Hilpoltstein: Mit jungem Leiter zur Realschule 4.0

23.10.2018, 16:44 Uhr
Hilpoltstein: Mit jungem Leiter zur Realschule 4.0

© F.: tts

Zunächst eröffneten die Feierstunde jedoch die Mädchen und Jungen der 6c unter der Leitung ihrer Musiklehrerin Sibylle Neumann mit dem "Realschul-Song", der instrumental mit lautstarken "Boomwhackers" begleitet wurde. Danach folgten zwischen den Redebeiträgen mehrere Stücke des Schulorchesters unter der Leitung von Manuel Weixelbaum. Durch das offizielle Programm führten die Schulsprecherin Nisa Karakoc und Miriam Zeller, die gleich zu Beginn die Amtseinführung ihres neuen Schulleiters durch den Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Mittelfranken, Michael Schmidt, ankündigten.

Dieser blickte in seiner Rede auf den Werdegang des im Jahr 1977 in Nürnberg geborenen Lehrers zurück. Nach Abitur in Schwabach und Zivildienst auf der Jugendherberge Burg Wernfels schloss er sein Lehramtsstudium für die Fächer Mathematik und Sport erfolgreich an der Uni Würzburg ab. Dort war Bindner auch äußerst aktiv als Kunstturn-Trainer bei der DJK Würzburg, deren Schützlinge er zu vielen Wettkampf-Erfolgen führte.

Erste berufliche Station war die Werner-von-Siemens-Realschule in Erlangen, anschließend folgte 2006 seine erste Anstellung im Staatsdienst in Ansbach. 2013 wurden Bindner die Aufgaben des zweiten Konrektors der Rother Realschule übertragen, wo er fundierte Kenntnisse in der Schulorganisation und -verwaltung erwarb. Gleichzeitig nutzte er viele Möglichkeiten zur Weiterqualifikation, unter anderem wurde er zum Moderator für die kollegiale Fallberatung für Führungskräfte ausgebildet. "Mit diesem Rüstzeug ist es nachvollziehbar, dass Bindner 2016 als stellvertretender Schulleiter an die staatliche Realschule Röthenbach a. d. Pegnitz versetzt wurde und dort den letzten Schliff gewann, um nun in Hauptverantwortung die Leitung der Hilpoltsteiner Realschule zu übernehmen", machte Schmidt deutlich, der Bindner für seine neue Aufgabe "Kraft, Gelassenheit und Weisheit" wünschte.

Führungsjob nicht einfach

Landrat Herbert Eckstein freute sich, dass schnell ein Nachfolger für den bisherigen Schulleiter Kurt Wink, der sich wie viele anderen ehemaligen Schulleiter unter den Gästen befand, gefunden wurde. Das sei keine Selbstverständlichkeit, denn "der Drang, Führungspositionen zu übernehmen, ist heutzutage nicht besonders stark ausgeprägt", so der Landrat. Denn Führung sei in der Tat schwierig: "Das Ziel hierbei ist es, alle abzuholen, und nicht etwa ,everybody‘s darling‘ zu sein, und das ist eine große Herausforderung." Zum Glück hätte Bindner Erfahrung als Turner, "denn Handstand zu können ist eine ganz herausragende Qualifikation für einen Schulleiter", scherzte Eckstein. Ganz besonders freue ihn natürlich, dass mit dem Kammersteiner Bindner eine Führungskraft aus dem Landkreis für den Landkreis käme.

Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl freute sich schon jetzt auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Chef der Schule, an der er lange Elternbeiratsvorsitzender war. "Haben sie keine Hemmungen, den direkten Kontakt zu mir zu suchen, das läuft erfahrungsgemäß viel besser als mit Briefeschreiben", gab ihm der Rathauschef mit auf den Weg.

Elternbeiratsvorsitzende Sonja Schanz blickt optimistisch in die Zukunft, zumindest bis ins Jahr 2043, bis das selbstgesteckte Ziel von 25 Jahren Dienstzeit an der Realschule Hilpoltstein von Schulleiter Bindner ihr Ende findet. Mit so einem jungen und dynamischen Schulleiter gingen die Schülerinnen und Schüler nun auf eine 4.0-Realschule, ist sie sich sicher.

Laut Personalrat Michael Graw falle der erste Eindruck über den neuen Schulleiters durchweg positiv aus. Die bisherigen "intensiven Beobachtungen" seitens des Kollegiums hätten ergeben, dass Stefan Bindner ehrlich, interessiert, lebenslustig und authentisch sei, der offen für Neues, aber auch für Altbewährtes sei. Im Namen seiner Kolleginnen und Kollegen wünsche er ihm für seine neue Aufgabe weiterhin viel Spaß, Geduld, Kraft und ein gutes Händchen für alle Belange der Realschule Hilpoltstein.

Das letzte Wort hatte Bindner selbst, der über zwei Emotionen berichtete, die ihm bei dieser "sehr schönen Feier" überkamen. Zum einen sei es der Respekt vor der Aufgabe, die Bedürfnisse von allen Beteiligten, seien es Schüler, Lehrer, Eltern, Vereine oder Sonstige, im Blick zu behalten. "Aber ich bin nicht unvorbereitet", machte er deutlich, und kam zur zweiten Emotion: Dankbarkeit für alle, die ihn auf seinem bisherigen beruflichen Weg begleitet und ausgebildet haben. Ein großer Dank ging jedoch auch an seine Frau und seine Kinder, "die mich immer daran erinnern, dass Schule nicht alles ist". Oft werde der Vergleich eines Kapitäns bemüht, wenn es um die Beschreibung der Aufgaben eines Schulleiter geht, er selbst sehe sich aber vielmehr als Spielertrainer, der "zwar fest führt, aber immer nah an der Mannschaft ist, der diese motiviert, aber auch selbst hochmotiviert Einfluss auf das Spiel nimmt".

 

Keine Kommentare