Eckersmühlen: Ein Ort für Talente und Spätberufene

14.10.2014, 17:32 Uhr
Eckersmühlen: Ein Ort für Talente und Spätberufene

© Foto: Unterburger

Roths Altbürgermeister Richard Erdmann, der selbst mit Drechselarbeiten vertreten ist und in Eckersmühlen lebt, ging bei der Vernissage auf die Frage ein: Was fasziniert an Eckersmühlen? „Es fasziniert das hohe Alter dieses Ortes, aber auch, dass Eckersmühlen heute mit rund 2700 Einwohnern viele Vereine hat, der größte Ortsteil Roths ist und eine hervorragende Grundschule hat.“ Leider gebe es den Flugplatz als wichtigen Arbeitgeber nicht mehr, doch viele ehemalige Soldaten – wie er selbst auch – hätten die „Faszination Eckersmühlener Mädchen“ erlebt und seien hier hängen geblieben.

Landrat Herbert Eckstein wies darauf hin, dass es in dieser Kunstausstellung nicht nur junge Talente, sondern auch so manche „Spätberufene“ gebe. Es sei wichtig und erfüllend, wenn Menschen ihre Talente in den Bereichen Kunst, Musik, Literatur, Tanz, Sport oder Geschichte erkennen. „Eckersmühlen zeigt sich als ein faszinierender Ort, wo sich die Talente zusammenfinden“, lobte er.

„Das Kunsteck fasziniert“, bog Roths 2. Bürgermeister Hans Raithel den Slogan auf den Veranstalter um. Solche Jahresausstellungen hätten einen großen Wert. Es sei nicht für jeden leicht, mit seinen Werken an Öffentlichkeit zu gehen.

Schulleiterin Helga Osgyan zitierte Joseph Beuys: „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Wenn die Worte fehlen, so Osgyan weiter, dann sprächen Bilder. „Wir gestalten etwas von uns selber, wenn wir etwas künstlerisch gestalten“, hob sie hervor. Und: „Wir müssen nicht elitär und nicht als Künstler ausgebildet sein, wir dürfen uns trauen, etwas zu gestalten.“ So gelte es, einander Mut zu machen, ohne Angst zu haben, dass man „verrissen“ wird.

Den Anfang der Kunstausstellung machten sechs Bilder, die „faszinierende Ansichten“ von Eckersmühlen und Umgebung zeigen: die evangelische Dreifaltigkeitskirche, das Posthorn, das Herrenhaus des Historischen Eisenhammers. Arbeiten des Kreativ- Treffs schmückten außerdem die Wand.

Angelika Braun stellte formschönes Schmuckdesign aus. Ruth Braun war mit Malerei und Glasarbeiten vertreten. So überzeugte sie mit den Gemälden „Orchidee“, „Begegnung“, „Landschaft“, „Verkehr“ und „Stillleben“ . Zwei Glasarbeiten widmeten sich Eckersmühlener Gebäuden: „Grimms Werk I“ und „Feuerstein-Haus“.

Elfriede Reubert stellte abstrakte Malereien in leuchtenden Rot- und Brauntönen aus. Auch Peter Driemel hat sich der Malerei verschrieben. Seine Ölgemälde „Modern I“, sein „Blick vom Himmel“ und die Ölbilder „Alina II“ und „Africa“ beeindruckten.

Seit Altbürgermeister Richard Erdmann eine Drechselmaschine geschenkt bekommen hat, ist er fasziniert vom Kunsthandwerk. Er stellte Becher, Vasen, Kelche und Holzpilze sowie eine (halb fertige) Weihnachtskrippe aus. Wunderschön die Malereien von Maria Hloch. Sie präsentierte fünf Blumenmotive sowie zwei vergoldete Ginkoblätter und das Bild „Auf den Punkt“.

Gelungenes „Winterbild“

Auch Cilli Lauterkorn beeindruckte durch ausdrucksvolle Malerei. Ihr „Winterbild“ zählte zu den am besten gelungenen Bildern der Ausstellung. In die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters und Malers Martin Frühwald ist Sonja Möller getreten. Sie präsentierte verschiedene Gemälde. Margit Nagl hat sich ebenfalls dem Hobby der Malerei verschrieben. Sie war vertreten mit den Aquarellen „Artischocke“, „Stillleben“, „Amarylis“, „Toskana“ und „Abendstimmung“. Die Rother Allround-Künstlerin Gitti Warnecke-Gebhard stellte Skulpturen aus Stein, Holz, Stoff, Papier und gehärteten Materialien aus. Christa Tempcke überzeugte durch ansprechende Malerei und Teddybären. Ihre Aquarelle „Bienenfresser“, „Rothkehlchen“, „Oldtimer“ und „Schneeball“ sowie eine namenlose Acrylarbeit mit Metallgold zeugten vom Können der Malerin.

Als Gastkünstlerin und mit 17 Jahren jüngste Teilnehmerin begeisterte Katharina Fähnrich mit großformatigen Insektenbildern, die sie „Eckersmühlener Fauna“ nannte. Weiterhin war sie mit zwei abstrakten Gemälden „Winter 2013“ und „Sommer 2013“ dabei. Das junge Talent ist auch literarisch begabt.

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