Drei Tage Party: Das Brauereifest in Spalt

23.4.2018, 17:28 Uhr
Drei Tage Party: Das Brauereifest in Spalt

© Foto: Jürgen Leykamm

Die alte Mälzerei war als Veranstaltungsort erstmals integriert, was sehr gut ankam. Ein eigenes Craft-Bier-Dorf eröffnete neue Geschmackserlebnisse – der Star dort war eine recht üppige Dame, die schon am ersten Tag von sich reden machte.

Die Rede ist von der "wuchtigen Wilma", deren Figur hält, was die Bezeichnung verspricht. Vielleicht war sie auch einfach nur einige Male zu oft in der "Metzgerei Boggnsagg", mit der das dreitägige Fest seinen Anfang nahm. Direkt nach dem Auftritt des Satire-Ensembles wurde die kurvige Schönheit dem Publikum vorgestellt. Das kaltgehopfte, unfiltrierte Märzen "schießt jeden Bierliebhaber mit weiblicher Hopfenkraft in den siebten Himmel", zitierte Bürgermeister und Brauereichef Udo Weingart das Etikett. Fruchtnoten wie Blutorange oder Holunder, ein Hauch Exotik stehen hier einem intensiven Hopfenaroma gegenüber – alles im Rahmen des Reinheitsgebots.

Braumeister Uwe Schulz überließ zum Bieranstich den Schlegel, mit dem der Zapfhahn ins Fass geschlagen werden sollte, feierlich Bierkönigin Elisa Meyer. Und sie macht es richtig spannend. Mit zwei Schlägen war der Hahn versenkt. Doch das Fass wehrte sich, drückte ihn mitten im Beifall wieder heraus und ließ noch ein paar Schaumspritzer folgen. Die Hoheit nahm nochmal Maß – ein letzter Schlag sollte zur Aufgabe zwingen. Was vermeintlich gelangt. Doch dann ploppte es erneut. Aber die Königin gab nicht auf und ließ es noch zweimal krachen. Jetzt passte aber alles und das Freibier durfte in Strömen in die Krüge fließen.

Schnell verteilten sich die Besuchermengen auf die verschiedenen Bereiche: Hin zum Biergarten etwa oder in die alte Fasswichs, wo DJ Martines auflegte und Biercocktails kursierten.

Als in der großen Halle nach den Sharks die Störzelbacher loslegten, startete ein akustisches Kontrastprogramm in der alten Mälzerei. Diese wurde zur Bockbierstube, wo Folkklänge mit Gitarre und Keyboard vom Duo "Tacum" erklangen – in uriger Atmosphäre, garniert mit historischen Gerätschaften an den Wänden.

Auch zwei Brauereigesellen auf der Walz waren mal hier, mal da zu finden: Robert aus Karlsruhe und Kaspar aus der Nähe von Passau. Sie arbeiteten für einige Zeit in der Spalter Brauerei – und nach dem Fest ging es gleich wieder weiter. Zuerst aber wurde noch eine Stippvisite im Craft-Bier-Dorf eingelegt, das an diesem Abend ebenso den Duft der weiten Welt atmete.

Fünf Brauer boten hier 18 verschiedene Biere an – unter anderem eines mit Schoko-Note. Wer hier die Chefin ist, wurde beim Betreten sogleich deutlich: Die "wuchtige Wilma" thronte als Poster an der Bierkastenwand.

Am Tag drei des Festes durfte dann beim Bierkastenlauf die eigene Geschicklichkeit getestet werden. Eine ganze Spielstraße ließ das Geschehen zu einem schönen Familienfest werden. Clown und Hüpfburg, Kinderschminken und Karussell durften ebenfalls nicht fehlen.

Die Veranstalter ziehen insgesamt eine positive Bilanz, sprechen von über 10 000 Besuchern und hunderte von Vereinen.

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