Hilpoltstein: Schutzstreifen für Radwege machen keinen Sinn

16.5.2017, 15:44 Uhr
Hilpoltstein: Schutzstreifen für Radwege machen keinen Sinn

© Foto: Harry Rödel

Wir erinnern uns an Samstag, 6. Mai, als über die Diskussion hinsichtlich eines Geh- und Radweges in unserer Zeitung zu lesen war: "Im Prinzip gehe es um die Frage, wem man auf dieser Straße mehr Priorität einräume, den Fußgängern und Radfahrern oder den Autofahrern", meinte Mahl (...).

Insgesamt stehen für diesen Straßenabschnitt, der bis auf halbe Höhe der Fertigungshalle der Firma Klingele reicht, 10,60 Meter an Breite zur Verfügung. So sei es sowohl möglich, auf beiden Straßenseiten breite Gehwege zu bauen und Schutzstreifen für Radler auszuweisen, als auch nur eine Schutzzone auf der Fahrbahn für Radfahrer zu markieren und dafür den Gehweg breiter zu machen. Zum Beispiel auf eine Breite von zwei bis 2,50 Meter. Oder aber man macht einen gemeinsamen, großzügigen Geh- und Radweg auf einer Seite und auf der anderen nur einen Gehweg.

Und genau diese Varianten sollten bei einem Ortstermin, an dem auch Planer Peter Stauffer-Abraham sowie Thomas Eckl, Verkehrs-Experte der Hilpoltsteiner Polizei-Dienststelle, teilnahmen, erörtert werden. Es war denn auch Verkehrs-Experte Eckl, der eine bisher völlig vernachlässigte Lösung für die Radfahrer bereit hatte: Die Radler gehören auf die Straße! Erst ab einer Verkehrsbelastung von 12 000 Autos pro Tag könne man aus polizeilicher Sicht über Radwege nachdenken.

In der Industriestraße hingegen, sind täglich "unter 10 000 Fahrzeuge" unterwegs, berichtete Bürgermeister Mahl.

Schutzstreifen für Radwege würden erfahrungsgemäß wenig Sinn machen, meinte Eckl und verwies auf die Stadt Schwabach, wo dieses Verfahren praktiziert werde – mit wenig Erfolg und vielen Problemen.

Weiterhin wurde eine Führung des Radweges entlang des Klingele-Geländes angedacht und natürlich auch gleich inspiziert. Allerdings stünde hier, um eine entsprechende Breite des Radweges zu erreichen, der Firmenzaun im Weg. In dieser Hinsicht, so Bürgermeister Mahl, werde man in nächster Zeit Kontakt mit Klingele aufnehmen.

Maximal ein Meter

Generell ist die Fläche, die für einen Radweg bereitstünde, das große Problem. Zumindest auf dem letzten Teilstück bis zum Radweg, der aus Hof-stetten komme, meinte gestern Bürgermeister Mahl im Gespräch mit unserer Zeitung. Er hielt es für sinnvoll, wenn man die Radler auf der Seite von Klingele auf einer eigenen Spur fahren lassen könnte. Dafür stünde derzeit maximal ein Meter zur Verfügung. Zudem müsse bei dieser Variante sichergestellt werden, dass auf dieser Teilstrecke ein Begegnungsverkehr zwischen Lkw möglich sei.

Dass seine "Lieblings-Variante" umsetzbar ist, wie sie beispielsweise Schüler schon praktizieren, die nach Hofstetten auf den "Gredl"-Radweg wechseln, glaubt der Bürgermeister indes nicht. Wer von Hofstetten kommend die Verbrauchermärkte in der Industriestraße und am Altstadtring ansteuert, werde nicht auf die ehemalige Eisenbahn-Trasse ausweichen.

Im Gespräch bleibt Felix Erbes Vorschlag. Der Grüne von der SPD-Fraktion plädierte für einen durchgängigen kombinierten Geh- und Radweg auf der Nordseite der Industriestraße.

Aus Sicht seiner Fraktionskollegin Christine Rodarius und Josef Gaukler von den Freien Wählern ist es auf jeden Fall erforderlich, den Radweg aus Hofstetten Richtung Altstadtring fortzuführen.

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