Fußball-Basis im Landkreis Roth "not amused"

10.1.2017, 17:25 Uhr
Fußball-Basis im Landkreis Roth

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Thomas Panni, Vorsitzender der DJK Schwabach: „Für mich ist die Entscheidung absolut übertrieben und fürchterlich. Man sollte den Fußball so belassen, wie er ist. Diese Aufstockung geht eindeutig zu Lasten der Vereine.“


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Bernd Klaus, Fußball-Abteilungsleiter beim TV 21 Büchenbach: „Ich halte die Aufstockung für eine qualitative Verwässerung. Bisher, mit den 32 Teams, war der Spielplan ja relativ klar, vier in einer Gruppe, die besten zwei kommen weiter — nicht so wie bei der EM, wo sich Portugal mit drei Unentschieden ins Finale schmuggeln konnte. Ich verstehe aber auch die Sicht der kleinen Verbände. Ich denke, dahinter stehen finanzielle Interessen der Fifa, aber wir werden es verkraften und die Weltmeisterschaft trotzdem anschauen.“

Tomas Di Stasio, Trainer der Bezirksligamannschaft der TSG 08 Roth: „Die kleineren Fußball-Länder wird das sicher freuen, mit der Aufstockung um 16 Mannschaften sind wahrscheinlich etwa zehn Teams dabei, die es sonst nicht schaffen würden. Ich bin gespannt, wie die Verteilung der zusätzlichen Startplätze auf die Kontinentalverbände erfolgt, ich denke, Afrika und Ozeanien wird man Zugeständnisse machen, zwei, drei südamerikanische Länder werden auch mit dabei sein. Insgesamt wird das Turnier aber verwässert, eine Weltmeisterschaft sollte ein Event sein, bei dem sich die Besten der Besten messen. Von daher hätte die Aufstockung keiner gebraucht. Ich bin sowieso der Meinung, dass zu lange und zu viel Fußball im Fernsehen läuft, da fließt zu viel Geld rein — zum Leidwesen anderer Sportarten.“

 

Herbert Heidenreich, Ex-Profi und Trainer des Landesligisten TSV Kornburg: „Es ist eine Geldmacherei und ergibt für die Fifa natürlich Sinn. Wenn sich der Fußball so weiterentwickelt, dass es nur noch um das Geld geht, dann wird der Charakter des Volkssports verloren gehen. Meiner Meinung wird bei einer solchen Entwicklung viel kaputt gemacht.“

 

Thomas Jäger, Kreisspielleiter Neumarkt/Jura: „Eigentlich waren 32 Teams für eine Fußball-WM ganz in Ordnung. Zumal es da in der Gruppenphase bereits ganz interessante Paarungen gab. Nun hat sich das Fifa-Council einstimmig für die Aufstockung auf 48 Mannschaften entschieden — das muss man so akzeptieren. Allerdings sollte diese Entscheidung nicht in Stein gemeißelt sein. Was ich damit sagen möchte: Wenn sich der neue Modus nicht bewährt, dann sollten die Entscheidungsträger schnell wieder zurückrudern.“

 

Herbert Eckstein, Landrat des Landkreises Roth und bekennender Fußball-Fan: „Die Entscheidung der Fifa ist für mich nicht überraschend gewesen. Für mich stellt sie sich als Bekenntnis zu einem sehr lukrativen Geschäftsmodell und zu einer riesigen Gelddruckmaschine dar. Der Sport wird so aber drittrangig.“

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