Gymnasium Roth: Es sieht nach Umbau statt Neubau aus

14.11.2018, 06:00 Uhr
Gymnasium Roth: Es sieht nach Umbau statt Neubau aus

© Archiv-Foto: Weinig

In den vergangenen eineinhalb Jahren haben Landkreis-Verwaltung und Schule das Projekt Umbau/Neubau intensiv vorangetrieben. Die Bau-Spezialisten haben die beiden dominierenden Schulbauten aus den Jahren 1965 (Bau I) und 1970 (Bau II) genau unter die Lupe genommen – und sind zur Erkenntnis gelangt, dass sich die Bausubstanz in einem erstaunlich guten Zustand befindet.

Parallel dazu haben sich Schulleitung, Lehrer und Elternvertreter daran gemacht, ihr Konzept für eine neue Schule zu erarbeiten. Herausgekommen ist ein "Raumfunktionsbuch". Das besagt unter anderem, dass die Jahrgangsstufen 5/6, 7/8 und 9/10 sowie die Oberstufe 11/12/13 stärker auf bestimmte Bereiche in der Schule konzentriert werden sollen. Jede Jahrgangsstufe (mit Ausnahme der Oberstufe) bekommt zusätzlich zu ihren vier Klassenräumen eine Art Campus, angegliedert ist ein "Lehrerstützpunkt" mit Pädagogen, die vor allem in diesen Jahrgangsstufen unterrichten.

Das Erstaunliche: Die Vorstellungen der Schule passen geradezu ideal in die Altbauten hinein – wenn man diese entsprechend frisiert. Die Außenhülle und die Struktur der (sehr großzügig bemessenen) Klassenzimmer könnten bestehen bleiben. Den zusätzlich benötigten Platz würde man im Altbau durch das Verkleinern des großen Atriums erhalten, im 1970 entstandenen "Neubau" durch den Einbau eines kleinen Atriums, das die kleine Aula ersetzt.

Drei Würfel statt zwei Altbauten

Kreisbaumeister Ralph Möllenkamp ging in der Sitzung des Kreisausschusses im Fall dieses Umbaus von Kosten in Höhe von 33,7 Millionen Euro aus. Deutlich teurer würde es, die beiden zentralen Bauten abzureißen (inklusive Keller) und durch einen Neubau zu ersetzen, der die Form von drei ineinandergreifenden Würfeln hätte. Architektonisch interessant, aber viel aufwändiger und mit deutlich höheren Kosten (41,5 Millionen Euro) verbunden. Zudem würden die Klassenzimmer längst nicht mehr so groß ausfallen wie jetzt. Denn: Der Staat würde das ansonsten nämlich nicht fördern.

Theoretisch gäbe es noch weitere Alternativen: einen kompletten Neubau auf der anderen Straßenseite (in Richtung Berufsschule) oder auf der jetzigen Sportplatz-Seite. Diese Varianten sind jedoch so unwahrscheinlich, dass sie weder von der Bauverwaltung noch vom beauftragten Büro Balder (Fürstenfeldbruck) bislang genauer durchgerechnet wurden.

In der Sitzung machten zumindest SPD und Freie Wähler schon einmal deutlich, dass sie voll auf die Variante "Umbau im Bestand" setzen. "Das wäre ein gutes Ergebnis nach einem guten Prozess", sagte SPD-Sprecherin Christine Rodarius. "Das Sanierungs-Konzept begeistert mich", assistierte FW-Mann Thomas Schneider. Auch Schulleiter Dr. Robert Kleinöder sieht das so: "Das ist verlockender und makelloser als ein Neubau", betonte er in der Sitzung.

Mit der endgültigen Entscheidung wollen die Verantwortlichen trotzdem noch bis zur Dezember-Sitzung des Kreistags warten. Bis dorthin bleibt auch noch genügend Zeit, das Konzept den Vertretern der Elternschaft zu präsentieren. Die sahen die Planungskonzepte im Kreisausschuss nämlich zum ersten Mal.

Doch die Zeit drängt. Im Frühjahr 2019 soll nach einer europaweiten Ausschreibung das Planungsteam stehen, ein halbes Jahr später sollen schon die Förderanträge gestellt werden. Wenn alles gut geht, könnte mit den Baumaßnahmen im Mai oder Juni 2020 begonnen werden.

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