Hilpoltstein: Die männliche Antwort auf „Brigitte“ !

6.5.2016, 17:08 Uhr
Hilpoltstein: Die männliche Antwort auf „Brigitte“ !

© Foto: Klier

Nach der Begrüßung durch Jana Lerzer und Marie Zinck, zwei Mitarbeiterinnen der Schülerzeitung, trat Johann Seitz, der Ministerialbeauftragte für die Realschulen in Mittelfranken, in Aktion. Er überbrachte die Glückwünsche der Staatsregierung und stellte fest, dass „Egon“ zu den besten Schülerzeitungen Deutschlands gehöre. In Bayern verzeichne man immerhin um die tausend Versionen, aber „Egon“ belege einen der vorderen Plätze. „Ihr habt Maßstäbe gesetzt!“, lobte Seitz die Macher. Vielfältige Themenauswahl und perfektes Layout, dazu viel Zeit und Engagement seien die Erfolgsfaktoren. „Ihr könnt euch mit großen Zeitungen messen!“, stellte der Redner fest.

Landrat Herbert Eckstein sagte, die Stadt Hilpoltstein sei „zeitungsmäßig gewissermaßen der Nabel der Welt“: Zwei Tageszeitungen und dazu der „Egon“! Im Jahr 2013 habe das Medium neben vielen anderen Auszeichnungen auch den Jugendkulturpreis des Landkreises erhalten, sozusagen „als Kontrast zur weiblichen Brigitte“. Seit 2007 gebe es die Schülerzeitung einmal pro Jahr.

Bürgermeister Markus Mahl appellierte im Hinblick auf den Internationalen Tag der Pressefreiheit: „Machen wir bei der Meinungsfreiheit auch vor unangenehmen Themen nicht halt! Das bringt zwar nicht nur Freunde, aber dafür eigene Zufriedenheit ein.“

Elena Jank, ehemalige Schülerin der Realschule Hilpoltstein, lässt inzwischen als Sängerin von sich hören. Gemeinsam mit Gitarrist Michael Kirschner bestritt sie den musikalischen Teil des Abends.

Schulleiter Kurt Wink stellte schließlich die Frage: „Zehn Jahre jung, oder zehn Jahre alt?“ Die Historie lasse eher die Bezeichnung „alt“ zu, denn schon seit 1966 gebe es an der  Realschule Hilpoltstein eine Schülerzeitung. „Hippie“ und „Reallife“ hießen die ersten Ausgaben, bevor sich Lehrerin Sylvia Uhl (heute Eller) des Mediums annahm, es modernisierte und auf ein neues Niveau hob. Auch ein Name musste her. Der „Egon“ war geboren.

Erfolg kommt aber nicht von ungefähr. Viele Anstrengungen hinsichtlich Themenauswahl, Layout, Recherche, Interviewtechnik und PC-Bearbeitung seien nötig gewesen. Auch außerschulische Themen wurden beleuchtet.

Schulleiter Wink zählte in diesem Zusammenhang einige Erfolge der Zeitung auf. Erste Plätze gab es beim mittelfränkischen und bayerischen  Wettbewerb der Schülerzeitungen; den Sonderpreis der Süddeutschen Zeitung sowie weitere regionale und überregionale Sonderpreise hagelte es obendrein. Weitere Auszeichnungen folgten. In diesem Jahr sei das Team zusammen mit seinen Betreuern Thomas Pfister und Marco Klein zum vierten Mal nach Berlin eingeladen, um sich einen Preis abzuholen.

Nach Sylvia Eller hatten nämlich die Lehrkräfte Christine Kressel (heute Bößl) und Thomas Pfister die Betreuung übernommen, hinzu kam Marco Klein. Pfister und Klein engagieren sich bis heute für den „Egon“. Ihnen sollen die Betreuerinnen Blaser und Schalk nachfolgen.

Von der Süddeutschen Zeitung aus München war Eva Maria Kerschbaumer gekommen. Sie nannte es „eine tolle Sache“, dass der „Egon“ in den vergangenen zehn Jahren gleich sechs Mal einen der ersten Preise ergattern konnte. Viola Bernlocher und Elisa Harms sind Gründungsmitglieder der Zeitung. Sie haben im Jahre 2008 ihren Schulabschluss gemacht. Viola Bernlocher ist heute ausgebildete Journalistin. Beide erinnerten sich an die Anfänge in der Redaktion zurück. Aufsehen wollte man erregen und gestaltete daher ein Plakat mit der Aufschrift: „Egon kommt!“ Alle fragten sich somit: „Wer ist Egon?“ Schnell war der Name in aller Munde.

Die Ausgaben der Vergangenheit griffen Themen wie Liebe, Sex und Alkohol auf. Inzwischen, so stellten die beiden Ehemaligen fest, gelte Pressefreiheit auch bei Schülerzeitungen. „Wir profitieren heute noch von unseren Erfahrungen“, meinten die beiden zum Abschluss. Übrigens ist die Schülerzeitung unter www.egon-medien.de  jetzt auch mit eigener Homepage im Internet präsent.

               

Keine Kommentare