Genuss für Klassikfreunde

29.7.2009, 00:00 Uhr
Genuss für Klassikfreunde

© Gerhard Ramsauer

Hans-Georg Heydler, der die Konzertreihe vor einem Vierteljahrhundert ins Leben gerufen hatte, dankte den Besuchern, die ihm und den Mindorfer Sommerkonzerten über all die Jahre treu geblieben seien. Einen Dank richtete der Konzertorganisator auch an den Dirigenten des Ensembles für den bereits zwölften Auftritt seit Gründung der Konzertreihe und für die stets bescheidenen finanziellen Forderungen.

Bei der Qualität der musikalischen Darbietung von Sinfonietta Norica war von Bescheidenheit jedoch nichts zu spüren. Im Gegenteil: Das Nürnberger Orchester musizierte zusammen mit den Solisten an der Orgel, an der Oboe und der Flöte auf hohem Niveau und erfüllte die Kirche so mit wunderschönen Klängen.

Das Ensemble präsentierte sich als homogener Klangkörper, geführt von dem engagierten Dirigenten Theodor Breunig, der nicht nur mit dem Taktstock, sondern mit seiner ganzen Körpersprache durch das Konzert führte. Beim Eingangs dargebotenen Concerto grosso op. 1 Nr. 12 des Barock-Komponisten Pietro Locatelli zeigte die Formation, dass sie sowohl in getragenen als auch in beschwingt herzhaften Sätzen die Facetten des Themas verständlich herauszuarbeiten versteht. In virtuosen Passagen des Stückes wusste das Orchester durch seine deutliche und technisch saubere Spielweise zu überzeugen.

Modernere Klänge wurden beim Divertimento Giocoso des zeitgenössischen Komponisten Harald Genzmer angestimmt. Die beiden Solisten Martin Hörlbacher (Oboe) und Rebecca Schmidt (Flöte) fügten sich mit ihren musikalischen Motiven immer wieder reizvoll in das Orchester ein. Die Musiker schafften den Spagat zwischen der Moderne und der Harmonie und konnten so mit dem Stück immer wieder eine optimistische Grundstimmung erzeugen.

In einen Dialog mit dem Organisten Willibald Baumeister trat das Orchester beim Orgelkonzert Nr. 9 in B-Dur op. 7 von Georg Friedrich Händel. Das Thema des Werkes wurde immer wieder von der Orgel vorgegeben und im Anschluss von den Streichern aufgegriffen und in gedämpfter Lautstärke wiederholt. Willibald Baumeister überzeugte an dem kleinen aber feinen Instrument durch eine präzise Intonation der rhythmisch straffen und anspruchsvollen Passagen. Mit einer imposanten Klangfülle der Orgel beschloss der Organist das Werk des vor 250 Jahren gestorbenen Komponisten. In Antonio Vivaldis Konzert für Piccoloflöte konnte Rebecca Schmidt ihr ganzes Können aufbieten. Die Solistin schritt mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit in den virtuos dynamischen Abschnitten des Stückes voran. Das gefühlvoll vorgetragene Largo von Vivaldi schließlich animierte die Zuhörer dazu, einfach nur die Augen zu schließen und zu träumen.

Sinfonietta Norica bot dem Publikum ein reizvolles und hörenswertes Programm, bereichert durch hochkarätigen Solisten. Die zahlreich gekommenen Klassik-Fans quittierten die Darbietung mit lang anhaltendem Applaus.