Heideck: Uhu mit Rundumblick

20.4.2015, 18:24 Uhr
Heideck: Uhu mit Rundumblick

© Manfred Klier

Neben vier mehrstündigen Info-Veranstaltungen für Kindergarten- und Schulkinder sowie für Lehrkräfte, warteten die Organisatoren auch für Erwachsene mit einem umfangreichen Angebot auf. Nachdem die Jagdhornbläser zur Heidecker Stadthalle gerufen hatten, führte Volker Walter, Falkner aus Duisburg, die Flugkünste seiner Greifvögel vor. Mit beeindruckenden  2,40 Meter  Spannweite zogen Mannuk und Ben, zwei Weißkopfseeadler, ihre Bahnen knapp über den Köpfen der zahlreichen Zuschauer.

Mit einer Beute-Attrappe, in Fachkreisen Federspiel genannt, das der Falkner wie ein Lasso über dem Kopf schwang, zeigte der Falkner an, dass der Greifvogel zu ihm zurückkehren sollte. Als Lohn erwartete den Vogel dann ein Fleischstückchen.

Völlig angstfrei konnte man eine Bache mit ihrem Frischling streicheln, in freier Wildbahn ein lebensgefährliches Unternehmen. Allerdings waren die Wildsau  und ihr Junges ausgestopft, so wie eine Vielzahl anderer Tiere aus Feld und Wald. Da gaben sich Fuchs und Hase ein Stelldichein. Biber, Wiesel, Marder, Auerhahn, Reh und Iltis konnten aus nächster Nähe betrachtet werden. In präparierter Form, versteht sich. Jagdtrophäen aus dem ehemaligen Landkreis Hilpoltstein waren in großer Zahl zur Schau gestellt.

Aufgaben des Jagdwesens

Bildtafeln und Broschüren informierten über die Aufgaben und die Ziele des Jagdwesens und machten auf die Zusammenhänge in der Natur aufmerksam. Großen Wert legen die Jäger auf das Prinzip der nachhaltigen Nutzung, wozu neben der Jagd auch der moderne Waldbau gehört.

Franz-Josef Weber, Kreisgruppenvorsitzender des Bayerischen Jagdverbandes, ist stolz darauf, dass seit 1991 die Ausbildung zum Jäger zu den ständigen Aufgaben gehört. Derzeit zählt man 17 „Azubis“, von denen einige als Helfer mit dabei waren.

Karla mit den großen Augen

Interessiert lauschten die Grundschulkinder den Ausführungen der beiden Heideckerinnen Stefanie Honold und Alexandra Wolf. Aufmerksam betrachtete der Uhu Karla mit seinen großen Augen die Kinder. Mit seinen 14 Halswirbeln, so berichtete Alexandra Wolf, ist er imstande, seinen Kopf um fast 360 Grad zu drehen. Mit seinen gefährlichen Krallen schlägt er die Beute. Unverdauliches würgt er als Gewölle wieder heraus. Der Wanderfalke von Stefanie Honold hingegen konnte nicht umherschauen, denn seine Augen waren mit einer Haube bedeckt, die ihn vor zu großer Aufregung schützen sollte. Mit bis zu 350 Kilometern Geschwindigkeit pro Stunde kann „Earl“ auf seine Beute herabstoßen, schneller als ein von einer Brücke fallender Stein.

Auch am letzten Tag war das Interesse der Bevölkerung noch ungebrochen. Mit dem Signal „Sau tot“ eröffneten die Jagdhornbläser den Nachmittag, der im Zeichen der Jagdhunde stand.

Aus Wolf wird Hund

Vor etwa 35 000 Jahren, so Hans Meier von der Kreisgruppe Roth-Hilpoltstein, habe der Mensch begonnen, den Wolf zu zähmen. Rund 90 Jagdhunderassen gebe es heute. Einige von ihnen waren mit ihrem Herrn angetreten: Retriever, Vorstehhunde, Stöberhunde, Schweißhunde und etliche andere.

In beeindruckender Weise zeigten zum Abschluss Dirk Ullmann und Norbert Menzel,  wie ihre Hunde, ein Golden Retriever und ein Labrador, auf Zurufe, Gesten und Pfeifsignale zuverlässig reagierten und die ausgelegte Beute sicher und unbeirrt ablieferten. Selbst aus dem Wäschweiher holten sie Enten-Attrappen heraus.

Keine Kommentare