Hilpoltstein: „Speed-Dating“ in Sachen Kreativität

21.10.2016, 16:59 Uhr
Hilpoltstein: „Speed-Dating“ in Sachen Kreativität

© Foto: Klier

Klaus Hübner, Arbeitskreisleiter „Kulturelle Bildung im Landkreis“, und Michael Buchholz, Koordinator für die Bildungsregion, freuten sich in ihren Begrüßungsworten über die große Resonanz, die diese erste Veranstaltung gleich erfahren hätte. Immerhin präsentierten 18 Kunstschaffende aus dem Landkreis ihre Projekte und 24 interessierte Pädagogen – von Kindergarten bis Gymnasium – waren gekommen.

Das Impulsreferat mit dem Titel „KreativWerkstattSchulprojekt“ oblag dem Gymnasiallehrer Dr. Thomas Loeffl, zugleich Dozent an der Universität Augsburg. Er berichtete, dass sich von den vielen Theorien in Bezug auf Projektarbeiten bislang keine so richtig durchgesetzt habe.

Wichtig wäre, dass stets die Eigentätigkeit im Vordergrund stehe, die über das rein Kognitive hinauszugehen habe. Projekt-Prinzipien seien: das Wecken von Neugier fürs Vorhaben, Selbstbestimmung, ein Erleben mit allen Sinnen, der fächerübergreifende Aspekt und nicht zuletzt das Vermitteln von Erfolgserlebnissen. Man solle sich hüten, irgendwelchen Theorien sklavisch zu folgen, so der Referent. Vielmehr sei individuelle Kreativität gefragt.

Das werde am Viscardi-Gymnasium in Fürstenfeldbruck so beherzigt. Die Schülerschaft dürfe in dem an der Schule etablierten „Viscardi-Zirkus“ sowohl Stärken als auch Schwächen ausloten. Selbiges geschehe etwa mittels Jonglage, Akrobatik, Einradfahren und vielem mehr.

Artistische Kostprobe

Zwei Schüler des Gymnasiums berichteten anschließend aus der Praxis. Gemeinsam würden beispielsweise Vorführungen konzipiert, die passende Musik dazu geschrieben und Choreografien einstudiert. Höhepunkte seien freilich die Vorführungen selbst, mit denen man schon viele Erfolge erzielt hätte. Kürzlich wäre es „Die Magie der Spirale“ zu Bildern von Friedensreich Hundertwasser gewesen, die das Publikum verzaubert hätte. Und eine kleine Kostprobe ihres Könnens hatten die Gymnasiasten auch mitgebracht.

Das anschließende „Speed-Dating“ diente dem gegenseitigen Kennenlernen von Künstlern und Besuchern. Mit von der Partie waren dabei: Klaus-Leo Drechsel (Stahl- und Glasobjekte), „Tevauha“ Thomas Volkmar Held (Schmiedekunst), Walter Hettich („Upcycling“) und Verena Reimann (Steinskulpturen).

Ein weiterer Teil der Veranstaltung widmete sich „Körper und Geist“: Die Kreativpädagogin Andrea Hauf förderte Selbstfindung und Berufsorientierung. Susanne Schindhelm-Todorivic hatte sich „Punk-Art“ auf die skurrilen Fahnen geschrieben und eine ihrer Skulpturen „Ich war eine Rolle Klopapier“ benannt. Wer außerdem etwas zu lachen haben wollte, war beim Lachyoga-Emotionstraining von Daniela Zibi gut aufgehoben.

Den Bereich „Malerei“ vertrat zum einen Uschi Heubeck mit ihren Design-Recycling-Arbeiten, zum anderen war Claudia Pößnicker von Regens Wagner Zell gekommen. Die Malerin Sabine Weigand hat als Kunst- und Gestaltungstherapeutin bereits etliche Projekte mit Kindern durchgeführt und Wände in Schulen oder im öffentlichen Raum gestaltet.

Dass Klöppeln wieder „in“ ist, erfuhr man von Kerstin Bienert, die auch Geocaching auf Burg Abenberg anbietet, um historisches Interesse zu wecken. Mittels Maske, Clownsnase und Kostüm machte Elisabeth Dietz auf ihre Theaterwerkstatt und somit auf den Bereich der Spiel- wie Theaterpädagogik aufmerksam. Magier Werner Fischer beschwor im Plauderton die Zaubergeister. Und mit Handspindeln vermittelte Melanie Maday, wie man aus Wolle einen Faden spinnt.

 In einer weiteren Sektion wartete die Journalistin und Buchautorin Anne Chebu, die durch ihre „Anleitung zum Schwarz sein“ bekannt wurde. Als begeisterter Fotograf gab Günther Mühlöder Tipps zum künstlerischen Fotografieren, während Beate Pirsch auf die Schnupperstunden in ihrer Musikschule verwies – ebenso wie Pianissimo-Inhaber Michael Stahl.

Im Zuge einer Abschlussbesprechung hielt Klaus Hübner fest, dass es einen Fonds der Bildungsregion gebe, der die ersten fünf Projekte unterstütze. Zwei Projekte wurden daher auf Anhieb angemeldet.

Fazit: Ein gelungener Auftakt, bei dem auch viel Lob seitens der Kunstschaffenden zu hören war.

Weitere Auskünfte beim Landratsamt Roth/Bildungsregion, Michael Buchholz, Telefon (0 91 71) 81-13 07, E-Mail: bildungsregion@landratsamt-roth.de

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