Eine ganze Stadt singt und klingt

16.6.2013, 16:02 Uhr
Eine ganze Stadt singt und klingt

© Tschapka

Am Vormittag eröffnete Bürgermeister Ralph Edelhäußer bei schönsten Wetter (was den ganzen Tag auch so bleiben sollte) zusammen mit der Initiatorin Katharina Storck-Duvenbeck diese musikalische Premiere in der Kreisstadt. Dazu hatten sie das „Eiscafé Primavera“ am Marktplatz gewählt, bei dem das Duo „Shake“ seinen Standort hatte, die später Pop- und Rockklassiker, Jazz-Standards bis hin zu deutschen und passend zur Lokalität italienischen Schlagern zu bieten hatten.

Während von „Bücher Genniges“ das wohl bekannteste Zitherstück „Der dritte Mann“, gespielt von Ladislaw Prokop, herüberschallte, erzählte Storck-Duvenbeck, wie sie auf die Idee eines „Tags der Musik“ kam. Inspiriert wurde sie von einer ähnlichen musikalischen Veranstaltung in Kempten mit vielen verschiedenen Bands, und Edelhäußer zeigte sich von dieser Idee sofort begeistert. „Man muss nicht alles neu erfinden“, so der Rathauschef, laut dem es viel mehr auf eine gute Umsetzung einer guten Idee ankomme.

Und das habe man getan, vor allem auch dadurch, dass die vielen Rother Geschäfte und Lokale mit ins Boot geholt wurden, bei denen die Musiker ihre Auftritte hatten. Die beiden nördlichsten Bühnen waren zum einen der Biergarten der „Kaminstube“, bei der die Hilpoltsteiner Formation „Süssstoff“ ihre bunte Mischung aus Pop, Soul, Schlager und Klassiker aller Art zum Besten gaben. Zum anderen auf der anderen Straßenseite in den hellen Räumlichkeiten der Firma „Basso Lifestyle“. Dort gab es Jazz vom „Silvia von der Grün Quartett“ zu hören, was wunderbar in das Ambiente des Ladens passte.

Vor dem Jugendhaus hatte passender Weise die junge Band „Perfekt Yesterday“ ihren Auftritt. Vor der benachbarten Kulturfabrik spielte die Rockformation „Heavylight“, bei der Kufa-Hausmeister Ralf Salomon den Bass zupfte. Um sich nicht gegenseitig zu überdröhnen, einigten sich die beiden Bands, immer abwechselnd ein Set zu spielen. Ähnlich war es auch in der Rothmühlpassage, in der das Obergeschoss von „Di Muhackl“ (Acoustic Cover Rock), und das Erdgeschoss von „Magic Sound“ („von jedem etwas“) beschallt wurde, und auch viele anderen Musiker machten ähnliche Absprachen.

Gesang für die Flutopfer

Ein buntes Programm bot sich auch den Besuchern der evangelischen Kirche, in dem es von „neuer christlicher Musik“ bis zu iranischer Musik allerhand zu hören gab, auch ein Benefiz-Konzert von Chören und Posaunenchöre zugunsten der Flutbetroffenen, für die auch der Lions-Club Roth-Hilpoltstein einen Scheck beisteuerte. Rund um den Kugelbühlplatz gab es allerhand Musik, im Bistro Mephisto traten sogar drei verschiedene Bands auf, und in der Volkshochschule gab es volkstümliche Musik von „Angela Rudolf & Freunde“. An manchen Stellen wurde sogar getanzt, etwa vor der „Chiceria“ bei der Band „Grateful Life“. Die südlichsten Spielorte waren das „Antonio´s“, in dem es brasilianische Lieder von und mit „BeijaFlor“ zu hören gab, und die „Gartenlaube“ mit dem Alleinunterhalter Gerhard Schmöller und seinen Country- und Schlagerrepertoire.

Richtig voll wurde es den ganzen Tag über allerdings nicht in der Innenstadt. „Es verläuft sich halt ziemlich“, meinte Storck-Duvenbeck, jedoch das Ergebnis der Hutsammlungen von allen Bands konnte sich schon gegen Mittag sehen lassen, und hin und wieder wurde es zumindest auf dem Marktplatz richtig voll, nicht zuletzt beim Auftritt von „Roman & Natha“ gleich neben dem Infostand der Stadt Roth, bei dem auch viele „Zugabe“-Rufe laut wurden.



Alle Spenden der Musikfans an diesen Tag kommen der neuen Musikklasse des Stadtorchesters an der Grundschule Kupferplatte zugute. Am Abend überreichte Ralph Edelhäußer auf dem Marktplatz das Geld an Stadtkapellmeister Walter Greschl, dessen „Musicaholics“, eine Abordnung des Stadtorchesters, an diesem Tag ebenfalls aktiv war. Mit dem Ergebnis waren die Veranstalter mehr als zufrieden: 2250 Euro kamen zusammen, die Sparkasse Mittelfranken-Süd rundete das Ganze noch auf 2500 Euro auf. Storck-Duvenbeck zeigte sich begeistert. Nicht nur von dem finanziellen Erfolg, sondern auch von der „überragenden Leistung aller Musiker, die den ganzen Tag praktisch für nix gespielt haben!“. Die Rückmeldungen seitens der Musiker als auch der Besucher, darunter überraschend viele Auswärtige, hätten Storck-Duvenbeck zufolge nicht besser ausfallen können. Den krönenden Abschluss dieses ersten „Tages der Musik“ der Stadt Roth setzte am Abend schließlich das Schlosshofkonzert der „Big Band Schwäbisch Hall“, wobei das Eintrittsgeld hierfür ebenfalls der neuen Musikklasse zugutekam.

Keine Kommentare