Hilpoltstein: Coolrider bewahren kühlen Kopf

13.4.2018, 16:24 Uhr
Hilpoltstein: Coolrider bewahren kühlen Kopf

© Foto: Tobias Tschapka

Im Hilpoltsteiner Gymnasium bekamen nun 21 frisch gebackene Coolrider im Beisein von Landrat Herbert Eckstein Ausweis und Urkunde überreicht. Neben elf Gymnasiasten befanden sich auch fünf Mittel- und fünf Realschüler unter den geehrten Jugendlichen der siebten und achten Jahrgangsstufe. Die Coolrider-Ausbildung wird seit 2013 an den drei Hilpoltsteiner Schulen angeboten, rund 110 Jugendliche nahmen diese seitdem wahr.

Die Direktorin des Hilpoltsteiner Gymnasiums Anja Eichinger kam in ihrer Begrüßung auf den Coolrider-Wahlspruch "Hinschauen statt Wegschauen" zu sprechen. "Das ist nicht nur Motto, sondern auch euer Anspruch", so die Direktorin. Geschult mit Rollenspielen, Teamübungen und Situationstraining, und darüber hinaus ausgestattet mit Strategien des sinnvollen Kommunizierens hätten die Coolrider alles gelernt, um in brenzligen Situationen Nerven zu bewahren und Zivilcourage zu zeigen. "Im Namen der Zivilgesellschaft danke ich euch für euer Engagement", so die Direktorin, die den Schülerinnen und Schülern als Beispiel und Vorbild für Zivilcourage "in höchstem Maße" die Geschwister Sophie und Hans Scholl mit auf ihren künftigen Weg als Coolrider gab.

Katrin Schade, die zusammen mit ihrem Mann Marc schon von Anfang an die Coolrider-Ausbildung in der Burgstadt organisiert und durchführt, bedankte sich auch bei allen anderen Trainern, bestehend aus Lehrern aller drei Schulen sowie bei Nina Knoll von der Polizeiinspektion Hilpoltstein. Polizistin Knoll freute sich über den Zuwachs an Selbstbewusstsein, den die Ausbildungsteilnehmer im Laufe des Coolrider-Seminars entwickelt hätten. "Ich würde mich freuen, wenn ich vielleicht später zu dem einen oder anderen von euch ,Kollege‘ oder ,Kollegin‘ sagen dürfte", betonte sie. Auch die anderen Trainer aus Gymnasium, Mittel- und Realschule wünschten den angehenden Coolridern, die nach einem Jahr ihrer Tätigkeit zusammen mit allen anderen Coolridern Bayerns in der Nürnberger Meistersingerhalle von Innenminister Herrmann eine Ehrenurkunde erhalten werden, viel Erfolg bei ihrer Tätigkeit. Für Projektleiterin Andrea Leißner stelle das gesamte Coolrider-Programm auch einen Gegenpol zur zunehmenden Verrohung der Gesellschaft dar. Die Coolrider würden durch ihre Tätigkeit die Welt für jeden ein bisschen besser machen. "Ich weiß, dazu gehört Mut. Aber je öfter ihr eingreift, desto sicherer werdet ihr darin und ihr werdet so immer mehr zu einem wichtigen Baustein der Gesellschaft", sagte Leißner, die sich auch bei allen Sponsoren bedankte.

Auch Landrat Herbert Eckstein betätigte sich in jungen Jahren als Schulbusbegleiter, erzählte er. Allerdings hätte es damals weder eine Ausbildung noch die "14 Goldenen Regeln", die heute zum Coolrider-Grundwissen gehören, gegeben. Heute würden sich die meisten Situationen dank des geschickten Konfliktmanagement der Coolrider friedlich lösen lassen. "Niemand muss zum Helden geboren sein, um anderen Menschen zu helfen", so der Landrat, den es außerdem besonders freute, dass beim Coolrider-Projekt alle drei Hilpoltsteiner Schulen so eng zusammenarbeiten würden.

Um der Feierstunde für die angehenden Coolrider auch musikalisch eine besondere Note zu geben, sang Thalia Hellfritsch "Die Moritat von Mackie Messer" aus der Dreigroschenoper, und Vinzenz Waldmüller spielte auf der Gitarre ein Stück aus der Spätromantik. Die Beiträge wurden mit Bedacht gewählt, betonte Coolrider-Trainer und Musiklehrer Reinhard Weber: "Das erste Stück als Erinnerung an unser Rollenspiel im Schulbus während der Ausbildung, bei dem auch ein Messer eine Rolle spielte; das zweite Stück vom Temperament her so ruhig und gelassen, wie man es von einem echten Coolrider erwartet."

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