Flugplatz Gauchsdorf: Alle Bestimmungen eingehalten

4.6.2018, 16:30 Uhr
Flugplatz Gauchsdorf:  Alle Bestimmungen eingehalten

© Foto: Robert Schmitt

Unterstützung hat die Bürgerinitiative von der SPD erhalten. MdL Helga Schmitt-Bussinger und Landtagskandidat Marcel Schneider hatten sich mit Vertretern der Interessengemeinschaft getroffen (wir berichteten). Knapp 100 lärmgeplagte Bürger unterstützen mit Unterschriften die Forderung nach einer deutlichen Reduzierung des Flugbetriebs bis hin zu dessen Einstellung an Sonn- und Feiertagen.

Darauf hat nun Dieter Bradl von der Fliegervereinigung mit einer Presseerklärung reagiert. Darin heißt es: "In der Vergangenheit kam es wiederholt zu Mitteilungen an das zuständige Luftamt Nordbayern, dass seit der Landebahnverschiebung der Fluglärm zugenommen habe. Startende und landende Flugzeuge würden die vorgegebene Platzrunde nicht einhalten. Sämtliche Überprüfungen des Luftamts, bei denen sogar Aufzeichnungen der Deutschen Flugsicherung mit herangezogen wurden, ergaben, dass in keinem angezeigten Fall ein Fehlverhalten eines Gauchsdorfer Piloten festgestellt werden konnte."

Auch eine vom Luftamt Nordbayern 2017 durchgeführte Lärmmessung habe keine auffälligen Werte ergeben. Zudem habe auch keine Steigerung des Flugbetriebes festgestellt werden können, obwohl dies von den beiden Beschwerdeführerinnen wiederholt behauptet worden sei.Bei der Fliegervereinigung Schwabach handelt es sich um einen der ältesten Flugsportvereine Bayerns. In diesem Jahr soll das 90-jährige Bestehen mit einem öffentlichen Flugtag am Sonntag, 2. September, gefeiert werden.

Flugplatz seit 50 Jahren

"Der Flugplatz besteht seit mehr als 50 Jahren in Gauchsdorf und wird von Jung und Alt gerne an den Wochenenden besucht", so Bradl. "Dies liegt nicht nur am allgemeinen Flugbetrieb, sondern auch an dem langjährigen und vielseitigen sozialen Engagement der Fliegervereinigung." Beispielhaft nennt er, dass die FV seit Jahren die Elterninitiative krebskranker Kinder unterstütze, indem Kindern und Familienangehörigen ein schöner Tag am Flugplatz mit kostenlosen Rundflügen ermöglicht werde.

Der Verein beteilige sich zudem an Jugend- und Freizeitangeboten des Landkreises Roth und des Kreisjugendrings. Im Rahmen des Ferienprogramms der Gemeinde Büchenbach werde zudem ein Schnupperfliegen in den Sommerferien angeboten. Zudem ermögliche die Fliegervereinigung Schwabach Schulen aus dem Landkreis unterrichtsbegleitende Besichtigungen des Flugplatzes.

" Ein weiteres ehrenamtliches Tätigkeitsfeld der Fliegervereinigung Schwabach liegt in der Durchführung von Waldbrandüberwachungsflügen als Standort der Luftrettungsstaffel Bayern. Zudem ist die Fliegervereinigung sehr engagiert im Bereich der Förderung des Jugendsports", betont Bradl weiter.

Selbst das Gelände, auf dem sich der öffentliche Spielplatz in Gauchsdorf befindet, stelle die Fliegervereinigung an die Gemeinde zur Verfügung. Pfingsten ermöglichte die Fliegervereinigung die Ausrichtung der Gauchsdorfer Kirchweih auf dem westlichen Flugplatzgelände, "da aus dem gleichen Personenkreis der Beschwerdeführer die traditionelle Dorfkirchweih im Ortskern verhindert wurde".

Entgegen anderslautender Angaben sei es in der Vergangenheit sehr wohl zu mehrfachen Gesprächen zwischen dem Vorstand der Fliegervereinigung und den Beschwerdeführern, jeweils im Beisein des Bürgermeisters von Büchenbach, gekommen. Der Behauptung, dass Auflagen des Genehmigungsbescheids nicht eingehalten würden, widerspricht die FV.

Die Landebahn wurde 2014 um rund 200 Meter Richtung Osten verlegt, nachdem der Wald im westlichen An- und Abflugsbereich zu hoch gewachsen war. "Entgegen der üblichen Vorgehensweise an Flugplätzen, entschied sich die Fliegervereinigung Schwabach dafür, rund fünf Hektar Wald nicht roden zu lassen und damit gegen einen Eingriff in ein bestehendes Waldgebiet. Vielmehr legte der Verein Wert auf eine dauerhafte Hindernisfreiheit. Dieses Vorgehen hatte absoluten Vorbildcharakter und ist einmalig in ganz Bayern", betont die Fliegervereinigung.

Die Anliegen und Beschwerden von Bürgern würde die Fliegervereinigung sehr wohl ernst nehmen. "So sind die Flugzeuge mit lärmreduzierten Auspuffanlagen ausgerüstet und die Motorschleppmaschine wurde mit einem leiseren Propeller ausgestattet. Durch die Bahnverschiebung sei es möglich, eine Seilwinde für Segelflugzeugstarts, natürlich abhängig von den Wetterbedingungen, einzusetzen", heißt es in der Erklärung.

Bereits Ende 2014 seien erste Windenschlepps durchgeführt worden. 2017 sei die Winde bei mehr als 40 Prozent der Segelflugzeugstarts zum Einsatz gekommen. "Auch dies stellt einen aktiven Beitrag zur Lärmminderung und zum Umweltschutz dar", erklärt Bradl.

"Es ist sehr bedauerlich", fasst Dieter Bradl zusammen, "dass durch überzogene und zum Teil völlig falsch dargestellte Behauptungen in der Öffentlichkeit ein Verein mit sehr hohem sozialem Engagement derart negativ dargestellt wird."

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