Heimat ist auch in Hilpoltstein ganz individuell

1.6.2017, 16:57 Uhr
Heimat ist auch in Hilpoltstein ganz individuell

© Foto: Tobias Tschapka

Im Mittelpunkt steht die Frage, was der aktuell viel diskutierte Begriff "Heimat" im Wesentlichen bedeutet. Ist das wirklich nur ein Ort? Oder ist das auch ein Gefühl? Heimat bedeutet für jeden etwas anderes und ist ganz individuell, so die Quintessenz des Seminars. Entsprechend der subjektiven Verortung des Heimatbegriffs sind auch die Kunstwerke, die die 14 Jugendlichen geschaffen haben, sehr vielfältig und persönlich ausgefallen. Darüber berichteten die beiden Seminarsprecher Lucia Gnatzy und Jakob Grimm bei ihrer Ansprache auf der Vernissage, die Vinzenz Waldmüller an der Gitarre musikalisch begleitete.

Jedes Werk würde seine eigene Geschichte zu Thema "Heimat" erzählen, und jeder Künstler habe seine eigene Auffassung davon kreativ dargestellt. Sei es in der Plastik eines Fischschwarms, die die Liebe zum Meer – auch ein Heimatort – verdeutlicht. Oder in einem Bild aus vielen kleinen Glassplittern, die Ausdruck von Freundschaftsbeziehungen sind. Ein anderer Schüler präsentierte einen illuminierten Kopf, denn für ihn spiele sich das vertraute Konstrukt "Heimat" im Kopf ab, wieder ein anderer gestaltete sein ganz persönliches "Traumhaus", denn das, was am besten alles zum Thema "Heimat" vereinen würde, sei ein eigenes Zuhause.

Landrat nahm sich Zeit

Auch stellvertretende Bürgermeisterin Ulla Dietzel und Landrat Herbert Eckstein waren von der Ausstellung fasziniert. "Ich bekomme hier ganz neue Impulse, was Heimat für den Einzelnen bedeuten kann", so der Landrat, der sich beim anschließenden Rundgang viel Zeit nahm für die einzelnen Exponate. Vor allem die Notizen, mit denen die Schülerinnen und Schüler ihre jeweiligen Werke kommentierten, bezeichnete er als sehr bereichernd.

"Ein P-Seminar zeichnet sich immer dadurch aus, dass seine Teilnehmer nicht nur das jeweilige Thema umsetzen müssen, sondern sie müssen sich auch um alles andere kümmern", so Lehrerin Yvonne Jakob, die den Gymnasiasten als Kursleiterin zur Seite stand und deren Professionalität ausdrücklich lobte. Das ging vom selbst gemachten Catering bei der Vernissage über die gesamte Organisation der Ausstellung bis hin zum Finden von Partnern und Sponsoren. Neben der Residenz als Ausstellungsort, vertreten durch Kathrin Blomeier vom Amt für Kultur und Tourismus, erklärte sich auch die Barnsdofer Firma Carl Schlenk, die eine Partnerschaft mit dem Gymnasium verbindet, bereit, die Seminaristen zu unterstützen und sponserte von ihnen produzierte Metallic-Farben, die bei den meisten der Kunstwerke zum Einsatz kamen.

Auch das Sammeln von Reaktionen von Besuchern zur Ausstellung sowie Meinungen von Besuchern des Ostermarkts unter dem Motto "Was ist Heimat für sie?" gehörte dazu. All diese Kommentare wurden auf einer Stellwand präsentiert, ebenso wie die farbenfrohen Bilder von Mädchen und Buben der dritten Klasse der Hilpoltsteiner Grundschule, denn auch diese wurden von dem Gymnasiasten gebeten, ihre kindlichen Ansichten zum Thema "Heimat" zu Papier zu bringen.

Die Gemälde, Zeichnungen, Plastiken und Installationen von Jessica Bahm, Julia Ehrensberger, Elisa Eitel, Janina Funk, Jonas Gmelch, Lucia Gnatzy, Jakob Grimm, Daniel Helsper, Nina Hinterholzinger, Clemens Kronast, Kerstin Lummer, Yannick Metz, Jan Sobotta und Simon Wittmann sind noch bis Dienstag, 6. Juni in der Residenz zu sehen. Aber auch im Gymnasium wird es die Ausstellung "HEIMART" noch einmal zu sehen sein, dann voraussichtlich nach Abschluss der Baumaßnahmen in der "neuen" Aula.

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