Heidecks Jugend will einen Treffpunkt

22.11.2017, 15:00 Uhr
Heidecks Jugend will einen Treffpunkt

© Manfred Klier

Zum ersten Mal fand diese Aktion in Heideck statt. 260 Jugendliche hatten ein persönliches Einladungsschreiben des Bürgermeisters erhalten, 32 waren gekommen. Im Vergleich mit anderen Gemeinden eine durchaus erfreuliche Zahl. Für die Organisation war Birgit Lang zuständig, die Jugendpflegerin des Kreisjugendrings.

Moderator Simon Haagen von der Jugendbildungsstätte Hoheneck erklärte den Ablauf dieser Jugendzukunftswerkstatt. In drei Phasen sollten die Jugendlichen zunächst ermitteln, was ihnen in ihrer Stadt nicht passt. Dann sollten sie "losspinnen, was das Zeug hält", um ihre Verbesserungsvorschläge aufzuschreiben. Schließlich sollte überlegt werden, wie diese Wünsche realisiert werden könnten. Sechs Themenbereiche standen zur Auswahl: "Meine Schule", "Mitreden in Heideck", "Verkehrsanbindung", "Freizeit", "Berufliche Zukunft" und "Meine Welt".

Schließlich bildeten sich vier Gruppen, die sich mit Mobilität, Freizeit, Zukunft und der Stadt Heideck auseinandersetzten. Etliche Interessierte waren zur Präsentation der Ergebnisse in den Bürgersaal gekommen, darunter die Jugendbeauftragten Maria Brunner, zugleich 3. Bürgermeisterin, und Julia Kispert sowie Schulleiterin Martina Wirsing und Alice Herrmann, die Sachgebietsleiterin der ErLebenswelt Roth, des Trägervereines.

Name ist Programm: "Leerstellenbörse"

In teilweise humorvollen Sketchen trugen die Mädchen und Jungen ihre Anliegen vor. In Ermangelung einer Lehrstellenbörse, das Schild "Leerstellenbörse" ließ es schon erahnen, machte sich ein Schüler auf die Suche. Eigentlich wollte er in die IT-Branche einsteigen, aber es wurden ihm in Heideck anscheinend nur Lehrstellen als Bäcker und Metzger angeboten.

Dann sprachen die Jugendlichen beim "Bürgermeister" vor, der ein Jugendzentrum bauen sollte. Der ließ sich das nicht zweimal sagen und beauftragte gleich einen Bauunternehmer damit. Leider nur ein schöner Traum. In mehreren Szenen stellte die Gruppe "Mitreden in Heideck" ihre Wünsche dar. Mit einer Chipkarte sollte man sich E-Bikes ausleihen können und diese auch wieder beispielsweise an einer Haltestelle abstellen können. Hinter dem Freibad hatte man einen geeigneten Platz für ein Hallenbad ausgemacht und im ehemaligen Nettogebäude stellte man sich ein Kino vor.

Viele weitere Kritikpunkte waren an den Schautafeln zu lesen, etwa die schlechte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. So wurde die mangelhafte Verbindung nach Weißenburg bemängelt. Für Besucher der Fachoberschule ist das sicher ein großes Problem.

Auch an Ältere gedacht

Ein häufig geäußerter Wunsch galt einem Treffpunkt für Jugendliche. Ein großes Einkaufszentrum, ein Kletterwald, eine Sommerrodelbahn, ein Drohnenflugplatz, ein Mediamarkt und kostenlose Reitstunden standen ebenfalls auf der Wunschliste. Es sollte mehr getan werden, um große Firmen anzulocken, um Lehrstellen zu schaffen.

Auch an die ältere Generation wurde gedacht. Die Gehsteige sind oft nicht rollstuhlgerecht abgesenkt. Das stellen auch die Benutzer von Rollatoren und Kinderwägen fest. "Wenn ich mit meiner Oma spazieren gehe", bemängelte die Schülerin Isabell, "dann findet sie nur wenige Bänke, um sich auszuruhen."

Am Dienstag, 5. Dezember, findet ab 17 Uhr ein Nachtreffen im Bürgersaal statt. Bis dahin, so hofft man, werde die Stadt erste Ergebnisse vorlegen.

Weitere Infos unter www.heutefuermorgen.kjr-roth.de. Dort wird auch ein bei der Aktion aufgenommener Film eingestellt.

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