Duathlon-Day: Wachablösung auf dem Siegerpodest

29.4.2018, 19:53 Uhr
Duathlon-Day: Wachablösung auf dem Siegerpodest

© Salvatore Giurdanella

Dafür sorgte an erster Stelle Bastian Glockshuber von der TSG Kleinostheim, der voriges Jahr einen Podestplatz um drei Sekunden verpasst hatte. Dieses Jahr waren die Voraussetzungen für ihn deutlich besser, was er sich mit einem satten Vorsprung belohnte: "Ich habe mehr trainiert und mein Zeitfahrrad wesentlich früher bekommen als vergangenes Jahr." Zwei Monate hatte er Zeit, sich an das Gerät zu gewöhnen. Aber der Bundesliga-Triathlet lag auch schon nach den ersten acht Kilometern zu Fuß deutlich voraus.

"Eigentlich super"

Beim Radwechsel war Bernd Hagen hinter ihm, in der Hoffnung, auf den 30 Kilometern im Sattel nach vorne aufzuholen. "Ich hatte mehr den Blick nach hinten gerichtet." Völlig zu Recht, denn er kam schließlich als Dritter ins Ziel. "Eigentlich lief es super, obwohl ich zunächst überhaupt keine Lust gehabt habe. Ich kann besser bei schlechtem Wetter", erklärt er den Gegensatz zwischen Erfolg und Gemüt.

Der Mann, der ihm den zweiten Rang wegschnappte, hatte sich selbst nicht auf der Rechnung. Jonathan Zipf aus Saarbrücken, ebenfalls ein Bundesliga-Fahrer vom Ejot Team Buschhütten, wollte eigentlich in der Staffel als Radler einen Materialtest unter Wettkampfbedingungen machen; doch weil sein Laufpartner Sebastian Reinwand am gleichen Tag Deutscher Marathon-Vizemeister werden musste, meldete er sich kurzerhand für den Soloauftritt um.

Hagen wurde da nicht von irgendwem geschnupft: Jonathan Zipf war voriges Jahr "König von Buschhütten" und hat sich die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio als Ziel gesetzt. Mit Hilpoltstein verbinden in private Beziehungen. Dass aus dem "Schwerpunkt Rad" ein kompletter Duathlon wurde, hat ein paar Körner mehr gekostet: "Mir hat es gut gereicht."

Trio fiel auseinander

Bei den Frauen schien sich ein Dreikampf zu entwickeln. Beim Radwechsel lagen Maria Paulig vom MRRC München (Aufsteiger in die 1. Bundesliga), ihre Vereinskameradin Johanna Ahrens und Theresa Wild vom La Carrera TriTeam fast gleichauf.

Duathlon-Day: Wachablösung auf dem Siegerpodest

Doch mit dem Trio war spätestens an der Kanalbrücke Schicht im Schacht. Maria Paulig, die in den vergangenen beiden Jahren bei den U23 so gut wie konkurrenzlos gewonnen hatte, zog auf und davon.

"Zuerst hab ich sie immer noch gesehen. Dann nimmer", berichtete Vorjahressiegerin Wild von ihrem Blick auf die Konkurrentin. Für die Münchnerin wurde das Rennen zum Soloritt, was umso mehr bedeutete, weil es "das erste knackige Rennen seit der U23 war".

Resi Wild erfrischte ihre Bezwingerin mit einer Dusche, gratulierte und gab ihr Morgenerlebnis zum besten. Sie hatte vergessen, den Hühnerstall zu schließen. Der Fuchs hat's gemerkt und sich acht Tiere gekrallt. Auf dem frei gewordenen Platz tummelten sich die Kühe. So geht’s ab im Donau-Ries.

Johanna Ahrens, die ebenfalls ab der Kanalbrücke das Tempo nicht mehr mitgehen konnte, griff zur Materialbegründung: "Ich bin mit einem klassischen Rennrad gefahren, außerdem kann ich Windschattenfahren deutlich besser."

Zeltner vor Rölz

So schoben sich noch Tamara Zeltner (CIS Amberg) vor die Münchnerin, hinter der sich wiederum Jelena Rölz vom La Carrera Tri Team als Fünfte einreihte.

Bei der Zeit, die Bastian Glockhuber mit 1:27:29 Stunden hinlegte, waren die 13 Minuten Vorsprung, mit denen die Frauen ins Rennen gegangen war, bald aufgebraucht. Beim Radwechsel waren davon noch 4:40 Minuten übrig. Im Ziel lag Damensiegerin Maria Paulig 13:44 Minuten hinten. Das ist der Abstand, in dem nächstes Jahr die Damen und Herren auf die Strecke geschickt werden.

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