Droht dem Allersberger Freibad das Aus?

12.7.2017, 06:00 Uhr
Droht dem Allersberger Freibad das Aus?

© Tobias Tschapka

Dabei ist das Problem wirklich nicht neu. Wie berichtet, dürfen derzeit nicht mehr als insgesamt 1500 Besucher ins Bad, weil sonst nicht mehr garantiert werden kann, dass die Wasserqualität in Ordnung ist. Eine solche Auflage hatte das Gesundheitsamt auch schon für die Vorjahressaison gemacht.

Ein weiteres Mal, da ist sich Steffi Elchert, Initiatorin des Freundeskreises "Freibad Allersberg" sicher, "wird es keine Fristverlängerung geben". Stattdessen hätten Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, die inzwischen regelmäßig im Bad Wasserproben entnehmen, versichert, dass der Marktgemeinderat bis zum Jahresende ein Konzept beschließen müsse, "wie das Bad nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik saniert werden soll".

Konzept soll reichen

Dann müssten die Arbeiten noch nicht einmal gleich losgehen. Aber gäbe es endlich einen konkreten Plan, dann gäbe es auch noch mal eine Verlängerung der Betriebserlaubnis. Gibt es den nicht, "gibt es im nächsten Sommer keine Freibad-Saison".

Die Wahl-Allersbergerin, die vor 13 Jahren mit ihrer Familie in die Marktgemeinde gezogen war, ist deshalb aktiv geworden. Nachdem sie selbst Ende Mai trotz Dauerkarte fast vor verschlossener Freibad-Tür gestanden hätte, hat sie Unterschriftenlisten ausgelegt. Mittlerweile haben sich mehr als 5000 eingetragen.

Förderkreis will mitreden

Bei der Gemeinderatssitzung im Juni hatte Elchert die damals 4277 Unterschriften übergeben. Und angekündigt, dass die Freibadfreunde einen Förderkreis gründen wollen. Das Finanzamt machte jedoch einen Strich durch die Rechnung: Das Freibad als gewerblicher Betrieb dürfe nicht durch einen gemeinnützigen Verein unterstützt werden. Deshalb nun also der Freundeskreis "Freibadfreunde Allersberg".

Dieser will nun darauf drängen, dass die Gemeinde dem Gesundheitsamt rechtzeitig das geforderte Konzept vorlegt. Und sie wollen es auch schaffen, dass einige Mitglieder des Förderkreises im gemeindlichen Arbeitskreis "Freibad" mitarbeiten können. Diesen Vorschlag hat man übrigens auch den AK-Mitgliedern gemacht, bislang aber nur eine einzige Antwort erhalten.

Genau hinschauen

Außerdem will der Freundeskreis für mehr Transparenz sorgen. Auf der eigenen Facebook-Seite, die mittlerweile über 230 Abonnenten hat, gibt es regelmäßig Informationen über geplante Aktionen, aber zum Beispiel auch darüber, wie viel Geld bereits im Finanzplan der Marktgemeinde für die nächsten Jahre für Reparaturen im Bad eingeplant sind (500.000 Euro im laufenden Haushalt und je weitere 500.000 Euro für die nächsten beiden Jahre).

Außerdem schaut der Freundeskreis in die Nachbargemeinden, die ebenfalls ein Freibad haben. Der Heidecker Stadtrat zum Beispiel hat gerade beschlossen, sein Bad für maximal 2,6 Millionen Euro zu sanieren. In Allersberg kursieren ganz andere Summen. Deshalb wollen die Freibadfreunde ganz genau schauen, was denn eigentlich alles so geplant wird. Ein Luxusbad brauche man nicht, Schwimmerbecken samt Nichtschwimmerbecken, Kinderbecken und Sprungturm sollen bleiben, weitere große Sonderwünsche aber habe man nicht.

Doch die Fürsprecher des Freibades Sie haben ein bisschen Angst, dass der Gemeinderat das Thema auf die lange Bank schieben will, oder wenigstens bis zum Amtsantritt des neuen Bürgermeisters in einem Monat.

Damit das nicht passiert, wollen sie auch in der nächsten Sitzung des Gremiums am Montag, 24. Juli, noch einmal auf das Problem aufmerksam machen und darauf, dass die Zeit drängt. Noch jedenfalls, so Steffi Elchert, könnte man es schaffen, dass das Konzept rechtzeitig fertig ist, "und dann muss das Freibad nächstes Jahr auch nicht geschlossen werden".

Wer sich dem Freundeskreis anschließen will, kann seine Daten in eine Box am Freibad-Eingang werfen oder sich per E-Mail an info@freibadfreunde-allersberg.de melden.

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