Interkommunale Zusammenarbeit

Georgensgmünd, Röttenbach und Spalt: Drei Kommunen vermarkten ein Gewerbegebiet

12.5.2018, 18:29 Uhr
Die Gemeinden Röttenbach und Georgensgmünd sowie die Stadt Spalt, vertreten durch die Ersten Bürgermeister Thomas Schneider, Ben Schwarz und Udo Weingart (von links) unterzeichneten im Röttenbacher Rathaus den Vertrag zur Gründung des gemeinsamen Kommunal-Unternehmens.

© Foto: Schrenk Die Gemeinden Röttenbach und Georgensgmünd sowie die Stadt Spalt, vertreten durch die Ersten Bürgermeister Thomas Schneider, Ben Schwarz und Udo Weingart (von links) unterzeichneten im Röttenbacher Rathaus den Vertrag zur Gründung des gemeinsamen Kommunal-Unternehmens.

Nach Aussage von Thomas Schneider, der zur Vertragsunterzeichnung in sein Büro geladen hatte, liegen bereits bei allen drei Kommunen Anfragen nach zusätzlichen Gewerbeflächen vor. Der geplante Gewerbepark an der Staatsstraße zwischen Georgensgmünd und Spalt sei, so Schneider im Gespräch mit unserer Zeitung, für jede der drei Betreibergemeinden von Vorteil:

Georgensgmünd profitiert von den zu erwartenden Grundsteuer- und Gewerbesteuereinnahmen und kann gleichzeitig seine statistischen Daten als Wirtschaftsstandort aufbessern.

Röttenbach rechnet mit zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen, ohne eigene Flächen dafür ausweisen zu müssen.

Und die Stadt Spalt sieht in dem gemeinsamen Unternehmen die Chance, durch die Anbindung an die B 2 näher an den Wirtschaftsgroßraum Nürnberg-Fürth-Erlangen heranrücken zu können.

Der neue Gewerbepark ist als Sonderform eines kommunalen Unternehmens geplant. Im Verwaltungsrat sitzen sechs stimmberechtigte Mitglieder, darunter die drei Ersten Bürgermeister der beteiligten Kommunen sowie Gemeinderat Konrad Frank jun. für die Gemeinde Röttenbach, Zweiter Bürgermeister Alfred Zottmann für die Stadt Spalt und Zweiter Bürgermeister Georg Schiffermüller für die Gemeinde Georgensgmünd.

Die drei Kommunen Röttenbach, Georgensgmünd und Spalt vermarkten gemeinsam ein Gewerbegebiet.

Die drei Kommunen Röttenbach, Georgensgmünd und Spalt vermarkten gemeinsam ein Gewerbegebiet. © Foto: Schrenk

Dieser Rat bestimmt auch den "Chef" des Unternehmens, der nicht aus den Reihen des Verwaltungsrates kommen darf. Beschlüsse müssen im Rat mit einer 5/6-Mehrheit angenommen werden; das heißt, es kann keine Entscheidung gefällt werden, für die eine Gemeinde nicht ihr Plazet erteilen würde.

Das gKU ist nicht insolvenzfähig, was bedeutet, dass die drei Gemeinden für ihr gemeinsames Unternehmen die Gewährsträgerschaft, also letztendlich die volle Haftung übernehmen. Aufsichtsbehörde ist das Landratsamt in Roth.

Die drei Kommunen haben zum Start des gemeinsamen Unternehmens "Gewerbepark Mittelfranken Süd" jeweils 150 000 Euro als Einlage aufgebracht.

Ziel der unternehmerischen Tätigkeiten wird die Entwicklung und Vermarktung des Gewerbegebiets auf dem Areal im Süden der Gemeinde Georgensgmünd sein. Bürgermeister Thomas Schneider wertete dieses erste gemeinsame Projekt der drei Kommunen als "Versuchsballon". Er schließt nicht aus, dass noch zusätzliche Gewerbegebiete entstehen könnten. Dabei sei man nicht abgeneigt, weitere Partner, also Nachbargemeinden, "mit ins Boot zu holen". Der Gewerbepark Mittelfranken Süd gKU sei, so Bürgermeister Thomas Schneider weiter, "einmalig in Nordbayern".

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