Hilpoltstein: Jugend will eine Stadt-App

3.4.2017, 05:12 Uhr
Hilpoltstein: Jugend will eine Stadt-App

© F.: Laura Assenbaum

"2014 gab es schon einmal eine "Jugendzukunftswerkstatt"; damals allerdings für den gesamten Landkreis. "In den kommenden Monaten können Jugendliche nun direkt in ihren Heimatgemeinden Vorschläge machen, was sich ändern soll", so Birgit Lang, die Kommunale Jugendpflegerin beim Kreisjugendring. Der Verein "ErLebenswelt Roth" und der Kreisjugendring organisieren die Jugendzukunftswerkstätten, in denen die Teenager Anregungen, Ideen und Vorstellungen entwickeln können.

Gefördert wird das Leader-Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung im ländlichen Raum.

Einen ganzen Tag haben die 14- bis 18-Jährigen investiert, um sich Gedanken darüber zu machen, wie Hilpoltstein besser und jugendgerechter gestaltet werden kann. Unterteilt in die Themenbereiche "Partizipation", "Mobilität", "Zukunft, Leben und Beruf" sowie "Freizeit, Hobbys und Freunde" haben sie in Kleingruppen Vorschläge erarbeitet.

Und Ideen haben die Jugendlichen eine ganze Menge, wie sich in der Abschlusspräsentation zeigt. Bürgermeister Markus Mahl und der Jugendbeauftragte des Stadtrats, Felix Erbe, hören sich die Einfälle an und wollen wissen, was die Jugendlichen bewegt. Mit Plakaten, Kostümierung und Schauspiel werden die Ergebnisse präsentiert.

Die Gruppe zum Thema "Freizeit, Hobbys und Freunde" macht den Vorschlag, den Skaterplatz umzugestalten: "Wir könnten den Fußballplatz dort erneuern, ein Volleyballfeld anlegen und eine Hütte bauen, in der wir uns an sieben Tagen die Woche treffen können." Die Lage am Stadtrand sei dafür perfekt, meint ein Jugendlicher: "Dort können wir auch mal laut sein, und es stört keinen." Die andere Kleingruppe zum Thema Freizeit denkt ähnlich: einen Rückzugsort wünschen sie sich auch, zusätzlich würden sie sich über besseres Internet und ein Einkaufszentrum freuen.

Auch das Team "Partizipation — Ich red’ mit" hat viele Ideen. Mit durch Kreppband zugeklebten Mund veranschaulichen sie, dass sie bei Angelegenheiten der Stadt häufig nicht mitreden können und wenig vom Geschehen mitbekommen. Doch das könnte man ändern: "Über einen Stadt-Account auf Facebook, Instagram und Snapchat oder einen Youtube-Kanal könnten wir mitkriegen, was in der Stadt passiert." Außerdem schlagen die Gruppenmitglieder eine Stadtpolitikstunde, ein "schwarzes Brett" oder Information durch Briefe vor. "Diese Vorschläge sind nicht nur für Jugendliche relevant, sondern betreffen alle", meint Simon Haagen.

Auch die Gruppen "Mobilität" und "Zukunft, Leben und Beruf" zeigen, mit Verkleidung und einem kurzen Anspiel, was sie sich wünschen: Mehr Mobilität durch bessere Busverbindungen, einen Ausbau der Fahrradwege und Lebensraum für junge Leute sind die zentralen Punkte.

Simon Haagen zeigt sich begeistert: "Man sieht, dass das Interesse an der Politik da ist. Vielleicht muss man andere Kommunikationswege wählen, um die Jugendlichen zu erreichen, aber die Bereitschaft sich einzubringen ist da." Das freut auch Bürgermeister Mahl: "Es sind viele gute Ideen dabei, die eine oder andere werden wir sicher im Stadtrat vorbringen."

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