Hilpoltstein: Infotag rund ums Baby

HILPOLTSTEIN - Derzeit gibt es einen regelrechten Baby-Boom, daher ist das Interesse an Informationen "Rund ums Baby" groß. In Hilpoltsteiner "Haus des Gastes" fand am Samstag daher nach 2016 zum zweiten Mal ein Infotag zu genau diesem Thema statt. Wie lange ist der Mutterschutz? Bekommt der Vater auch Elterngeld? Wie leistet man erste Hilfe bei einem Kleinkind? Und welches Alter ist überhaupt das Beste zum Kinderkriegen? Auf all diese Fragen holten sich die unzähligen Mamas, Papas und die, die es werden wollen, kompetente Antworten.

Zu dem kostenlosen Info-Tag hatten die Schwangerenberatungsstelle des Landratsamts, die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Claudia Gäbelein-Stadler. Zur Einstimmung bekamen alle Gäste, die am Eingang am Stand der Schwangerenberatungsstelle vorbeikamen, eine dieser Fragen gestellt. "Um das Eis zu brechen", meint Sandra Kremer, aber die Berührungsängste der Besucher sind sowieso ziemlich niedrig.

Zuvor schon hatte Landrat Herbert Eckstein, der sich selbst auch als "Baby des Landkreises" bezeichnete, den Infotag eröffnet. Zu den Gästen zählte dabei auch der Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer, der kürzlich Papa geworden ist, auch wenn er ohne Nachwuchs gekommen war. Dann konnte es losgehen, und die Gäste verteilten sich über drei Stockwerke hinweg, um sich zu informieren.

Auf großes Interesse stieß zum Beispiel der Vortrag "Erste Hilfe bei Kindernotfällen" der Kinderkrankenschwester Elke Spruck. Dabei wurde deutlich, dass vor allem die Unfall-Prävention wichtig sei, denn 60 Prozent aller Kindernotfälle wären durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen vermeidbar. Sollte dennoch etwas passieren, dann ist die Versorgung des Kindes gerade in den ersten Minuten durch den Ersthelfer entscheidend, denn bis zum Eintreffen des Notarztes können bis zu zehn Minuten vergehen. Aber häufiger sind natürlich die tagtäglichen "Wehwehchen", über die die Kinder klagen. "Wenn Kinder noch nicht richtig sprechen können, sagen sie immer, dass ihnen der Bauch weh tut, genauer können sie das nicht zuordnen oder beschreiben", so Spruck.

Auch die anderen Vorträge "Impfungen für Säuglinge und Kleinkinder" von Brigitte Schöner vom Gesundheitsamt, oder "Bedeutung der Väter im ersten Lebensjahr" von Werner Schemm von der interdisziplinären Frühförderung stießen auf großes Interesse.

Entspannung für Eltern

Neben den Vorträgen gab es auch einige Workshops, zum Beispiel "Babybrei selbst gemacht" von der Diätassistentin Silvia Volkert oder "Kurzentspannung für junge Eltern" von Karin Hausmann und Mara Jörg vom Rother Gesundheitsamt.

Und sollte man sich die ganze Sache "rund ums Baby" eigentlich ganz anders vorgestellt haben, da bekam man in den gleichnamigen Workshops Informationen zum Thema, den die Heilpädagogen Martina Greil (für die Mamas) und Thomas Greil (für die Papas) anboten.

Auch die Stadtbücherei Hilpoltstein war mit einem Stand vertreten und präsentierte ihr reichhaltiges Angebot für Kinder jeden Alters, was sich längst nicht nur auf Bücher beschränkte, auch Fingerspiele, Hörbücher oder Kinderfilme gibt es dort. "Übrigens ist es nicht schlimm, wenn ein ausgeliehenes Buch mit ein paar Buntstiftspuren zurückgebracht wird", so Annette Markert von der Bücherei. Bei kleineren "Gebrauchsspuren" sei man großzügig. Nur wenn das Buch nicht mehr lesbar oder völlig zerstört sei, müsse man für den Ersatz bezahlen, "aber das kommt zum Glück selten vor".

Ein bisschen gruselig wirkte inmitten der vielen bunten Stände und fröhlichen Kindermotive der mobile Kinder-Inkubator, den der Kreisverband Süd des BRK im Foyer präsentierte, der irgendwie an einen High-Tech-Glassarg erinnerte. Stationiert ist dieser in Georgensgmünd und ist für Notfälle im Landkreis Roth, Weißenburg und der Stadt Schwabach zuständig. "Aber zum Glück kommt dieser selten zum Einsatz", so der BRK-Mitarbeiter, der diese etwas unheimliche, aber lebensrettende Notfalleinrichtung allen Interessenten erklärt. Am Infotag "Rund ums Baby" bekam man eben auch Informationen über kritische Situationen, die man sich am liebsten gar nicht vorstellen mag. Aber auch das gehört zum Elternwerden dazu.