Ein wichtiger Schritt gegen die angespannte Wohnungssituation

14.1.2016, 16:41 Uhr
Ein wichtiger Schritt gegen die angespannte Wohnungssituation

© Grafik: Braun

Eine Wohnanlage soll auf dem Areal Pleinfelder Straße 30, ehemals Norma, entstehen. Bauherr ist die WHR GmbH & Co KG mit Sitz in Georgensgmünd. Dipl. Ing. Wolfgang Braun erläuterte in der Sitzung Details. Unter anderem wird die geplante Zufahrt über den Hammerweg erfolgen. Diese Straße wird deshalb im Rahmen der Abbruch- und Baumaßnahmen um einen Meter verbreitert. Entstehen sollen zwei Wohnblöcke mit je drei Vollgeschossen und Penthousewohnungen.

Braun zufolge sind die jeweiligen Wohnungen hochwertig geplant. Beide Gebäude sind zudem behindertengerecht und barrierefrei ausgelegt. Sobald die Genehmigung vorliegt, soll gebaut werden. Ab Frühjahr können i ersten Bauabschnitt 20 Wohnungen entstehen.

Sinnvolle Nachverdichtung

Bürgermeister Ben Schwarz sprach von einem „Wunschobjekt“, schließlich wird ein brach liegendes Gewerbeareal nun für den Wohnungsbau wiederbelebt. Dies alles geschehe zudem zentrumsnah. „Eine Nachverdichtung im Kernort, die extrem sinnvoll ist, zumal in Gmünd Wohnungsmangel besteht“, pflichtete ihm CSU-Fraktionssprecher Friedrich Kolb bei.

Uwe Beyer (SPD) sah in dem Objekt eine enorme Aufwertung für den Ort. Auch Jürgen Richter (Grüne) begeisterte sich für das Bauvorhaben. Inhaltlich regte er jedoch an, in der Tiefgarage mehr Behindertenparkplätze auszuweisen und weitere Fahrradstellplätze anzubieten. Gerhard Heckel (SPD) sprach die Hoffnung aus, dass sich am Ort auch im sozialen Wohnungsbau etwas bewegen möge.

Die Hämmerleinsmühle hat seit einiger Zeit neue Besitzer. Und die planen jetzt eine Nutzungsänderung. Zwar liegt noch kein Bauantrag vor, doch das Konzept steht bereits.

Demnach sollen die Außenwände des bestehenden landwirtschaftlichen Anwesens erhalten bleiben. In dem Wohnhaus sind vier Wohneinheiten geplant.

Gastraum im Nebengebäude

In den Nebengebäuden sollen ein Gastraum, ein Mehrzweckraum mit entsprechenden Küchen und Versorgungsbereich, sowie eine Eventscheune untergebracht werden. Beim Umbau, so wurde betont, sollten naturbelassene Materialien verwendet werden.

Auch im Außenbereich ist eine gastronomische Nutzung vorgesehen. Die Besitzer, das Ehepaar Bischofsberger, hat Erfahrungen im Catering und Eventbereich, machten in der Sitzung deutlich, dass zunächst vor allem an geschlossene Gesellschaften gedacht ist. Also an einen Veranstaltungsraum für Firmenfeiern oder Hochzeiten. Aber auch im kulturellen Bereich seien Veranstaltungen denkbar.

Zum einmal bewirtschafteten Außenbereich gehört auch ein Teich, der einen kleinen Sandstrand erhalten soll. „Vielleicht können wir schon zur EM im Biergarten mit einem frischen Bier anstoßen“, meinte der Besitzer, der damit rechnet, dass der richtige Gastrobetrieb ab Herbst anlaufen könne.

Elfriede Thum (SPD) sprach von einem „schönen und mutigen Objekt“. Auch Friedrich Kolb (CSU) gefielen die Vorstellungen der Besitzer: „Das Vorhaben wertet auch Georgensgmünd auf“. Dass in einiger Zeit auch ein Radweg am Areal vorbeiführen wird, sei ein weiterer Vorteil.

Vorgespräche über die Machbarkeit des Vorhabens haben bereits stattgefunden. Der Gemeinderat signalisierte schon mal „grünes Licht“.

Weiterer Verbrauchermarkt

Ein weiteres Bauvorhaben bereitete einigen Gemeinderäten dagegen Magengrimmen. Auf dem Kimmerle-Gelände an der Pleinfelder Straße will sich ein zusätzlicher Verbrauchermarkt ansiedeln. Auf 1200 Quadratmetern will ein Edeka-Markt dort seine Waren anbieten. Zudem soll es einen Getränkemarkt mit 400 Quadratmetern geben, ebenso eine Bäckerei und ein kleines Café.

Leerstände befürchtet

„Bei diesem Verdrängungswettbewerb sind auf absehbarer Zeit Leerstände in der Nähe vorprogrammiert“, befürchtete Renate Graeber. Auch Jürgen Richter (Grüne) hatte größte Bedenken, sollte dem Bauvorhaben zugestimmt werden. Er bat deshalb eine Stellungnahme der IHK und ein Gutachten über den Kaufkraftabfluss einzuholen.

Bürgermeister Ben Schwarz betonte, dass Georgensgmünd mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs sicherlich nicht unterversorgt sei. In einem Vorgespräch mit der Regionalplanung sei festgehalten worden, dass ein weiteres Projekt dieser Größenordnung keine schädlichen Auswirkungen auf das Umfeld habe. Marktstrategien würden zudem ergeben, dass es sich lohne, dort hinzugehen, wo etwas los ist. Gut sei, dass damit eine Brachfläche wieder belebt wird.

Für Schuhe nicht interessant

Erkundigungen nach Märkten mit einem anderen Sortiment (Schuhe, Sportartikel, Baumarkt) hätten ergeben, dass die Größe von Georgensgmünd „nicht interessant genug“ sei.

Friedrich Kolb begrüßte das Vorhaben, denn es entstünden dort 20 neue Arbeitsplätze, außerdem verfüge der Ort noch über keinen Edeka-Markt. Es sei nicht Aufgabe des Gemeinderats, zu überprüfen, ob es sich für den neuen Markt lohne, sich in Georgensgmünd niederzulassen, fügte Georg Schiffermüller (CSU) hinzu.

Die Alternative zu dem Bauvorhaben sei die Beibehaltung der Brachfläche, und dies tue dem Gesamtbild Georgensgmünd nicht gut, merkte Irene Heckel (SPD) an. Am Ende der Diskussion wurde der Bauantrag bei vier Gegenstimmen durchgewunken.

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