Große Party für den einen, große Hilfe für den anderen

28.5.2017, 15:52 Uhr
Große Party für den einen, große Hilfe für den anderen

© Foto: Tobias Tschapka

Der Erlös der Veranstaltung geht erneut an die LAG Mali. "Für den einen ist es eine große Party, für den anderen eine große Hilfe", erklärte Robert Engl vom Kreuzwirtskellerteam bei seiner Begrüßung. Pro Jahr würden immer (je nach Wetterlage) 5000 bis 6000 Euro für Projekte in dem westafrikanischen Land zusammenkommen.

Der Kreuzwirtskeller werde seit über 40 Jahren von der Hilpoltsteiner SPD betrieben "aber hier wird trotzdem nicht politisch agitiert. Wir haben hier kein Manifest, sondern ein Malifest", erklärte Engl die Motivation des ehrenamtlichen Kellerteams.

Gudrun Kahl, Projektbeauftragte der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern Entwicklungshilfe Mali, kurz "LAG Mali" genannt, berichtete über erfolgreiche Projekte, die nicht zuletzt mit Hilfe des Hilpoltsteiner Malifests realisiert werden. Diese konzentrierten sich hauptsächlich auf die Bereiche Landwirtschaft, Bildung und Frauenförderung im ländlichen Raum. Mit Brunnen und Starthilfen für das Anlegen eigener Gemüsegärten könnten viele Frauen eigene Einkünfte erzielen und die Ernährungssituation ihrer Familien verbessern.

Auch soll die Kampagne gegen die Beschneidung von Mädchen fortgesetzt und auf über 20 Dörfer ausgedehnt werden. "Mali ist aber nicht nur ein armes, sondern auch ein reiches Land. Reich an Menschen voller Elan und Engagement, aber auch an Kultur und Musik". Um sich speziell von Letzteren ein Bild zu machen, empfahl Kahl dem musikbegeisterten Publikum den deutschen Dokumentarfilm "Mali-Blues" (2016), der derzeit in ausgewählten Programmkinos zu sehen ist. Damit genug der Worte und Bühne frei für die erste Formation des Abends. "Wir sind Funkberater. Wir beraten über Funk!". So stellte sich die Rother Band "Funkberater" vor, die eigenwillige, laute, und vor allem tanzbare Neuinterpretationen von bekannten Hits der Rock und Popgeschichte zu bieten hatte.

Mit elektronischen Klängen und mit einer schön dreckig verzerrten Leadgitarre wurden nicht nur funkige Coversongs wie zum Beispiel von "Police" und anderen ein Erlebnis, sondern auch die diversen anderen Ausflüge in Bereiche wie Soul, Rock, Grunge und Reggae. Nicht nur musikalisch hatten die "Funkberater" so einiges zu bieten, sie legten auch eine engagierte Bühnenschau aufs Parkett. Kein Wunder, dass es nicht lange dauerte, bis es ihnen viele Besucher gleich taten und vor der Bühne ausgelassen zu tanzen begannen.

Langsam legte sich die Dunkelheit über den Kreuzwirtskeller. Während die allerletzten Plätze an den Biertischgarnituren besetzt wurden, zwischen denen unzählige Kinder herumwuselten, wurden die Lampen angeknipst, die durch das frische Frühlingsgrün der Bäume schimmerten. Zeit für den Headliner des Abends, die Ingolstädter Band "RasDashaN", und die spielte – natürlich – Reggae, denn wenngleich beim Malifest längst nicht immer nur diese lebenslustige Karibikmusik zu hören ist, so verbinden die Hilpoltsteiner das Malifest doch mit Reggae so untrennbar wie das Burgfest mit seiner Gräfin.

Tanzfläche proppenvoll

Und wer gedacht hatte, auf der Tanzfläche könne es nicht noch voller werden, der wurde eines besseren belehrt. Während von der Bühne herab eine bunte Mischung aus diversen Reggae-Stilen, gepaart mit Hip-Hop, Funk und Ska ertönte, tanzte davor im vorgegebenen Rhythmus ein einziges Menschenmeer. Mittendrin versuchten sich einige Mädchen im Stage-Diving und schleppten eine Freundin auf ihren Schultern durch die Menge, ein anderer Gast gab den Dirigenten und versuchte mit ausladenden Gesten (aber ohne großen Erfolg) das Tanzvolk zu choreographieren.

"Hättet ihr uns mal früher engagiert, denn wenn wir spielen, herrscht immer schönes Wetter", meinte einer der Musiker selbstbewusst. Offenbar hat sich das Gerücht, beim Hilpoltsteiner Malifest gießt es immer aus Eimern, bis nach Ingolstadt herumgesprochen. Seit einigen Jahren zumindest gilt das nicht mehr.

 

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