Geht nicht, gibt’s nicht

14.1.2016, 15:03 Uhr
Geht nicht, gibt’s nicht

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Etliche geladene Gäste waren zu dieser Ehrung gekommen. Norbert Bickel, stellvertretender Voritzender der Sparkasse, freute sich, Fritz Loy nach einem Unfall wieder voller Tatendrang anzutreffen.  An den Anfang seiner Laudatio stellte Bickel den Spruch von Hermann Gmeiner: „Alles Gute auf der Welt geschieht nur, wenn einer mehr tut, als er tun muss.“ Es sei wichtig, vom Können und Wissen etwas abzugeben und andere daran teilhaben zu lassen. Diese Aktivitäten wolle man durch die Vergabe des Ehrenamtspreises unterstützen.

Für 2015, dem vierten Jahr seines Bestehens war der Preis mit der Vorgabe „Im Ehrenamt – engagiert für meinen Ort oder meine Region“ vergeben worden. Eine Jury hatte jeweils drei Preisträger aus den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen und einen aus der Stadt Schwabach ausgewählt. Die Preise gehen an Menschen, so sagte Bickel, „die mehr tun als andere. Die nicht einfach sagten: Da müsste man mal, da könnte man mal.“ Es seien Menschen, die andere zur Nachahmung anregten, und die menschliche Seite unserer Gesellschaft sichtbar machen.

Der Thalmässinger Bürgermeister Georg Küttinger lobte den Geehrten, dass er zu der kleinen Feier auch seine Mitarbeiter ins Keltendorf eingeladen hatte. Als Familienvater, Christ, Landwirt, Macher und Kämpfer habe Fritz Loy immer wieder neue Ideen entwickelt. Er habe sich auch von Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lassen. Schon früh sei er umweltbewusst und ehrenamtlich tätig gewesen, sei sowohl Jugendsprecher als auch Seniorenbeauftragter gewesen. Küttinger zählte weitere Aktivitäten auf: Mitglied des Kreistages und des Marktgemeinderates Thalmässing, „Der letzte Kelte“ auf der Consumenta, Mitglied im Posaunenchor, Vorsitzender des Vereins Vor- und Frühgeschichte, Führer für Kinder und Touristen und Mitglied des Freundeskreises der evangelischen Landjugend.

Touristisches Vorzeigeprojekt

Und da ist dann natürlich das Geschichtsdorf Landersdorf, gewissermaßen das Lebenswerk Fritz Loys. Mit den Worten: „Du hast damit ein touristisches Vorzeigeprojekt geschaffen, Du hast diesen Preis wirklich verdient“, betonte der Bürgermeister.

„Schon seit unserer gemeinsamen Jugendarbeit hast Du immer gerade Kante gezeigt“, begann Landrat Herbert Eckstein seine Laudatio. Er fuhr fort: „Du hast dich nie unterkriegen lassen, du hast nie gejammert, du bist immer wieder aufgestanden, du verkörperst den Kelten. Dir hat dein Gottvertrauen schon über schwere Zeiten hinweggeholfen. Wenn der Fritz von etwas überzeugt ist, dann setzt er alles ein. Ohne dich tät’s des hier alles net gem. Nur hier kann der Fritz geehrt werden, wie er es verdient hat. Bleib aufrecht!“

Norbert Bickel überreichte den Ehrenamtspreis, der mit 2500 Euro dotiert ist, und den Fritz Loy dankend entgegennahm. Sein Dank galt auch seiner Familie, insbesondere seiner Frau Annemarie, die ihm für seine Aktivitäten immer den Rücken freigehalten hat.

Das Geld ist, wen wundert’s, bereits verplant. Loy will damit den Grundstock für ein Kirchlein im Keltendorf legen. In Westheim im Hahnenkamm hat man nämlich die Fundamente einer kleinen Kirche aus dem achten Jahrhundert ausgegraben. Diese Fundamente, so hofft Loy, möchte er nach Landersdorf holen, um darauf das Kirchlein zu rekonstruieren. Allerdings fehlen zur Ausführung noch ein paar Tausender. Doch Loy ist bereits am Spendensammeln.

Für das Jahr 2016 wird der Ehrenamtspreis der Sparkasse in Kooperation mit den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen sowie der Stadt Schwabach unter dem Motto „Menschen verbinden —  Barrieren überwinden“ ausgelobt. Barrieren kann es zwischen Sprachen, Kulturen und Religionen geben, aber genauso für geistig und körperlich Behinderte. Ehrenamtliche, die helfen, solche Barrieren zu überwinden, sollen dafür ausgezeichnet werden.

Vorschläge, aber auch eigene Bewerbungen, können bis 29. Februar 2016 eingereicht werden. Ansprechpartnerin am Landratsamt Roth ist Annegret Thümmler, Telefon (0 91 71) 81 11 25. Bei der Sparkasse Mittelfranken Süd sind es Frank Wenning (0 91 71) 82-18 22) und Richard Pfeiffer (0 91 71) 82-18 21.

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