Hilpoltstein: Knöllchen von privat

23.8.2016, 16:51 Uhr
Hilpoltstein: Knöllchen von privat

© Foto: Harry Rödel

Konkrete Zahlen und Informationen zur kommunalen Verkehrsüberwachung werde es in einer Sitzung des Stadtrats am Donnerstag, 6. Oktober, geben. Übrigens auf Wunsch aus dem Gremium, erklärte Mahl.

Es war eine schwere Geburt, bis in der Stadt die ersten (privaten) Knöllchenverteiler Anfang des Jahres ihren Dienst aufnehmen konnten. Schon unter Mahls Vorgänger im Amt, Helmut Neuweg (CSU), wurde dieses Thema 2005 im Stadtrat diskutiert, um dann am Jahresende mit Rücksicht auf die Hilpoltsteiner Polizei-Dienststelle die Hände von diesem Projekt zu lassen. Man wolle einer möglichen Schließung der Wache nicht Vorschub leisten, hieß es damals.

2008 wachte das Thema wieder aus dem Dornröschenschlaf auf und landete erneut im Stadtrat. 2009 hörte man nach einer emotionalen Debatte längere Zeit nichts mehr von einer kommunalen Verkehrsüberwachung.

Sechs Jahre später war es wieder so weit: Die Stadträte stritten wegen der Einführung einer kommunalen Verkehrsüberwachung, mit dem Ergebnis, dass die ersten Kontrollgänge in der Stadt und die ersten Geschwindigkeitsmessungen für Anfang 2016 vorgesehen waren. Aus Januar wurde – wegen vertragsrechtlicher Belange – schließlich Mai, bis die Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft endlich zum Einsatz kam.

Die Meinungen in der Bevölkerung seien gespalten, betont er. Wie zu jedem Thema gebe es auch hier positive und negative Stimmen. Überraschenderweise seien sogar Geschäftsleute in der Innenstadt von dem neuen Überwachungssystem angetan. Aber natürlich gebe es – wie überall auf dieser Welt – auch unbelehrbare Zeitgenossen, die sich von Knöllchen nicht abschrecken lassen, meint Mahl.

„Die Termine sind nicht festgesetzt“, weist Mahl darauf hin, dass die Mitarbeiter der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft an wechselnden Tagen ihrem Dienst in der Stadt nachgehen. Wenn’s sein müsse, sogar am Samstag, um in Heuberg dem wilden Parken von Wasserratten, die es an den Rothsee zieht, einen Riegel vorzuschieben. An heißen Wochenenden ist manchmal die Zufahrt nach Heuberg kaum möglich, weil Badegäste rund um den Rothsee alles zuparken. (Anm. d. Red.). Nachdem der Sommer 2016 wettertechnisch zu wünschen übrig gelassen habe, habe man bis dato auf einen Einsatz in Heuberg verzichtet.

Zwischen der Hilpoltsteiner Polizei und der Stadt herrsche trotz der kommunalen Verkehrsüberwachung ein „gutes Miteinander“, sagt Mahl. „Wo und wann geprüft wird, wird mit der Polizei abgesprochen.“

Was auch Siegfried Frauenschläger bestätigt. In der Regel gehen die Hilpoltsteiner Ordnungshüter nicht auf Knöllchenstreife, wenn die „Kommunalen“ im Einsatz sind, erklärt der stellvertretende Dienststellenleiter. Wenn die „Kommunalen“ blitzen wollen, teilen sie der Polizei ihre Standorte mit. Zwei unterschiedliche Tempomesser an ein und derselben Stelle würde keinen Sinn machen.

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