Eysölden: Klimawandel und Eichen machen der Straße zu schaffen

11.1.2017, 16:42 Uhr
Eysölden: Klimawandel und Eichen machen der Straße zu schaffen

© Foto: HiZ-Archiv/Tobias Tschapka

Im vergangenen Sommer hatten sich Bauherr und Baufirmen zur Abnahme der Gewährleistung getroffen, auch die Mitglieder des Bauausschusses waren bei dem Ortstermin mit dabei. Doch was die Gruppe sah, war wenig erfreulich: auffällige Risse und Absenkungen im Asphalt. Weil die beiden Firmen — die Firma Kreichauf und die Firma Pusch – versicherten, eine ordentliche Arbeit abgeliefert zu haben, wurde ein Gutachter eingeschaltet, um die Ursache der Schäden zu ergründen.

In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates stellten Bürgermeister Georg Küttinger und Ingenieur Manfred Klos nun das Ergebnis der Untersuchung vor. Und das besagt, dass die Straße tatsächlich ordnungsgemäß gebaut wurde und auch das Ingenieurbüro, das die Sanierung geplant hatte, keine Schuld trifft.

Alleine Ursache sei vielmehr der enorme Wasserentzug, der dafür sorgt, dass die Unterschicht aus Ton irgendwann reißt. Und für diesen Wasserentzug gibt es wiederum zwei Gründe: Zum einen wird es ganz generell durch den Klimawandel immer trockener. Und zum anderen stehen entlang der Straße viele große Eichen. Und deren Wurzeln gehen bis unter die Fahrbahn. Damit würden die Eichen aus dem eh schon trockenen Ton auch noch das letzte Wasser rausziehen, „und der Ton reißt dann“, so Manfred Klos.

Um zu verhindern, dass im Winter Wasser durch die Risse in die Straße eindringt, dort gefriert und noch größere Schäden anrichtet, wird — bei Bedarf auch jedes Jahr — im Herbst daher nun großzügig Bitumenschlämme vergossen. Alles andere, erklärte Küttinger, „ist zu teuer“.

Die beiden Baufirmen hatten aus Kulanzgründen (und ohne Schuldeingeständnis) außerdem vorgeschlagen, die Schadstelle, bei der sich bereits der Asphalt gesenkt hat, auf eigene Kosten fachgerecht auszubessern.

Damit ist die Baumaßnahme ganz offiziell abgeschlossen. Allerdings mit einem bitteren Nachgeschmack. Alle hätten ordentliche Arbeit geleistet, dennoch ist die Straße nach kurzer Zeit reparaturbedürftig, ein Fakt, den der Bürgermeister als „absolut ärgerlich“ bezeichnete.

Keine Kommentare