Energiespardorf an Thalmässinger Mittelschule

21.4.2016, 16:07 Uhr
Energiespardorf an Thalmässinger Mittelschule

© Foto: Manfred Klier

Richard Radle vom Bund Naturschutz ist in dieser Woche an die Grund- und Mittelschule Thalmässing gekommen. Die 25 Schüler der fünften Klasse von Vanessa Korth erfahren zunächst, dass sich der Bund Naturschutz nicht nur für Tiere und Pflanzen einsetzt, sondern dass ihm auch der Erhalt der Umwelt ein wichtiges Anliegen ist. Zunächst wird das Thema Klimawandel angesprochen. Richard Radle weiß aus Erzählungen, dass einst Sportler aus Roth mit der „Gredl“ nach Thalmässing zum Skifahren gekommen sind. Da gab es sogar einen Skilift.

Auch der letzte heiße Sommer könnte ein Vorbote des Klimawandels gewesen sein. Eine Ursache ist der Ausstoß von Kohlendioxid. Die Kinder berichten, dass Abgase von Autos und Heizungen schuld daran sind. Radle ergänzt, dass gerade auch Verbrennungskraftwerke große Produzenten des Gases sind. Die Frage ist deshalb: „Wie kann man Strom auf umweltfreundliche Art herstellen, wie kann man Strom sparen?“ Auf einem Fahrrad mit gekoppeltem Generator können die Schüler am eigenen Leib erfahren, wie viel Kraft man zum Stromerzeugen braucht. Simon macht den Anfang. Kräftig tritt er in die Pedale. Noch geht es recht leicht. Aber als Glühbirnen, Radio und ein Wasserkocher als Verbraucher zugeschaltet werden, kommt er doch ins Schwitzen. Emma und den anderen „Stromerzeugern“ geht es nicht besser. Zehn Volt Spannung und zehn Ampere Stromstärke, umgerechnet 100 Watt, zeigen die Messinstrumente an. Der Viertelliter Wasser ist erst auf 30,5 Grad Celsius erwärmt worden. Am Tag vorher hatte die achte Klasse immerhin 50 Grad geschafft.

Gemeinsam wird gerechnet: Um das Wasser zum Kochen zu bringen, müsste man drei bis vier Stunden ununterbrochen treten. Ein Arbeiter im Mindestlohnbereich würde rund 25 Euro kosten. Der Strom aus der Steckdose kostet in diesem Fall lediglich etwa 25 Cent. Trotzdem ist Strom sparen angesagt, auch aus Umweltgründen. Mit einem Messgerät zeigt Richard Radle, dass auch Netzgeräte im Leerlauf und Geräte im Standby-Modus Strom verbrauchen. Das könne pro Haushalt und Jahr rund 100 Euro Kosten verursachen, für nichts und wieder nichts. Ideal seien deshalb Elektrogeräte mit richtigen Netzschaltern.

Jetzt geht es zum eigentlichen Energiespardorf, das auf einer großen Holzplatte mit kleinen Häusern aufgebaut ist. Einen Ort mit etwa 8000 Einwohnern soll es repräsentieren, etwas mehr als Thalmässing. Module mit Steckkontakten können in den Häusern die angeschlossenen Elektrogeräte simulieren. Der jeweilige Stromverbrauch wird mit einem Beamer grafisch dargestellt. Zunächst sind Fernsehgeräte, Computer und Telefon an der Reihe. Als Ergebnis werden dafür 325 Euro pro Haushalt und Jahr an Stromkosten errechnet. Die Waschmaschine schlägt mit 125 Euro zu Buche. Sie ist ja auch nicht ständig in Betrieb. Sensibilität für die Notwendigkeit des Energiesparens wird geweckt.

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