Heideck: Amtsinhaber wurde ohne Stichwahl rausgekegelt

17.3.2014, 00:00 Uhr
Heideck: Amtsinhaber wurde ohne Stichwahl rausgekegelt

© Scherbel

Im Rathaussaal ist kurz nach der Schließung der Wahllokale schon einiges los, aber die Gesichter der Kandidaten sind noch starr auf die Leinwand gerichtet, als die ersten Ergebnisbalken zu sehen sind. „Wir trauen uns noch nicht, uns zu freuen“, raunt jemand von den Freien Wählern. Daneben steht Ralf Beyer, gerade 40 geworden, Sohn des amtierenden Stadtrats Richard Beyer und nach Studium und Berufsstart erst seit sechs Jahren wieder „daheim“. Auch er traut sich noch nicht recht, an einen Trend zu glauben, der sich aber längst abzeichnet: Nur Laibstadt, ein einziger Stimmbezirk von elf, geht mit 53,7 Prozent an Ottmar Brunner, den seit zwölf Jahren amtierenden CSU-Bürgermeister. Alle anderen Ergebnisse — aus Heideck selbst, aus den Ortsteilen und zum Schluss aus den Briefwahlbezirken – fallen mit (großteils absoluter) Mehrheit an Beyer.

Der dritte Kandidat Thomas Schubert (CWG) muss sich mit lauter einstelligen Ergebnissen begnügen. Einzig in einem Bezirk kommt er auf elf Prozent, insgesamt sind es 7,2.

Erst als alle Balken zu sehen sind, traut Beyer sich zu strahlen: Jubel, Glückwünsche, Schulterklopfen — „jetzt wird’s besser in Heideck“, ruft ein Gratulant. Ralf Beyer stehen derweil vor Anspannung und Freude die Schweißperlen auf der Stirn, nein, damit hätte er nicht gerechnet.

Stichwahl ja, aber Sieg im ersten Anlauf... Also dann: „Jetzt geht die Arbeit los“, krempelt er gleich die Ärmel hoch.

Beyers Vater ist der Erste, der seinen Sohn umarmt — unter Tränen der Freude. „Das ist ein Sieg für alle Heidecker“, findet FW-Stadtrat Dieter Knedlik. Die Wahlbeteiligung lag bei 78,2 Prozent.

Zu den ersten Gratulanten gehören die Verlierer. „In jeder Niederlage steckt auch ein Sieg“, findet Brunner, der bei 33,6 Prozent gelandet ist. Und für seine Zukunft habe er schon einen Plan B. Im Rathaus hält ihn an diesem Abend nichts mehr.
 

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