Heideck: Neue Krippe eröffnet

25.10.2018, 12:00 Uhr
Heideck: Neue Krippe eröffnet

© Fotos: Manfred Klier

Es sei eine "lange Baustelle" gewesen, die nun endlich zu Ende sei, blickte Bürgermeister Ralf Beyer zurück. Bereits Ende 2015 habe man mit den Planungen begonnen. Im Mai 2016 war Baubeginn, aber Vorschriften des Straßenbauamts hatten eine Umplanung, vor allem des Eingangsbereichs, erforderlich gemacht.

Auch Architekt Klaus Damovsky, Geschäftsführer der dA+ Architektur GmbH, sprach von einem langen Projekt, bei dem es galt, den Neubau in den bestehenden Kindergarten zu integrieren. Er lobte die Zusammenarbeit mit Einrichtungsleiterin Mathilde Geißler und Thomas Kohlbrand, dem technischen Leiter der Stadt Heideck. Ein zukunftsweisendes Gebäude sei entstanden, bei dem Wert auf natürliche Materialien gelegt worden sei. Holz, Ziegel und Linoleum sowie eine Luft-Wärmepumpe hätten dazu beigetragen, dass ein fast ökologisches Gebäude entstand.

Die Fenster seien absichtlich in verschiedenen Höhen und Größen eingefügt worden, angepasst an die "Maßstäblichkeit" der Kinder. Der Außenbereich trage zusätzlich zu einer "extrem positiven" Ausstrahlung bei. Das alles habe Zeit gebraucht, aber es sei "eine runde Geschichte" geworden. Man habe auch eine spätere Erweiterungsmöglichkeit mit eingeplant. Den symbolischen Schlüssel für Mathilde Geißler gab es überdimensional in Brot gebacken. "Uii!", kam es da aus den Reihen der Kinder.

Die Kindergartenleiterin dankte ihren Mitarbeiterinnen, die trotz der Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten den Betrieb hervorragend aufrecht erhalten hätten. Zusammen mit Thomas Kohlbrand sei es gelungen, Wünsche und finanziellen Rahmen in der Balance zu halten.

Heideck: Neue Krippe eröffnet

Als zweifacher Familienvater stellte MdL Volker Bauer (CSU) fest, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nun auch bei uns angekommen sei. Über die Kinderkrippen der früheren DDR habe man damals abschätzig geredet. Heute sei es selbstverständlich, dass beide Elternteile zur Arbeit gehen. Der Bayerische Staat würde diese Möglichkeit finanziell unterstützen. So habe es zu den rund 600 000 Euro Baukosten einen Zuschuss von 75 Prozent gegeben, damit Heideck "so liebenswert bleibt wie bisher".

Einen kleinen Stapel Vorlesebücher hatte stellvertretende Landrätin Edeltraud Stadler mitgebracht. Als Oma wisse sie, was die Förderung der Kleinsten bedeute.

Im August hatte die N-Ergie Kinotour auf dem Heidecker Marktplatz den Film "Wunder" gezeigt. Rund 250 Besucher waren gekommen. Rainer Gründel, der Betreuer für kommunale Kunden, überbrachte die gesamten Eintrittsgelder, nämlich 1215 Euro, in Form eines Schecks. Er bezeichnete Kinder als kleine Wunder. Für sie soll jetzt mit dem Geld ein zweiter Krippenwagen angeschafft werden.

Den kirchlichen Segen erteilten Pfarrerin Beate Krauß und Stadtpfarrer Dr. Josef Schierl. Nach dem gemeinsam gesungenen Kirchenlied "Nun danket alle Gott" erläuterte Pfarrerin Krauß, dass es auch dafür zu danken gelte, das es genügend Kinder in Heideck gibt. Die neue Kinderkrippe sei für die Gegenwart, aber auch für die Zukunft gebaut. Pfarrer Schierl hob die Bedeutung von Kinderkrippe, Kindergarten und Schule hervor. Neben der Familie seien sie für die Kinder von besonderer Wichtigkeit.

Mit bewundernswerter Disziplin hatten die Kinder das Geschehen verfolgt. Jetzt durften sie sich im Spielzimmer austoben. Das Angebot dort ist so attraktiv, dass einige der Kinder, die eigentlichen Hauptpersonen, lieber spielten, als sich zum Gruppenbild aufzustellen.

Kuppel sorgt für Licht

Auf 240 Quadratmetern sind die großzügigen Räume der neuen Kinderkrippe angeordnet. Der vom Licht durchflutete Spielflur mit Bewegungslandschaft lässt den Blick ins Freie durch unterschiedlich große Fenster frei. Eine Lichtkuppel sorgt für zusätzliche Helligkeit.

Bei Dunkelheit spenden LED-Leuchtleisten hinter den Schallschutzpaneelen angenehme Helle. In allen Räumen wurde auf Schall schluckende Decken geachtet, denn hier wird es sicher mitunter lebhaft zugehen. Besondere Schallschluckmaßnahmen hat man sich für den Schlafbereich ausgedacht.

Auch die Sicherheit spielte bei der Planung eine wichtige Rolle. Klemmschutzvorrichtungen an den Türen sollen verhindern, dass Kinder sich die Hände einzwicken. Neben den kleinen Toiletten und einer Dusche steht ein geräumiger Wickeltisch, der über eine kleine Treppe erklommen werden kann. Vor der Küchenzeile finden kleine Esstische mit Stühlchen Platz, die man zusätzlich mit Kippschutz versehen kann. Natürlich dürfen Garderobe, Büro und Abstellraum nicht fehlen.

Alle zwölf Krippenplätze sind bereits belegt oder vorbestellt. Monatlich sind, je nach täglicher Verweildauer, zwischen 164 und 228 Euro zu entrichten. Zusammen mit dem kirchlichen Kindergarten stehen nun für die kleinsten Heidecker 36 Krippenplätze bereit.

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