Geschützt mit Armband

29.7.2015, 18:23 Uhr
Geschützt mit Armband

© Foto: oh

Die Patientenidentifikationsarmbänder werden künftig für alle Patienten im Akuthaus und der Geriatrischen Rehabilitation in der Kreisklinik Roth bereit gehalten. Das Krankenhaus folgt damit einer Empfehlung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit.

Pflegedienstleiter Dieter Debus und Initiator bei der Einführung der Armbänder in der Kreisklinik unterstreicht die Freiwilligkeit des Angebotes: „Keiner wird bei uns gezwungen, so ein Band zu tragen. Aber diese drei Zentimeter breiten Bändchen bedeuten für den Patienten einen großen Zugewinn an Sicherheit und somit auch eine Verbesserung der Behandlungsqualität“, erklärt Debus.

Besonders in Situationen, in denen Patienten selbst keine Auskunft mehr geben könnten. Zum Beispiel nach der Einnahme sedierender Medikamente vor einer Untersuchung, in Narkose oder bei Verwirrtheit ist das Risiko einer Verwechslung höher. Die aufgedruckten Daten helfen, eine Fehlbehandlung zu vermeiden.

Der Barcode auf dem Armband soll auch helfen, die Abläufe zu optimieren. Bei einer Blutzuckermessung zum Beispiel können die Patientendaten an das Messgerät übertragen, der Messung zugeordnet und über das EDV-Netzwerk in das hauseigene Labor oder sofort in die elektronische Patientenakte übertragen werden. Punktuell wird auf diesem Weg die Arbeit der Mitarbeiter im klinischen Alltag erleichtert.

Datenschutz bleibt gewahrt

Anfänglich gab es in der Kreisklinik Bedenken, denn es wurde eine Stigmatisierung der Patienten und ein Verstoß gegen den Datenschutz befürchtet, berichtet Dieter Debus. Daher verzichtet die Klinik bewusst auf eine farbliche Markierung. Die Bänder sind weiß und enthalten neben dem von außen sichtbaren Patientennamen das Geburtsdatum, die Fallnummer und zusätzlich einen Barcode, in dem ausschließlich die Fallnummer verschlüsselt hinterlegt ist.

Funkchips, die Informationen aktiv weitergeben, enthält das Armband nicht. Das Tragen eines Armbandes geschieht auf freiwilliger Basis und wird während der Aufnahme in die Klinik von jedem Patienten abgefragt und seine Zustimmung im Behandlungsvertrag festgehalten.

Verwirrte, demente oder nicht ansprechbare Patienten erhalten bei Klinikaufnahme vorerst immer ein Band, denn die Sicherheit des Patienten hat hier Vorrang. Wenn sich der Zustand der Patienten wieder ändert, können sie das Band aber jederzeit wieder ablegen, wenn sie möchten.

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