewegen.

Ein erster wichtiger Schritt ist dabei Regelmäßigkeit. Einmal im Monat wird an einem Samstag ab 18 Uhr ein Gottesdienst stattfinden, der nächste am 11. Februar. Die erste ökumenische Veranstaltung ist für Freitag, 3. März, 19.30 Uhr, mit dem Weltgebetstag der Frauen geplant.

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