"Hat denn die Stadt überhaupt was für Meckenhausen übrig?"

27.10.2017, 18:40 Uhr

© Foto: HiZ-Archiv/Harry Rödel

Vielen Meckenhausenern geht das alles zu langsam und sie fordern mehr Information hinsichtlich des aktuellen Sachstandes, wie Ludwig Ramsauer in der jüngsten Sitzung des Hilpoltsteiner Stadtrates meinte. Zudem schickte er die kritische Frage hinterher, ob denn "die Stadt überhaupt was für Meckenhausen übrig hat".

Sämtliche Infos sollten doch bitteschön auf die Homepage der Stadt Hilpoltstein gestellt werden, forderte Ramsauer, einer der Initiatoren des Bürgerbegehrens für eine Umgehung, das in einen Bürgerentscheid gemündet war und schließlich die Befürworter zu Siegern kürte. Einer Hilpoltsteiner Umfahrung hingegen schob die breite Masse der Wahlberechtigten einen Riegel vor.

Wie bereits in einer Bürgerversammlung in Sindersdorf, erklärte der Hilpoltsteiner Bürgermeister Markus Mahl, dass man termingerecht unterwegs sei. Solch ein Großprojekt nehme eben viel Zeit in Anspruch, weil auch viele Behörden und Institutionen ins Verfahren eingebunden seien.

So "ist ein Teil der Gutachten schon da", der andere sei noch offen. Schließlich müssten zwei, mit der sogenannten "Nulltrasse" sogar drei mögliche Varianten geprüft werden.

Aus artenschutzrechtlicher Sicht würde es laut einem Gutachten weder mit der Nord-, noch mit der Südtrasse Probleme geben. Bei einer "Nulltrasse" würde die Straßenführung optimiert werden, sodass keine Umgehung mehr nötig sei. Die Prüfung dieser "Nullvariante" sei nötig, um möglichen Gerichtsverfahren aus dem Weg zu gehen. "Deshalb müssen alle drei Trassen geprüft werden", betonte Markus Mahl erneut.

Eine Zeitschiene zu erstellen, sei nach Auskunft Mahls zum jetzigen Zeitpunkt "nicht möglich". Der Hilpoltsteiner Bürgermeister betonte, dass er ständig in Kontakt mit dem Staatlichen Bauamt Nürnberg und den Planern sei. Im Moment würde weder etwas gegen noch für die Nord- oder Südtrasse sprechen.

Wie mehrfach berichtet, würde die Nordtrasse 3750 Meter lang sein, acht Hektar Fläche in Anspruch nehmen und zirka 7,5 Millionen Euro kosten. 4350 Meter würde die Südvariante lang sein, für deren Bau neun Hektar Grund nötig wären. Kosten für die Südvariante: 8,3 Millionen Euro. Diese Zahlen beruhen auf einer Schätzung des Spalter Planungsbüros Klos von vor mittlerweile drei Jahren. Ein Problem dürfte auch der Grundstückskauf werden. Darauf ging Mahl in der Stadtratssitzung zwar nicht explizit ein, hatte sich darüber aber im Februar 2016 in einer Bürgerversammlung in Sindersdorf ausgelassen. So lange die Trassenführung nicht feststehe, werde man auch keine Grundstücksverhandlungen führen.

Mahl geht davon aus, dass nicht alle Landwirte Grundstücke für die Trasse abgeben werden. "Und wenn sie verkaufen, dann nur zu horrenden Preisen", erklärte er dazu im Februar vergangenen Jahres in Sindersdorf. Mahl versprach, sobald aussagekräftige Ergebnisse da seien, diese den Meckenhausenern in einer Bürgerversammlung mitzuteilen.

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