Drei Eisbrecher halten nahe Roth die Fahrrinnen frei

18.1.2017, 16:28 Uhr
Drei Eisbrecher halten nahe Roth die Fahrrinnen frei

Durch den derzeit herrschenden Dauerfrost breitet sich die Eisschicht auf dem Main-Donau-Kanal immer weiter aus. In den höher gelegenen Kanalstufen ist das Wasser fast vollständig mit Eisschollen bedeckt. Eine Warnung vor dem Betreten der Eisflächen wurde bereits herausgegeben.

Damit die Schifffahrt ungehindert weitergehen kann, sind seit Dienstag drei verwaltungseigene Eisbrecher im Einsatz. Besonders in den oberen Schleuseneinfahrten wird das Eis mit jeder Schleusung angesaugt. Hier fahren die Eisbrecher und schaffen damit eine freie Fahrrinne für die Schifffahrt. Bei dem aktuellen Dauerfrost friert diese Fahrrinne schnell wieder zu und muss erneut aufgebrochen werden. Bleibt ein Schiff dennoch stecken, fährt der Eisbrecher die Fahrrinne nochmals frei und leistet wenn es sein muss auch einmal Nothilfe, wenn er das Binnenschiff „an den Haken nimmt“, um Anfahrtshilfe zu geben. Das heißt Dauereinsatz für die Eisbrecher der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung.

Besonders beansprucht werden derzeit die Schleusen von Hausen bis Bachhausen durch das Eis. Bei jeder Einfahrt in die Schleusen schieben die Schiffe Eis in die Schleusenkammer, das sich an den Toren und den seitlichen Tornischen festsetzt. Damit die Tore weiterhin bewegt werden können, müssen die Beschäftigten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Nürnberg das Eis immer wieder aus dem Torbereich entfernen. Die körperlich anspruchsvollen Arbeiten werden mit langen Stangen von Arbeitsschiffen, aber auch direkt von Land aus durchgeführt. Nur durch diesen Einsatz wird der Schleusenbetrieb an den obigen Schleusen aufrechterhalten. Nachts wurde der Betrieb jedoch mittlerweile eingestellt, da die Arbeiten für die Eisstoßer sehr gefährlich sind. Die übrigen sieben Schleusen arbeiten jedoch wie immer rund um die Uhr.

In zwei Teile zerlegen

Bereits jetzt muss die Schifffahrt Einschränkungen hinnehmen. An den Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn können nur noch Schiffsverbände mit einer Gesamtlänge von 165 Metern geschleust werden. An den übrigen vom Eis betroffenen Schleusen ist die Längenbeschränkung aus Sicherheitsgründen auf 180 Meter festgelegt worden. Für Schub- und Koppelverbände kann dies bedeuten, dass diese ihr Schiff in zwei Teile zerlegen und diese in zwei Schleusungen zu Berg oder zu Tal bringen müssen.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nürnberg unternimmt mit dem Eisbrechereinsatz und dem Freihalten der Tore alle Anstrengungen, dass die Schiffe auf dem Main-Donau-Kanal so lange wie möglich fahren können. Bei anhaltender Kälte mit Minusgraden in zweistelliger Höhe ist aber im Laufe der Woche mit weiteren Einschränkungen zu rechnen. Auch eine Einstellung der Schifffahrt ist nie ganz ausgeschlossen.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nürnberg warnt eindringlich davor das Eis auf dem Main-Donau-Kanal zu betreten. Das Eis lockt Spaziergänger an den Main-Donau-Kanal. Aber Vorsicht: Auch wenn sich bei anhaltender Kälte auf dem Kanal eine geschlossene Eisdecke bildet, ist das Betreten der Eisflächen äußerst gefährlich. Bei jeder Schleusung kann sich der Wasserspiegel um zehn bis 30 Zentimeter heben oder senken, sodass das Eis entweder aufbricht oder sich eine Luftschicht unter dem Eis bildet, das dann beim Betreten schlagartig einbrechen kann.

Selbst wenn die Schifffahrt eingestellt ist, müssen in unregelmäßigen Abständen Schleusungen durchgeführt werden, um die Anlagen gegen das Eis zu sichern. Für Spaziergänger ist nicht erkennbar, wann eine Schleusung erfolgt und sie sich in Gefahr bringen.

Eis unter Brücken

Das Eis unter den Brücken ist häufig dünner als auf dem übrigen Kanal. Von der Fahrbahn herabtropfende Streusalzlauge und Sprühnebel schwächen das Eis.

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