Freie Wähler wollen ein Sportbad für Hilpoltstein

10.3.2018, 18:00 Uhr
Das Hilpoltsteiner Lehrschwimmbecken an der Grundschule ist in die Jahre gekommen. Statt für eine Sanierung dieser gut frequentierten Einrichtung plädieren die Freien Wähler für den Bau eines Sportbades.

© Harry Rödel Das Hilpoltsteiner Lehrschwimmbecken an der Grundschule ist in die Jahre gekommen. Statt für eine Sanierung dieser gut frequentierten Einrichtung plädieren die Freien Wähler für den Bau eines Sportbades.

Eigentlich war die Beratung des Hilpoltsteiner Haushalts für das laufende Jahr geplant. Doch die Grippewelle machte diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Kämmerer Klaus Waldmüller musste in der Sitzung krankheitsbedingt pausieren. Ergo wollten Bürgermeister Markus Mahl, aber auch SPD- und CSU-Fraktion die Beratung auf die nächste Sitzung verschieben, wenn Waldmüller wieder gesund ist. Begründung: Nur der Kämmerer kann offene Fragen zum Haushalt beantworten und zudem sei es "gute Tradition", dass der Finanzminister bei der Beratung dabei sei, meinte Mahl. So stellte die CSU-Fraktion in Person ihres Vorsitzenden Hans Meier einen Antrag, diesen Tagesordnungspunkt zu vertagen.

Für die Freien Wähler war dieser Vorschlag inakzeptabel. Seine Fraktion sei gut vorbereitet und habe sich intensiv mit dem Zahlenwerk beschäftigt. Insofern stünde einer Beratung nichts im Weg, erklärte FW-Sprecher Michael Greiner. Mit den Stimmen von SPD und CSU einigte man sich darauf, in der nächsten Stadtratssitzung die Beratung des Haushalts nachzuholen.

Verfrühte Haushaltsrede

Wer jetzt einen Haken hinter dieses Thema setzen wollte, hatte sich schwer getäuscht. Greiner ließ sich nicht davon abhalten, eine vorgezogene Haushaltsrede zu halten. Im Großen und Ganzen sei man mit dem Zahlenwerk zufrieden; dennoch gebe es seitens der FW einige Einwendungen, sagte Greiner. Die Freien Wähler seien nämlich der Ansicht, dass durch die Stadt ein zusätzlicher Posten für die Bereiche Stadtentwicklung/Wirtschaft zu schaffen sei. Und für diese Stelle sei Geld einzustellen, betonte Greiner, dem es auch wichtig sei, Flächen zu bevorraten, sowohl für Wohnraum als auch für Gewerbebetriebe, um bei entsprechendem Bedarf reagieren zu können. Nach dem Run auf das Neubauwohngebiet "Dorotheenhöhe" sollte man schon jetzt die Bemühungen für ein weiteres "Wohngebiet forcieren". Was den sozialen Wohnungsbau angeht, würden die FW mit der Mehrheit im Stadtrat konform gehen. Allerdings sollte man beim Standort in der Bahnhofstraße bleiben, nicht zuletzt wegen vorhandener Stellplätze und man sollte privaten Investoren den Vorzug geben, bevor die Stadt selbst investiert.

Das Beste hob sich Greiner bis zum Schluss seiner Rede auf: statt in die Sanierung des Lehrschwimmbeckens an der Grundschule zu investieren, sollte ein Hallenbad gebaut werden. "Wir denken hier an ein Sportbad, das den Schwimmunterricht in den Schulen fördert, darüber hinaus aber auch den Gesundheits- und Vereinssport," betonte er und wies mit Nachdruck darauf hin, dass ein Freizeitbad à la Palm Beach oder Berching nicht erwünscht sei. Von einem Sportschwimmbad würde auch der Triathlon in der Stadt des Extremsportes profitieren.

Ob dieses Projekt umsetzbar sei, soll mit einer Machbarkeitsstudie ermittelt werden. Diese Studie soll zudem klären, "wo ein solches Hallenbad gebaut werden könnte und mit welchem Kostenaufwand die Ausstattungswünsche bedient werden könnten ", beendete er seine Rede, die im Übrigen von Bürgermeister und den beiden anderen Fraktionen unkommentiert blieb.

Wenn man schon beim Thema "Sport" ist, muss man auch an den Jugend-Skaterplatz denken, der wieder in städtischer Obhut sei (wir berichteten). "Für die Neugestaltung sind 35 000 Euro eingestellt, dies erscheint uns als zu wenig, hier müssen wir sicherlich mehr investieren" Schließlich gehe es darum, die Attraktivität des "gesamten Jugendplatzes" zu verbessern.

"Solide finanziert"

Immerhin: "Insgesamt ist der Haushalt solide finanziert, wir planen eine Entnahme aus den allgemeinen Rücklagen in Höhe von 1,5 Millionen Euro, gleichzeitig ist eine außerordentliche Tilgung von Darlehen in etwa gleicher Höhe eingeplant."

Nachdem in der Sitzung kaum Eckdaten des Haushaltes erwähnt wurden, werden wir das nachholen und zumindest die Volumina des Gesamthaushaltes sowie des Vermögens-und Verwaltungshaushalts preis geben.

Der Hilpoltsteiner Haushalt für das laufende Jahr wird ein Gesamtvolumen von 43,66 Millionen Euro haben. Das ist im Vergleich zu 2017 eine Steigerung um 18,8 Prozent. Der Haushalt kommt ohne Neuverschuldung aus und ist unterteilt in 30 Millionen Euro für den Verwaltungshaushalt – im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 5,5 Prozent — und in 13,66 Millionen für den Vermögenshaushalt, was gegenüber 2017 eine Steigerung um 64,1 (!) Prozent bedeutet. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt betrage 3,3 Millionen Euro.

An Rücklagen haben sich acht Millionen Euro angesammelt. Die Schulden betragen 5,8 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 436 Euro entspricht.

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