Hilpoltstein: Viele fleißige Helfer beim Tag der Umwelt

22.10.2018, 06:00 Uhr
Hilpoltstein: Viele fleißige Helfer beim Tag der Umwelt

© Foto: Tobias Tschapka

Das Gymnasium Hilpoltstein nutzte den Tag aber nicht nur, um zusammen mit Schülern der Mittelschule das gemähte Gras der hügeligen Wiesenlandschaft hinter ihrer Schule – "Klingen" genannt — mit Schleppplanen abzuziehen, sondern es wurden auch Experimente mit Regenwürmern gemacht und Nistkästen für Mauersegler gebastelt.

Am Samstag haben dann Mitglieder des Bundes Naturschutz noch ein bisschen nachgearbeitet. "Aber da es in den letzten Wochen so trocken war, haben die Schüler das meiste schon geschafft", so Frank Lehner, der Vorstand der Hilpoltsteiner Ortsgruppe des Bundes Naturschutz. Genug Zeit also, auch beim Moor bei Oberrödel das Mähgut zusammenzuschleppen, wobei die Umweltschützer dabei von Mitgliedern der evangelischen Kirchengemeinde tatkräftig unterstützt wurden.

Gar nicht weit weg vom Oberrödeler Moor pflegt der Hilpoltsteiner SPD-Ortsverein gleich neben der alten Kläranlage eine Wiese. Im Jahr zuvor haben sie sich dieser zum ersten Mal angenommen, mit dem mittelfristigen Ziel, dort wieder eine wilde Blumenwiese entstehen zu lassen. Die drei Bäumchen, die sie dort dank Spenden von Parteimitgliedern im vergangenen Jahr eingepflanzt haben, scheinen den trockenen Sommer gut überstanden zu haben, freut sich der Ortsvorsitzende Josef Götz, ehe er wieder in die Hände spuckt und zusammen mit seinen Genossinnen und Genossen das gemähte Gras weiter zusammenrecht.

Auch die Kolping-Familie Hilpoltstein ist beim "Tag der Umwelt" immer mit dabei. Kein Wunder, denn auf ihrem großen Campingplatz mit der Selbstversorger-Blockhütte in der Nähe des Kränzleinsbergs war das ganze Jahr ordentlich was los. Dementsprechend viel zu tun gibt es am Ende der Saison. Unter anderem mussten die große Wiese gemäht und die Äste entlang der versteckten Zufahrt zum Grundstück gestutzt werden.

Am Freitag schauten bereits die Vorschulkinder des nicht weit entfernten Bartimäus-Kindergartens vorbei, um auf dem Gelände, auf dem sie oft den Spielplatz nutzen, eine Müllsammelaktion durchzuführen. Am Samstag waren die Kolpingmitglieder dran, und sammelten noch einmal vier Müllsäcke voll mit Unrat. Neben Glas- und Plastikflaschen verschwinden auch diverse Chipsverpackungen, Flatterbänder und ein einzelner Badeschlappen in den blauen Müllsäcken. Sogar eine Kolping-Tasse ist darunter, die vermutlich früher einmal in der Küche der Blockhütte stand. Die Mitglieder schütteln verwundert die Köpfe, was und wie viel Abfall man an nur zwei Tagen auf ihrem rund 8000 Quadtratmeter großen Waldcampingplatz findet.

Hornissennest entdeckt

Und noch etwas wird gefunden, wenngleich kein Abfall im herkömmlichen Sinn: Im Dunkel eines Geräteschuppens findet sich ein etwa 50 Zentimeter langes Hornissennest. "Verlassen, zum Glück", meint Josef Fersch von der Kolping-Familie und begutachtet die stattliche filigrane Papierkonstruktion mit den unzähligen Waben von allen Seiten. "Das sollten wir zum LBV bringen, vielleicht können die das als Anschauungsmaterial verwenden", findet er. Und schließlich findet ein fleißiges Kolping-Mitglied beim Aufräumen einen Ast, auf dem sich ein bunter Pfauenauge-Schmetterling niedergelassen hat – fast wie ein letzter Gruß des vergangenen Sommers, und ein Grund mehr für Hilpoltstein, sich auf den nahenden Winter vorzubereiten.

PZehn Lerngruppen der Regens-Wagner-Schule Zell beteiligten sich bereits am Donnerstag, am Umwelttag der Stadt Hilpoltstein. In alle Richtungen strömten die Schüler aus, um rund um Zell Müll zu sammeln. Eine Lerngruppe war auf dem Gredl-Radweg unterwegs und fand ein altes Moped. Die Abschlussklasse sammelte traditionsgemäß den Müll entlang der Straße zwischen Oberrödel und Zell.

Sogar die Erstklässler war schon dabei und sammelten Abfall rund um den Sportplatz. Und jedes Jahr aufs Neue wundern sich die Schüler: Wer macht das? Warum werfen die Leute die Brotzeitverpackung und den Kaffeebecher einfach aus dem Auto? Wer lässt einen großen Sack Müll im Wald liegen? Wer entsorgt sein altes Moped oder große Blecheimer im Straßengraben? Am Ende kommt ein großer Müllberg zusammen und alle freuen sich auf die leckere Brotzeit als Belohnung.

 

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