Hilfe dringender denn je

11.5.2012, 00:00 Uhr
Hilfe dringender denn je

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Die Veranstaltung ist eines der großen Reggae-Festivals in Bayern. In diesem Jahr wird das Fest von alarmierenden Nachrichten aus Mali begleitet, für das sich die LAG Mali-Hilfe seit 30 Jahren engagiert. In den Medien kursieren Bilder von Flüchtlingswellen und die Meldung, dass auch die Scharia in Mali wieder eingeführt werden soll.

Doch was ist wahr daran und wie beeinflusst dies die Verwendung der Spendengelder? Nach Aussage von Gudrun Kahl, Projektbeauftragte der LAG, sei es in den vergangenen 20 Jahren in Mali erstaunlich ruhig geblieben. Das Land galt sogar als demokratisches Musterland und Stabilitätsfaktor inmitten der von politischen Krisen gezeichneten westafrikanischen Region.

Als vor 30 Jahren die LAG gegründet wurde, stand Mali unter einem diktatorischen Regime. Schon damals standen die Not der Menschen und die Hilfe an der Basis für die „Mali-Hilfe“ im Vordergrund. Daran hat sich nichts geändert. Inzwischen ist es laut Gudrun Kahl wichtig zu differenzieren zwischen dem Norden von Mali und dem Süden, wo die Projekte der LAG erfolgreich greifen.

Der Norden sei eine „No-go-Area“, für die auch das Auswärtige Amt eine dringende Reisewarnung ausspricht. Dort haben Unabhängigkeitsbewegungen der nomadischen Tuareg quasi als „Kollateralschaden der libyschen Krise“ massive Unterstützung erhalten. Die schlecht ausgerüstete malische Armee hat den Angriffen der gut bewaffneten Rebellen wenig entgegenzusetzen. Mit den Kämpfen, die bereits im Januar begonnen haben, setzte eine Flüchtlingswelle der Bevölkerung ein. Inzwischen haben mehr als 200000 Flüchtlinge ihre Heimat verlassen und Unterschlupf in den Nachbarstaaten gesucht. Die EU warnt vor einer humanitären Katastrophe.

Hinzu komme, dass in diesem Jahr im westafrikanischen Sahel eine Hungerkrise droht, von der auch Mali betroffen ist. Wegen der Dürre kam es im vergangenen Herbst zu massiven Ernteausfällen. Die mageren Getreidevorräte werden viel früher als üblich aufgebraucht sein. Wegen der politischen Ereignisse hat die LAG Mali nach dem Putsch mit der Deutschen Botschaft in Bamako Rücksprache gehalten und um ihre Einschätzung gebeten. Die Botschaft sieht keine Veranlassung, die Unterstützung auszusetzen. Im Gegenteil: „Basisnahen Projekten nichtstaatlicher Träger kann gerade in diesen Zeiten eine besondere Wichtigkeit zukommen“, so die Antwort des Botschafters Karl Flittner. Bei ihren Projekten arbeitet die LAG mit malischen Nichtregierungsorganisationen zusammen und nicht auf „Regierungsebene“.

Weitere Infos unter http://www.lag-malihilfe.de

Spendenkonto: Raiffeisen Volksbank Fürth, BLZ: 762.604.51, Konto Nr.: 59.005

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