Ein Segen für Kinder, die sich schwer tun

18.5.2017, 15:35 Uhr
Ein Segen für Kinder, die sich schwer tun

© Foto: Manfred Klier

 Diplom Heilpädagogin Gabriele Morgott, Leiterin der Einrichtung, begrüßte dazu eine große Zahl an Gästen. Einige von ihnen sprachen im Anschluss ihre Grußworte. Zunächst aber erfreute die Band "Small and together" mit Franziska Manko (Gesang), Maike Meinhold (E-Piano) und Fabian Lerch (Gitarre) mit ihrem angenehmen Sound. Auch in der Folge sorgten sie für musikalische Auflockerung.

Andreas Ammon, Regionalleiter und Leiter des Auhofs, bezeichnete die Frühförderung als ein Dienstleistungsangebot, "auf das wir Rummelsberger sehr stolz sind". Es sei ein Angebot mit Beratung, Begleitung und Förderung. Viele lobende Worte fand er für Leiterin Gabriele Morgott und deren Team, die eine "stabile und verlässliche Mannschaft" seien. Man behalte Bewährtes mit Weitsicht, sei aber stets offen für Neues und für Weiterbildung.

Nicht die Leistung der Kinder stehe im Mittelpunkt, sondern die Vertrauensbasis. Ihr Selbstvertrauen solle gestärkt werden. Nicht zuletzt gehe es auch um eine Entlastung der Eltern. Ammons Dank galt nicht nur der Frühförderstelle, sondern auch den Kooperationspartnern. Stellvertretender Landrat Bezirksrat Walter Schnell überbrachte die Glückwünsche des Bezirkstagspräsidenten Richard Bartsch. Damals, vor 40 Jahren, sei in Hilpoltstein auf dem Gebiet der Frühförderung Pionierarbeit geleistet worden. Gerade die Arbeit an den Schwächsten könne die effektivste sein, die zudem viel Geld für teure Nachsorge einspare.

Die Kirchen, wie in diesem Fall die evangelische Kirche, würden viele Leistungen übernehmen, zu denen der Staat nicht in der Lage sei. In einer launigen und tiefsinnigen Rede wies Landrat Herbert Eckstein darauf hin, dass der Landkreis schon lange als Förderer dieser Einrichtung verbunden sei. Wichtig sei es, dass die Eltern bei den Fördermaßnahmen mit beteiligt werden, denn manchmal seien die Probleme der Eltern größer als die der Kinder.

Karl Schulz ist Vorstandsmitglied der Rummelsberger. Er informierte über die Entwicklungsgeschichte der Einrichtung, die nach den Anfängen im Jahre 1977 im Auhof  Ende der 1980-er Jahre in die Holzgartenstraße umgezogen war. 2004 kam sie dann als Interdisziplinäre Beratungs- und Betreuungsstelle in das jetzige Domizil in der Ohmstraße 13. Die Zweigniederlassung Greding wurde 2009 eröffnet. Das Ziel sei es, dass die betreuten Kinder einmal sagen: "Jetzt brauch ich euch nicht mehr. Jetzt will ich selber erkennen, was ich alles kann!"

Als letzte Rednerin war Martina Engelhardt an der Reihe. Frisch von der Leber weg berichtete sie als Mutter eines Sohnes, der viel zu früh zur Welt gekommen war. Arzt und Kindergarten hätten auf den Entwicklungsrückstand aufmerksam gemacht. Zunächst habe man sich aber mit dem Gedanken beruhigt: "Das wird sich schon noch geben."

Schließlich  nahm man doch professionelle Hilfe in Anspruch. Sohn Christian besuchte dreieinhalb Jahre die Einrichtung. "Heute ist die ganze Familie dankbar", freute sich Martina Engelhardt, denn ihr Sohn wird demnächst am Quali teilnehmen und dann eine Lehre als Zimmerer beginnen.

Bei einem Rundgang durch die Frühförder- und Beratungsstelle konnten sich die Gäste von der freundlichen und zweckmäßigen Einrichtung der Therapieräume überzeugen. Zwei Zimmer zeigten die Förderung früher und heute auf. Während man früher versucht hatte, den Kindern durch Einüben vorgegebener Verhaltensmuster zu helfen, versucht man heute, die Stärken der Kinder herauszufinden und zu fördern.

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