Drachenfest in Hilpoltstein: Wind ließ zu wünschen übrig

25.9.2016, 16:12 Uhr
Drachenfest in Hilpoltstein: Wind ließ zu wünschen übrig

© Foto: Tobias Tschapka

„Das ist immer noch besser, als wenn es regnen würde“, so die pragmatische Meinung von Sigi Elsner von den Kiteflyers, ein Zusammenschluss von Drachenbegeisterten, die das Drachenfest, zu dem die Stadt Hilpoltstein und die Freiwillige Feuerwehr Heuberg seit einem Vierteljahrhundert einladen, traditionell durchführen. Er selber sei schon seit etwa 17 Jahren mit von der Partie, aber er kann sich seitdem nicht an mehr als zwei Regentage beim Drachenfest erinnern. „Die waren dann aber schon ziemlich trostlos“, so Elsner.

Die Kiteflyers zeigten in den vergangenen Jahren immer wieder spektakuläre Drachenvorführungen. 2015 flatterte zum Beispiel ein gut 50 Meter langer „Centipede“ im Himmel – wenngleich nur kurz, denn viel Wind gab es auch damals nicht. Aber zumindest mehr als heuer, denn am Samstag brachte man praktisch überhaupt nichts Großes zum Fliegen. Die beeindruckenden Fluggeräte mussten auf dem Boden bleiben, wo sie von den Besuchern bewundert wurden.

Wer seinen kleinen Drachen für den Hausgebrauch in die Lüfte bringen wollte, musste auf dem Boden ordentlich Gas geben. Und so sah man unzählige Drachenfans, die kreuz und quer über die Wiese flitzten, um mit möglichst viel Schwung ihre Himmelsstürmer dorthin zu bringen, wo sie hingehören – mit mäßigen Erfolg. Am blauen Himmel schwebten zum Glück keine Wolken, aber leider auch fast keine Drachen beim Jubiläumsfest.

Kein Problem abzuheben hatten die Raketen des großen Feuerwerks, das Andreas Bengl von der Heuberger Feuerwehr am Samstagabend in den nächtlichen Himmel schoss. Das Feuerwerk ist zwar Standard beim Drachenfest, aber anlässlich des 25-jährigen Bestehens fiel es dieses Mal deutlich länger und spektakulärer aus. Ebenso wie die Feuerschau des Flammenartist Eberhard Wolter, der Feuerkugeln und brennende Stäbe durch die Lüfte fliegen ließ.

Anlässlich des Jubiläums gab es dann doch noch (am Boden) eine Überraschung für die unzähligen Besucher des Drachenfests. Die Hilpoltstein Feuerwehr lud am Sonntag zu einer spektakulären Vorführung ein, bei der sie unter anderem ihr neues Einsatzfahrzeug präsentierte, oder auch demonstrierten, was zu tun sei, wenn in der Küche eine Pfanne mit Fett Feuer fängt. „Das ist eine gute Gelegenheit, möglichst viele Menschen auf einmal zu erreichen“, ist Albert Gerngroß, Vorsitzender der Heuberger Feuerwehr, überzeugt. Und auch er sah den Windmangel an diesem Wochenende pragmatisch und zitierte eine alte Löschweisheit: „Die Feuerwehr braucht keinen Wind“.

 

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