Gymnasium Roth: Rudolf Kleinöder ist jetzt ganz offiziell der Direktor

21.10.2014, 17:00 Uhr
Gymnasium Roth: Rudolf Kleinöder ist jetzt ganz offiziell der Direktor

© Foto: Viola Bernlocher

Kleinöders Stellvertreter Franz Schicker machte den Auftakt und begrüßte nicht nur die Ehrengäste, sondern vor allem Kleinöder selbst an der Schule. Er habe lange überlegt, was ein würdiges Geschenk zum Einstand sei, und habe für Kleinöder schließlich einen handgeflochtenen Span-Korb besorgt. „Du bist intensiv mit der Natur verbunden, ein Jäger und Sammler“, in dem Korb könne er nun Obst sammeln, viele schöne Erlebnisse oder auch gleich die weiteren Geschenke, die Schicker dem neuen Chef überreichte. Ein Buch eines fränkischen Humoristen für den Oberpfälzer Kleinöder und eine Glocke, eine „Captains Bell“, damit er die Konferenzen standesgemäß eröffnen könne, was Kleinöder mit einem lauten „Ping“ gleich ausprobierte.

Landrat Herbert Eckstein betonte, dass Schulen in Zukunft Freiräume vor Ort bräuchten, um sich entwickeln zu können. „Jede Schule braucht eine eigene Kultur.“ Dazu wünsche er Kleinöder Kraft. Die Schüler sollten nach der Schulzeit sagen können, sie hätten für das Leben gelernt und nicht nur für die Schule.

Ministerialbeauftragter Joachim Leisgang zeichnete Kleinöders Lebenslauf nach. Er hatte in Erlangen Germanistik und evangelische Religionslehre studiert und dabei an einem Dialektprojekt mitgearbeitet. „Als Sie damals in Belmbrach Dialektvarianten aufgezeichnet haben, hätten Sie sich wohl nicht träumen lassen, hier mal zu landen.“ Kleinöder bringe Kompetenz in seinen Fächern mit, aber auch schulorganisatorische Kompetenzen und Leitungserfahrung, da er schon als stellvertretender Schulleiter und Interims-Schulleiter aktiv war, zuletzt am Gymnasium in Beilngries. „Auf ihn wartet eine Fülle von Aufgaben, Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch Verantwortung.“ Verwaltung und Gestaltung des Schullebens in Balance zu halten, das bedeute Schulleitung.

Personalratsvorsitzender Markus Schaffer nutzte eine Dartscheibe, um seine Wünsche und Ratschläge an den neuen Chef auszudrücken. „Wenn man die Mitte trifft, hat man nicht die höchste Punktzahl.“ Im Mittelpunkt des Schullebens stehe, die Schüler gut auf das Leben vorzubereiten, auch wenn es die meisten Punkte für etwas anderes gebe. „Eine Schule gewinnt durch verschiedene Lehrerpersönlichkeiten, wir freuen uns, wenn unser Chef die Biodiversität im Hause schützt.“ Er freue sich, wenn der Chef die Ziele gemeinsam mit den Kollegen setze. „Ich freue mich auf eine weitere, gute Zusammenarbeit“, zog Schaffer ein erstes positives Fazit.

Auch Niklas Eckert und Pia Distler von der Schülermitverantwortung begrüßten den neuen Schulleiter herzlich. „Unser erster Wunsch ist, dass er es lange bei uns aushält.“ Schön fanden sie, dass die SMV sehr schnell gebeten wurde, sich beim neuen Rektor vorzustellen und ein längeres Gespräch mit ihm führten. „Man sagt, es gibt nur eine Chance für den ersten guten Eindruck, Sie haben gleich am ersten Tag wichtige Fundamente für eine Zusammenarbeit gelegt“, lobte Eckert. Er wünschte Kleinöder, dass er seinen Humor nicht verliere, der habe ihn sehr beeindruckt – vor allem beim Abi-Scherz. Einige Schüler schenkten Kleinöder Obst, an das sie Zettel mit guten Wünschen für die Zukunft gebunden hatten, die kamwn gleich in den Korb. Auch musikalisch bereiteten Schulorchester und Big-Band ein warmes Willkommen.

Der scheidende Elternbeirats-Vorsitzende Rolf-Peter Müller zeigte sich beeindruckt, dass Kleinöder „in diesem halben Jahr der Schule schon eine Prägung mitgegeben“ habe. Walburga Kumar, Vorsitzende des Freundeskreises, freute sich „dass Sie das Gymnasium als kulturellen Faktor ansehen“.

Kleinöder beabsichtigt, die Kurztaktik der häufigen Direktorenwechsel in den vergangenen Jahren zu durchbrechen, wie er betonte. Wenn ein neuer Direktor kommt, fragt man sich: ‚Was wird er tun?’“ Er stehe nicht so gerne am Rednerpult, es gehe schließlich um die Schule und die Menschen, nicht so sehr um ihn. Das Gymnasium sei wie eine Streuobstwiese, sie verbinde Innovation und Tradition, sie sei bunt, fruchtbringend, es gebe alte und junge Bäume, sie habe einen individuellen Ertrag, der von Klima und Wetter abhänge. Seine Rolle sehe er als Kümmerer, der die Arbeit sieht, die andere machen. Er wünschte sich gute Zusammenarbeit mit Schülern und Kollegen: „Vivat, crescat, floreat“ – lebe, blühe und gedeihe.

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