Frische Früchtchen

2.3.2012, 11:30 Uhr
Frische Früchtchen

© Archiv/Distler

Zunächst ist da eine Wunde, die zumindest ein bisschen weh tut: „Beim Tagestourismus haben wir im vergangenen Jahr eine gewisse Zurückhaltung gespürt“, so Weingart. Hier müsse verstärkt mit Werbemaßnahmen entgegengesteuert werden. Als Kooperationspartner habe sich dabei der VGN empfohlen, der gemeinsam mit den Anliegergemeinden im Frühjahr verstärkt die Werbetrommel in der Nürnberger Fußgängerzone rühren will.

Um die Aufmerksamkeit der Langzeittouristen verstärkt in Richtung der Hopfen- und Bierstadt und die Urlaubsregion um sie herum zu lenken, gäbe es auch in diesem Jahr wieder eine „hohe Messepräsenz“ seitens der Stadt Spalt, so Weingart: In Nürnberg, Stuttgart, München und wahrscheinlich auch in Leipzig wird man vertreten sein. Zusätzlich überlegt man einen Abstecher ins Rhein-Main-Gebiet.

Spalt setzt bei den Marketingmaßnahmen auf Kooperation wie etwa mit dem Tourismusverband Fränkisches Seenland, der „Sonnenseite Brombachsee“ und der Brombachseeschifffahrt. Dabei setzt man auf Aktionen, die eine Fahrt über den See mit Erlebnissen „an Land“ kombinieren. Oder auf lukullische Genüsse auf dem Trimaran selbst. Wie sie beispielsweise das „Bierkulinarium“ bietet, bei dem Braukunst auf Kochkunst trifft, Biersommelier Markus Böhm durch kulinarische Abenteuer führt und der fränkische Kabarettist Sven Bach für Lacher sorgen wird.

Eine weitere Neuheit im Jahresprogramm ist die kulturelle Nachtführung, die „mit Überraschungen gespickt ist“, so Klüh und Weingart. Seit 2010 bereits gibt es das Angebot der kulinarischen Stadtführung, das aufgrund der Nachfrage erweitert wurde. Darüber hinaus setzt man auf die Klassiker unter den Führungen: Nachtwächter und Braumeister lassen grüßen.

Es gelte, „Neues zu bieten und Bewährtes zu verfeinern“, gibt Weingart zu verstehen. Bevor er als Erfolgsgeheimnis die Kopplung zwischen Kultur und Genuss, zwischen Aktivität und Entspannung herausstreicht. Bezüglich des Anbietens von Attraktionen ist Spalt natürlich auch auf Investoren angewiesen. Wie etwa im Falle der „Zip-Line“: der Seilbahn ohne Gondel über den Igelsbachsse. Ab April soll man hier auf einer Länge von fast 600 Metern über dem Gewässer schweben können.

Minigolfen in Enderndorf

Bei Enderndorf ist ein Minigolfplatz geplant. Die Verwirklichung einer Seebühne am dortigen Ufer erweist sich weiterhin als große finanzielle Herausforderung. Wie auch das Spalter Kornhaus, in dem eine eigene Erlebniswelt entstehen soll. Ein ungewöhnliches internationales Turnier soll im Juni zum Spektakel werden. Stehpaddler auf Surfbrettern liefern sich einen Wettkampf oberhalb der in den fränkischen Seen versunkenen Mühlen, weshalb die Veranstaltung sich auch „The-lost-mills“ nennt.

Ein großes Projekt des gesamten Seenlandes sei der Aufbau eines Netzes von Ladestationen für und Verleihmöglichkeiten von E-Bikes, wie Weingart berichtet und ergänzt, dass „wir noch innovativer sein müssen“. Er stellt sich bereits schnelle und wendige Kanus der Spielart „Sit-on-top“ auf dem Brombachsee vor.

Die Stadt selbst macht ihre Hausaufgaben: Das 120 Kilometer große Wanderwegenetz wird von einem halben Dutzend ehrenamtlicher Mitstreiter überarbeitet, der Barfußpfad mit einer Broschüre bekannt gemacht und ein neues Gästeprogramm informiert über Vergünstigungen im weiten Umkreis. Ins Visier genommen haben die Spalter das „ServiceQ“, ein Qualitätssiegel. Auch ein Beschwerdemanagement ist geplant. Das sei „eine Chance für die Anbieter“, so Weingart. Jene seien überhaupt verstärkt gefordert. „Öffentliche Stellen können nur den Rahmen des Erfolgs bieten“, betont er. Viele hätten dies bereits verstanden, wie die Initiative „family villages“, die über eine neue Internetpräsenz verfügt und sich in diesen Tagen einer Qualitätskontrolle unterzieht.

Spalt selbst beteiligt sich auch heuer an übergemeindlichen Projekten wie der Aktion „Geheimnisvolles Seenland“ oder dem „Tag der Geschichten“. Zu beidem kann die Stadt viel beitragen: Erzählungen vom „Bründlbochmännle“ oder vom Feuerdrachen sind nur zwei Beispiele.

In jedem Fall aber „Nichts von der Stange“, verspricht Udo Weingart. Auch die Vermarktung heimischer Kirschen und weiterer Fruchtspezialitäten unter der Dachmarke „Echt Brombachseer, Frankens frische Früchtchen“ soll weiter forciert werden.

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