Hilpoltstein: Am Umwelttag packen alle an

17.10.2014, 17:32 Uhr
Hilpoltstein: Am Umwelttag packen alle an

© Elke Bodendörfer

Nicht nur in den Sandgruben und an den Dämmen des Main-Donau-Kanals waren die Fünft- bis Siebtklässler des Gymnasiums mit Gartenwerkzeug zugange, um „störende“ Pflanzen zu entfernen. Ein weiteres Beispiel sind die Wiesen oberhalb des Hilpoltsteiner Gymnasiums. Die Gräben dort sind wahre Feuchtbiotope.

Wie gut, dass die Schüler, darunter auch zwei achte Klassen von der Mittelschule, mit Wanderschuhen und Gummistiefeln ausgerüstet waren. Durch die heftigen Regenfälle am Freitagmorgen waren die Gräben in den sogenannten „Klingen“ zu einer Sumpflandschaft geworden. Zum Glück hatten Bauhofmitarbeiter und Bauern die Wiesen gemäht, als es noch trocken war. Sie können mit ihren schweren Maschinen allerdings nicht bis zu den feuchten Gräben ranfahren.

Da waren die Fünft- und Sechstklässler gefragt. Isabelle und Laura schaufelten mit Mistgabeln das Mähgut auf einen Haufen, während ihre Klassenkameraden zusammen rechten und mit Planen das Gras zu den Haufen transportierten.

„Es macht total Spaß“, sagte Isabelle, obwohl ihre Jeans und Sportschuhe schon ganz schön in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Die Arbeit sei wichtig, so die Sechstklässlerin weiter, „weil sonst überall Büsche wachsen würden und seltene Pflanzen und Tiere verdrängen“. Die Heuaktion artet überdies jedes Jahr in einen sportlichen Wettbewerb aus unter dem Motto „Welche Klasse schafft den höchsten Grashaufen?“

Nebenan im Gymnasium wurde im Physikraum in Sachen Umwelt experimentiert und im Werkraum wurden Nistkästen für Mauersegler gebastelt. Mehr oder weniger trocken blieben auch die Siebtklässler, die in der Umweltstation am Rothsee ein Planspiel zum Klimawandel durchführten. Da versuchten sich die OPEC-Länder gegen die Entwicklungsländer ihre Pfründe zu sichern, oft zu Lasten des Klimas, wie die Schüler schnell herausfanden. Als Sieger gingen nur die Ländergruppen hervor, die ihre wirtschaftlichen und politischen Ziele mit dem Klimaschutz in Einklang brachten.

Weiden gestutzt

Auch auf der Försterwiese war emsiges Treiben angesagt. Dort schnitten die Schüler, darunter auch eine Klasse von der Realschule Hilpoltstein, unter Anleitung von Zeitkonto - Kind -Mitarbeitern Weidenbüsche und brachten Rindenmulch unter die Heckenpflanzen. Teilweise erneuerten sie die geflochtenen Weidenzäune auf den Parkflächen am Gänsbach. Nach getaner Arbeit durften sie am offenen Feuer Stockbrot brutzeln, was nach dem Regen gut tat.

Eine Brotzeit gab es außerdem von der Stadt Hilpoltstein. Schließlich findet der Umwelttag schon seit fast 20 Jahren in Kooperation mit den Gemeinden statt. Die Schüler aus Allersberg, Thalmässing, Heideck und Freystadt dürfen sich an diesem Tag in ihrem Heimatort aktiv für den Naturschutz einsetzen. „Die jeweiligen Gemeinden lassen sich da immer was Besonderes einfallen“, weiß die stellvertretende Schulleiterin Ute Sothmann, die zusammen mit ihrem Kollegen Fritz Schneider, den Umwelttag am Gymnasium organisiert und dankbar ist, dass sich das Kollegium, der Landesbund für Vogelschutz, der Bund Naturschutz, das Wasser- und Schifffahrtsamt Hilpoltstein und viele andere engagiert mit einbringen.

In Allersberg sammelten die Schüler Äpfel von einer Streuobstwiese und halfen gleich beim Mosten mit. Eine ähnliche Aktion lief in Thalmässing, und in Freystadt haben die Kinder Nistkästen gesäubert.

Gespür für die Natur

Ute Sothmann freut sich über die vielfältigen Aktionen am Umwelttag, den einst Karl-Heinz Donth und Bernd Adam ins Leben gerufen haben. Ziel sei es, „durch Machen und Experimentieren Wissen und Gespür für den Natur- und Umweltschutz zu bekommen“.

Am Freitag waren in Hilpoltstein außerdem Comeniusschüler unterwegs, um am Weg vom Auhof bis zum Altstadtring Müll einzusammeln. Realschüler pflegten das Biotop am Froschweiher und bepflanzten die Baumscheiben in der Innenstadt. Rund um die Blockhütte sammelten die Kleinen vom Bartimäuskindergarten Müll ein.

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