Ein Befreiungsschlag für den TV Hilpoltstein

12.2.2017, 19:13 Uhr
Ein Befreiungsschlag für den TV Hilpoltstein

© Salvatore Giurdanella

Wie ernst die Mittelfranken die Situationen nahmen, konnte man an einer Revolution in der Aufstellung ablesen. Nachdem die Doppelbilanz in der bisherigen Saison recht dürftig war, wurden diesbezüglich die Karten neu gemischt. Alexander Flemming und Nico Christ, seit Menschengedenken Partner, wurden getrennt. Nach spieltaktischen Überlegungen wurden die Positionen neu verteilt. Nico Christ kam an die Seite von Petr David, Dennis Dickhard an die von Alexander Flemming. Vom Ergebnis her wirkte sich das mit einem 1:1 aus, womit das Experiment als gelungen verbucht wurde. Allerdings war der Auftritt auch sehr schnell beendet mit einer deutlichen Niederlage und einem weniger klaren Sieg.

Den Minuspunkt steckten Flemming/Dickhardt ein, die im Duett kein Mittel gegen die scharfen Vor- und Rückhandbälle des jungen Japaners Ryotaro Ogata fanden. Mehr als sechs Punkte pro Satz hatten sie nicht entgegenzusetzen.

Aus dem Feuer gerissen

Mehr Drama war im Match zwischen David/Christ gegen Udra/Hedlund. Die Hilpoltsteiner waren drauf und dran, den zweiten Satz zu verlieren, rissen mit einer begeisternden Serie nach 5:8-Rückstand den Durchgang noch zum 11:8 aus dem Feuer und bauten dabei soviel Angriffslust und Selbstvertrauen auf, dass das 11:6 im dritten Durchgang keine Frage war.

Ein Befreiungsschlag für den TV Hilpoltstein

© Salvatore Giurdanella

Noch besser: Petr David brachte die Aggressivität ins Einzel gegen Ryotaro Ogata mit. Damit brachte er den Japaner sichtlich in Verlegenheit, seine scharfen Angriffe vorzubereiten. Seine Waffe blieb zu oft stumpf – und mit dem Versuch, den tschechischen Routinier mit extremen Schnitt aus dem Konzept zu bringen, tat er sich selbst keinen Gefallen. Mit Ausnahme des dritten Satzes, der 11:9 an den Frickenhausener Spitzenspieler ging, hatte Petr David die Sache unter Kontrolle.

Die Frage, ob die Gäste vor der Pause noch einen zweiten Punkt schaffen würden, wurde in der anderen Box in einer Auseinandersetzung im Achterbahn-Modus entschieden. Alexander Flemming legte mit 11:5 erfolgreich los, ließ sich im zweiten Satz aber von Tobias Rasmussen (10:12) abfangen und hielt im dritten Durchgang nicht mit (8:11). Schließlich erlebte aber auch der Däne, wie schnell sich Flemming aus so einer Situation befreien kann. Der war nun in einer Serie begeisternder Ballwechsel öfter der Sieger, fabrizierte weniger leichte Fehler und schaukelte das Match mit 11:7 und 11:5 heim.

Einkalkuliert war nach der Pause der Sieg von Nico Christ gegen Jesper Hedlung, der mit einer Quote von 2:13 nach Hilpoltstein gekommen war. Die 14 Niederlage machte Christ im Schnelldurchgang — auch er hatte sich seine Angriffslust aus dem Doppel bewahrt – perfekt. 11,7, 11:6, 11:2 — da kamen keine Zweifel auf.

Aus 1:2 mach 3:2

Keineswegs so selbstverständlich war der Einzelerfolg von Dennis Dickhardt gegen den Litauer Alfreds Udra. Der Pilot in Diensten des TV Hilpoltstein bog den ersten Satz gerade noch mit 11:9 zu seinen Gunsten herum. Das war auch bitter nötig, denn die nächsten beiden Durchgänge gab er ab. Das war Warnschuss genug. Mit 11:5 und 11:6 machte Dickhardt den Satz zu.

Bedenken, ob Alexander Flemming im Spitzenspiel mit den scharfen Bällen von Ryotaro Ogata als Solist zurecht kommen würde, erledigten sich im Eilzugtempo. In den kurzen drei Sätzen hielt der Japaner jeweils nur drei, vier Punkte mit, dann schlug „The Flash“ zu und setzte mit 11:6, 11:5, 11:7 den Schlusspunkt.

TV Hilpoltstein – TTC Frickenhausen 6:1. David/Christ – Udra/Hedlund 11:7, 11:8, 11:6; Flemming/Dickhardt – Ogata/Rasmussen 5:11, 5:11, 6:11; Alexander Flemming - Tobias Rasmussen 11:5, 10:12, 8:11, 11:7, 11:5; Petr David - Ryotaro Ogata 11:5, 12:10, 9:11, 11:8; Nico Christ - Jesper Hedlund, 11:7 11:6, 11:2; Dennis Dickhardt - Alfredas Udra 11:9, 3:11, 9:11, 11:5, 11:6; Alexander Flemming - Ryotaro Ogata 11:6, 11:5, 11:7.

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