Für ein Jahr Däumchen drehen ist keine Zeit

21.2.2019, 06:00 Uhr
Für ein Jahr Däumchen drehen ist keine Zeit

© F.: Tobias Tschapka

26 Kinder, eine Lehrkraft – im Schwimmunterricht eine herausfordernde Aufgabe. "Deshalb sind wir froh um die Unterstützung eines jungen Freiwilligen, der gerade beim TV Hilpoltstein ein Freiwilliges Soziales Jahr macht und unsere Lehrkräfte vor allem in den Sport- und Schwimmstunden unterstützen kann", sagt der Schulleiter der Hilpoltsteiner Grundschule Peter Benz.

Ihm ist wichtig, dass sich die Schüler auch vormittags viel bewegen und frühzeitig schwimmen lernen. Neben der Begleitung im Unterricht leiten die beiden FSJ‘ler des TV Hilpoltstein auch eigenständig eine Ganztags-AG Tischtennis, denn beide spielen von Kindesbeinen an beim TV Hilpoltstein Tischtennis und wissen um die Kniffe und Tricks mit dem kleinen, weißen Zelluloidball.

Julian Meier und Mika Nachtrab absolvieren seit September vergangenen Jahres beim TV Hilpoltstein ihren Dienst und wollen sich in diesem Jahr beruflich orientieren. So kommt es ihnen sehr entgegen, dass ihr Einsatz beim TV Hip und in der Grundschule vielseitig und abwechslungsreich ist.

Beide sind wenige Stunden pro Woche in der Vereinsverwaltung tätig, hauptsächlich aber in der Grundschule und im Verein im sportpraktischen Einsatz. "So können wir auch am Nachmittag in der Turnhalle der Grundschule unter anderem die Ballschule anbieten, ein attraktives Sportangebot für Kinder, die gerne mit dem Ball umgehen", sagt Elke Stöhr, Vorsitzende des TV Hilpoltstein.

Die sportliche Grundausbildung aller Kinder ist der Vorsitzenden sehr wichtig. "Nur über die Schule erreichen wir alle Kinder." Stöhr kann sich vorstellen, die Kooperation weiter auszubauen. Die jungen Männer leiten auch eine Ganztags-AG in der Mittelschule und sind in zwei verschiedenen Kindergärten mit dem Kurs "Bewegung macht schlau" unterwegs.

Sport und Austausch

Sie helfen überall da, wo gerade zu wenig Übungsleiter verfügbar sind, zum Beispiel beim Fußballtraining, bei den Mini-Basketballern, beim Vorschulturnen oder in der neuen Volleyballgruppe. "Wenn Ferien sind, haben wir entweder Urlaub, helfen mal dem Platzwart oder organisieren Ferien-Camps", sagt Mika Nachtrab.

Dreimal im Jahr geht es für eine Woche auf Seminar, das von der Bayerischen Sportjugend durchgeführt wird. Dort wird natürlich viel Sport und Gruppenarbeit gemacht, aber auch die Persönlichkeitsentwicklung ist dort ein Thema. Man kann sich mit anderen Jugendlichen austauschen und erhält Hilfestellungen für die tägliche Arbeit.

Julian Meier hat zu Beginn des Schuljahres eine Übungsleiter-Ausbildung gemacht, die Nachtrab bei Dienstantritt schon vorweisen konnte. Aber auch er kann sich während des Jahres fortbilden, indem er sich spezialisiert und eine zusätzliche Vereinsmanager-Lizenz macht. Betreut werden die beiden von Elke Stöhr im Verein und Ute Stengel-Freund in der Grundschule, die für den Einsatzplan der 38,5-Stunden-Woche verantwortlich sind.

Machbar ist diese Win-Win-Situation auch deshalb, weil die Stadt Hilpoltstein diese Kooperation finanziell unterstützt, denn ein Freiwilliger bekommt monatlich 300 Euro Taschengeld. Gefällt den beiden FSJlern ihr Job? "Auf jeden Fall! Wir sind froh, nach der langen Schulzeit endlich mal ein Jahr Lernpause zu haben und praktisch arbeiten zu dürfen, bevor wir dann im Herbst wahrscheinlich ein Studium beginnen. Vielleicht wird es auch ein Lehramtsstudium."

Viele Sportvereine und andere Organisationen suchen derzeit nach FSJlern. Anmeldung und Infos gibt es dort oder unter www.fsj-bayern.de, zum Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) unter www.bundesfreiwilligendienst.de

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