Ganz nebenbei: Kätzchen hängte CSU ab

21.10.2018, 09:29 Uhr
Ganz nebenbei: Kätzchen hängte CSU ab

© Feuerwehr Thalmässing

Was können wir aus der Landtagswahl am vergangenen Sonntag lernen? Auf den ersten Blick schaut’s so aus, als gäbe es nur Verlierer: Die CSU, weil sie massiv an Zustimmung verloren hat. Die SPD stürzte nahezu in die Bedeutungslosigkeit ab: Ihr Direktkandidat Marcel Schneider sprach von einem "Sahara-Sturm mit Windstärke 5" aus Berlin, der über den bayerischen Wahlkampf der Genossen hinwegfegte. Die Freien Wähler haben mit großer Wahrscheinlichkeit einen Pyrrhussieg errungen. In der Staatsregierung, in die sie aller Wahrscheinlichkeit nach als Juniorpartner eintreten, könnte ihnen ein ähnliches Schicksal drohen wie der FDP von 2008 bis 2013: Innig umarmt und inhaltlich erdrückt vom großen Koalitionspartner.

Mit fulminantem Ergebnis in die Opposition

Apropos FDP: Die Liberalen stellen mit ihren gerade einmal 5,1 Prozent die mit Abstand kleinste Fraktion im Landtag. Damit dürfte ihre Gestaltungskraft für die Landespolitik irgendwo nahe Null tendieren. Die Linken haben es wegen der Fünf-Prozent-Hürde erst gar nicht ins Parlament geschafft. Und die AfD ist auch unglücklich, trotz einem zweistelligen Abschneiden aus dem Stand: "Ich bin nicht unbedingt zufrieden, ich hätte mir mehr gewünscht", sagte der AfD-Direktkandidat Ferdinand Mang am Wahlabend. Die Grünen werden mit ihrem fulminanten Wahlergebnis nur wenig anfangen können: Mitregieren dürfen sie wohl nicht und "Opposition ist Mist", das wusste schon Franz Müntefering. Der, diese Bemerkung am Rande sei gestattet, zusammen mit Gerhard Schröder, Sigmar Gabriel und Peter Hartz seinen Teil zum Sinkflug der SPD auch in Bayern beigetragen hat.

Und was ist mit den Wählern in Bayern und im Stimmkreis Roth? Die haben auch alle einen Grund zum Unzufriedensein: Die Anhänger der CSU beweinen das miese Abschneiden ihrer Partei. Im Stimmkreis Roth holte die CSU 44,63 Prozent, ein Ergebnis über das sich jede(!) andere Partei in Deutschland gefreut hätte. "Meine Tränen kommen langsam", meinte dennoch Heinz Bieberle aus Roth in Anbetracht der ersten Prognose am Wahlabend. Und die Gegner der CSU ärgern sich, dass die "Schwarzen" trotz aller Verluste weiter die stärkste Kraft im Landtag sind und mit größter Wahrscheinlichkeit die Regierung anführen werden — so wie immer halt.

Die Feuerwehr Thalmässing ist die Rettung

Gibt’s da bei so viel Frustration irgendetwas, was uns alle zumindest ein bisschen positiver stimmen könnte? Irgendwas muss es doch geben!

Ja, doch, gibt‘s tatsächlich: Am Wahlsonntag in der Frühe rettete die Feuerwehr Thalmässing in Waizenhofen eine kleine Katze aus einem Kanalrohr. Wir haben diese Meldung über unseren Facebook-Kanal verbreitet und was soll ich sagen? Gemessen an den Likes hängte das Kätzchen Volker Bauer, Horst Seehofer, Markus Söder und alle Wahlergebnisse klar ab.

Also, liebe Leute, wir können vom Wahltag etwas lernen: Es gibt immer etwas, worüber man sich freuen kann. Und wenn es sich auch tief drin in einem Rohr versteckt und erst ans Tageslicht geholt werden muss.

 

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