Freiwillige krempelten beim Tag der Umwelt in Hilpoltstein die Ärmel hoch

19.10.2014, 17:04 Uhr
Freiwillige krempelten beim Tag der Umwelt in Hilpoltstein die Ärmel hoch

© Foto: Tobias Tschapka

Am Freitag waren es vor allem die Schülerinnen und Schüler der Hilpoltsteiner Schulen, die das taten. Unter anderem wurden auf der Försterwiese von Realschülern unter der Anleitung des Vereins „Zeitkonto Kind“ Weiden geschnitten und Parkflächen am Gänsbach gepflegt, oder es gab jede Menge Arbeit auf den hügeligen Wiesen hinter dem Gymnasium, die sogenannten „Klingen“, wo Mittelschüler das bereits im Vorfeld gemähte Gras zusammensammelten.

Am Samstag packten dann in erster Linie die Vereine an. Zum Beispiel die Hilpoltsteiner Ortsgruppe des Bund Naturschutz, die an den Klingen dort weitermachte, wo die Schüler am Tag zuvor aufgehört hatten. Aufgrund des Regens am Freitag, der den Untergrund in eine matschige Sumpflandschaft verwandelt hatte, waren die Schüler diesmal leider nicht allzu weit gekommen. Dafür freuten sich die Naturschützer, unter deren Anleitung sich auch eine Gruppe der Regens-Wagner-Stiftung um das Moor bei Oberrödel kümmerte, am Samstagmorgen über einen prächtigen Sonnenaufgang, der bestes Wetter für die Aufräumarbeiten versprach.

Früher hätten sich am „Tag der Umwelt“ auch „normale“, nicht vereinsgebundene Bürger beteiligt, aber dies sei nun praktisch nicht mehr der Fall, meinte der Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Frank Lehner. „In den vergangenen Jahren waren es fast nur noch die Vereine und deren Mitglieder, aber dafür kann man sich auf diese Leute verlassen“, sagte Lehner, dessen Gruppe wie auch im Vorjahr von einigen Asylsuchenden unterstützt wurde, die ebenfalls fleißig mit dem Rechen in der Hand die Wiese putzten. „Vor einem Jahr haben wir sie noch von ihrem Quartier abgeholt, diesmal sind sie von alleine gekommen“, freute sich Lehner über die solidarische Unterstützung. Und als einer der Helfer in wenig für die Arbeit geeigneten Sandalen erschienen war, bekam er ordentliche Stiefel ausgeliehen – Solidarität auch hier.

Auch zwei Lehrerinnen der Hilpoltsteiner Grundschule freuten sich über große Solidarität, und zwar seitens der Eltern. „Eigentlich haben sich nur zwölf Eltern zu unserer Aufräumaktion angemeldet, aber es wurden doch noch ein paar mehr“, zeigte sich Brigitte Blüml-Weinrich begeistert, die zusammen mit ihrer Kollegin Andrea Hofbeck die Arbeit rund um die Grundschule organisiert.

Viel Zeit investiert

Bewusst habe man den Samstag für die Gartenarbeit gewählt, weil sich dann auch berufstätige Eltern beteiligen können.

Die Resonanz in diesem Jahr war noch größer als im vorigen Jahr. „Ich muss den Eltern ein großes Kompliment machen, nicht nur für ihre Unterstützung heute. Auch bei der Neugestaltung des Pausenhofs mit dem Mosaikdrachen und anderen Kunstwerken haben die Eltern Hand angelegt und jede Menge Zeit investiert“, so die Grundschullehrerin. In der Tat sah man in der Morgensonne neben den vielen Kindern auch jede Menge Erwachsene auf dem Schulhof oder im Schulgarten auf den Knien rutschen, Laub zusammenrechen oder Blumenzwiebeln einpflanzen. „Schau mal, die Sonnenblume ist kaputt“, stellte eine der Grundschülerinnen entsetzt fest, aber ein anderer Junge unterstützte sie tatkräftig, indem er die umgeknickte Blume hochhub, damit das Mädchen darunter weiter das Beet umgraben konnte.

Gut eine Stunde lang ging das so weiter, dann war erst mal Brotzeit angesagt, „denn bei all der Arbeit kriegen die Kinder schnell Hunger“, so Blüml-Weinrich. Die Eltern mit Sicherheit auch. Aber nach der Pause inklusive Stärkung ging es weiter, und da diesmal so überraschend viele kleine und große Gärtner mit von der Partie waren, waren Schulgarten und Co. gegen Mittag bereits winterfest.

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