Die seltene „Stöhr-Distel“ gibt es nur im Landkreis Roth

23.10.2016, 15:51 Uhr
Die seltene „Stöhr-Distel“ gibt es nur im Landkreis Roth

© Foto: Jürgen Leykamm

Weiger selbst zeichnete Stöhr für seine Verdienste mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes aus. „Du bist auch für den Landes- und Bundesverband unverzichtbar,“ so das Lob des Doppelvorsitzenden.

Viele Ideen und Impulse Stöhrs fänden sich auf überregionaler Ebene verwirklicht wieder. Als Beispiele nannte der Redner die „Biopause“. Allerdings habe es der Geehrte der Landesgruppe auch nicht immer einfach gemacht. Am Jagdpositionspapier der Kreisgruppe Roth habe sie etwa ganz schön knabbern müssen.

Hilpoltsteins 3. Bürgermeister Josef Lerzer sich beeindruckt, dass unter der Ägide von Stöhr die Zahl der Mitglieder sich verdreifacht habe. Der Kreisvorsitzende des Bundesverbandes deutscher Milchviehhalter, Manfred Gilch, war angetan davon, dass sein scheidender Amtskollege auch die Belange des Verbrauchers ins Visier nahm, worauf sich Synergieeffekte zwischen den Gruppierungen ergeben hätten.

Dass es noch viel zu tun gibt, ließ SPD-Kreischef Sven Ehrhardt durchblicken. Sei doch das CETA-Abkommen ausgerechnet vom kleinen Parteitag der Genossen durchgedrückt worden, das habe ihm „die Nackenhaare abstehen lassen.“ Stöhr sei bei solchen Themen immer „der Stachel im Fleisch der Politik“ gewesen.

Dem Landkreis gut getan

Seine Lebensleistung selbst „hat dem Landkreis gut getan“, betonte in seinem Grußwort Landrat Herbert Eckstein. Stöhr sei in vielen Fällen Vorkämpfer gewesen und habe Entwicklungen angestoßen, die heute wieder neue Wellen der Aktualität schlügen. Er nannte das Eintreten für Streuobstwiesen als Beispiel.

Klaus Vogel, stellvertretender Wendelsteiner Bürgermeister und BN-Mitglied, lobte Stöhr für seine Rückendeckung für die vielen Ortsgruppen.

LBV-Kreischef Rupert Zeiner hob eine einzigartige Zusammenarbeit hervor: So sei kurz nach Amtsantritt Stöhrs eine gemeinsame Ortsgruppe der Vogel- und Naturschützer in Heideck ins Leben gerufen worden.

Peter Zogg, Thalmässinger Ortsgruppenchef und Weggefährte des scheidenden Kreisvorsitzenden von erster Stunde an, lud zur Bilderschau. Sie zeigte Stöhr unter anderem auf Biberfang in Thalmässing - „mit Wanne und mit Wahlplakat“. Andrea Dornisch erinnerte als Sprecherin vom Bündnis „Zivilcourage“ an zahlreiche gemeinsame Demos.

Elke Küster-Emmer rappte aus Leibeskräften – erst gegen den Lobbyismus und dann für Stöhr. Frank Lehner ließ mit einem Gedicht das Leben des Geehrten Revue passieren und outete Stöhr als jemanden, der „im Herzen ein 68er“ sei.

Und Karl Heinz Donth fragte sich: Welche Distel stand wohl bei Michael Stöhrs Erfindung, dem Kreisgruppenmagazin „Die Distel“, Pate? Die nickende Distel könne es ja wohl nicht gewesen, da er nie „ein Abnicker“ gewesen sei. Auch keine andere Art kam in Frage. Bis auf eine einzige: die nur im Landkreis beheimatete und auch dort aufgrund ihrer extremen Seltenheit hochbedrohte „Stöhr-Distel“.

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