"Die Wiedervereinigung ist nach wie vor wie ein Traum"

2.10.2017, 17:17 Uhr

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"Ich freue mich noch heute, dass die Mauer gefallen ist", meinte die Hilpoltsteiner Pfarrerin Verena Fries. "Wir hatten viele Freunde in der DDR, die wir endlich treffen konnten." Sie findet es einfach nur schön, dass Deutschland wieder vereinigt ist. "Das ist nach wie vor wie ein Traum für mich."

"Puste ausgegangen"

Ob die Wiedervereinigung aber auch zwischen ehemaligen Ost-Bürgern und "Wessies" schon abgeschlossen ist, vermag sie nicht zu sagen. Irgendwo auf der Strecke sei seit 1990 "die Puste ausgegangen". Es sei ja auch ein immens schwieriger Prozess, zwei Systeme zu vereinigen, deren Menschen über Jahrzehnte hinweg unter anderen Werten groß geworden seien. Vielleicht hätten aber auch die, die in der DDR Widerrstand leisteten, mit der Zeit nicht mehr die Wertschätzung erfahren, die ihnen zusteht. So richtig sei die Vereinigung noch nicht vollzogen, dazu würden sich Ost- und Westbürger noch zu wenig kennen.

Für Monika Bergauer, Vorsitzende des Hilpoltsteiner Seniorenbeirats. markierte die Wiedervereinigung "einen ganz tiefen Einschnitt" in der Geschichte Deutschlands. Sie hatte Verwandte im ehemaligen Ostdeutschland, die nach dem Mauerfall plötzlich eine persönliche Freiheit hatten, die sie bis dato nicht kannten.

"Jeder muss was dafür tun"

Sicherlich sei die Wiedervereinigung in manchen Bereichen noch nicht abgeschlossen. Damit der Einigungsprozess forciert wird, müsste "jeder was dafür tun". Im Großen und Ganzen sei sie aber überzeugt, dass "wir schon zusammen gewachsen sind." Deshalb sei der 3. Oktober auch ein ganz wichtiger Tag.

Elke Stöhr, Vorsitzende des TV Hilpoltstein, wertet den Tag der Deutschen Einheit auf jeden Fall als "sehr wichtig". Mit der Grenzöffnung sei ein historischer Schritt gemacht worden. "Es ist schön, dass die zwei Länder wieder vereinigt sind", erklärte sie, gleichwohl sie altersbedingt von der Trennung gar nicht betroffen gewesen sei. Es sei absolut richtig, dass dieses wichtige Kapitel deutscher Geschichte mit einem Feiertag gewürdigt wird.

Endlich frei zu sein, muss für die Menschen in der ehemaligen DDR ein überwältigendes Gefühl gewesen sein, sagte Thomas Stark. Für den Hilpoltsteiner Stadtbaumeister ist der 3. Oktober Ausdruck für das Zusammenwachsen zweier deutscher Staaten zu einem. Dieser Tag sei dazu gedacht, die Erinnerung an dieses Ereignis wach zu halten.

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