Gemeinde will es beim Allersberger Bad genauer wissen

18.10.2017, 11:00 Uhr
Gemeinde will es beim Allersberger Bad genauer wissen

© Reinhold Mücke

Jetzt müssen erst einmal Maßnahmen für den Betrieb 2018 erfolgen und dann werden für weitere Überlegungen über die Zukunft des Freibades auch Untersuchungen über den Zustand des Beckens und des Bodens darunter erfolgen, um Machbarkeitsstudien für einen Erhalt des technischen Bades, aber auch für eine Alternative als Naturbad zu erhalten.

Die Beratungen zum Freibad hatten erneut viele Zuhörer auf den Plan gerufen, der Sitzungssaal war erneut proppenvoll. Dieses Mal stand ein Bericht des Gesundheitsamtes an, nachdem die Auswertung des Betriebsablaufs auch in diesem Jahr eine Schädigung der menschlichen Gesundheit befürchten ließ.

"Wohlgemerkt: befürchten ließ", was nicht automatisch heiße, dass gesundheitliche Gefahren bestanden hätten, betonte Bürgermeister Daniel Horndasch. Gleichwohl seien für den Betrieb 2018 einige zusätzliche Maßnahmen notwendig, wie Veränderungen zur Verbesserung der Durchströmung und Wasseraufbereitung, sowie die Verbesserung der Ergebnis- und Prozessqualität.

Erste Überlegungen

In dieser Hinsicht habe Schwimmbadmeister Ludger Harbke bereits die ersten Überlegungen aufgenommen, sagte Horndasch, um an einigen "Schrauben" zu stellen. Dazu seien noch Testläufe notwendig.

Aber wenn es funktioniere, dann käme man mit einigen tausend Euro an Ausgaben hin. Bis 30. November muss die Marktgemeinde dieses Sanierungs- und Sicherungskonzept dem Gesundheitsamt benennen. Nicht jedoch das Sanierungskonzept für das Freibad insgesamt, wie Horndasch klar stellte.

Sprungturm oder Naturbad?

Um das endgültige Sanierungskonzept für das Freibad erstellen zu können, sollen nun Voruntersuchungen durchgeführt und zwei alternative Machbarkeitsstudien erstellt werden. Die Machbarkeitsstudien sollen einmal den Umbau/teilweise Neubau des bestehenden technischen Bades inklusive des Sprungturms und des Springerbeckens beinhalten und alternativ auch den Umbau mit einem eventuellen teilweisen Neubau für die Umwandlung in ein Naturbad aufzeigen. Für diese Machbarkeitsstudien seien aber Voruntersuchungen der Betonbeschaffenheit des Beckens und des sich darunter liegenden Bodens unerlässlich.

Täglich verschwinden 150 Kubikmeter

Das hätten auch Gespräche mit dem anerkannten Badplaner Josef Letzguß ergeben, wie Daniel Horndasch den Markträten aufzeigte. Anders seien Aussagen zur Statik nicht möglich. Dabei müsse auch daran gedacht werden, dass man einen hohen Grundwasserstand im Freibad habe und auch 150 Kubikmeter Wasser täglich verloren gehen.

Die Voruntersuchungen machen Sinn, weil man dadurch später eventuell auch Geld sparen könne, unterstrich Benjamin Haußner vom gemeindlichen Bauamt deren Notwendigkeit. Und auch für die weiteren Planungen seien diese Erkenntnisse erforderlich.

Badplaner Josef Letzguß habe schon einmal eine Planung angefertigt. Auf welcher Grundlage diese erfolgte, wollte Holger Gmelch (CSU) wissen. Lorenz Lehner (CSU) meinte gar, dass man sich die Kosten für die Bohrungen sparen könne, denn das Bad stehe und wenn man 30 Zentimeter zusätzliche Betonwände einbringe, habe man auch saubere Wände. Ein Bodengutachten bringe gar nichts, war er sich sicher.

Bodenbeschaffenheit und Betonzustand wären aber für eine Statik unerlässlich, wandte Willi Harrer (FW) ein. Die geforderten Ergebnisse für die Machbarkeitsstudie habe man aber nicht, entgegnete Horndasch und plädierte für neuerliche Untersuchungen. Dann könne man auch gezielt die weiteren Überlegungen und Planungen angehen.

Wettbewerb ins Leben rufen?

Und Letzguß, der auch die Studien erstellen soll, kenne das Allersberger Freibad bereits gut und sei ein anerkannter Bäderplaner. Er habe sich in der Vergangenheit aber nicht besonders flexibel für andere Gedanken gezeigt, hakte Norbert Schöll (CSU) nach. Und auch 2. Bürgermeister Thomas Schönfeld dachte eher an einen zweiten Planer für die Studie oder gar an einen Wettbewerb.

Schönfeld befürchtete auch, dass die Überlegungen zu leicht in Richtung eines Naturbades gehen könnten. Erst nach Vorliegen der Ergebnisse des Untergrunds und der Betonbeschaffenheit könnten weitere Schritte überlegt werden, untermauerte Benjamin Haußner. So gab es am Ende für die entsprechenden Untersuchungen eine relativ deutliche Mehrheit, lediglich vier Markträte aus der CSU-Fraktion verweigerten ihre Zustimmung.

Horndasch ließ aber auch keinen Zweifel daran, dass er für eine Sanierung eine staatliche Förderung für Freibäder ausnutzen möchte. Denn derzeit wird in München über die Auflegung eines Förderprogramms nachgedacht. "Das wäre für uns positiv", sagte der Bürgermeister und verwies auch darauf, dass er sich diesbezüglich mit einigen Landtagsabgeordneten in Gesprächen befindet.

Man müsse deshalb auch sehen, dass man mit den Planungen so rechtzeitig fertig wird, um ein eventuelles Förderprogramm in Anspruch nehmen zu können, aber auch nicht zu frühzeitig fertig sei, dass man das Programm nicht mehr in Anspruch nehmen könne.

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